Tetris Worlds03.10.2002, Mathias Oertel
Tetris Worlds

Im Test:

Tetris: Phänomen, Kult und Urvater aller Computer-Puzzlegames. Nachdem alle nur denkbaren Systeme mit einer Tetris-Version versorgt wurden, dürfen sich Xbox-User mit Tetris Worlds (ab 24,99€ bei kaufen) an den herunterfallenden Steinen versuchen. Mit der Frage im Hinterkopf, ob das Spielprinzip auch nach 15 Jahren (!) immer noch seinen ganzen Reiz entfaltet, haben wir uns an den Test gemacht.

Erklärung nötig?

Eigentlich ist es unwahrscheinlich, dass irgendjemand noch nie etwas von Tetris gehört hat, dessen Spielprinzip so einfach wie süchtig machend ist: Vom oberen Rand des Bildschirmes fallen Blöcke in diversen Formen herab, die so zusammengefügt werden müssen, dass sich vollständige Reihen ergeben, woraufhin sich die Reihen in Wohlgefallen auflösen.

Das Spiel endet, sobald Ihr mit Euren Bauklötzen den oberen Bildschirmrand erreicht.

Natürlich reicht dieses Prinzip heute nicht mehr ganz aus, um die Spieler glücklich zu machen. Daher haben die Entwickler dem Spiel diverse Gameplay-Variationen spendiert:

  • Quadrat-Tetris:
  • Der Unterschied zum normalen Tetris besteht darin, dass Ihr für gebildete Quadrate (4 x 4 Blöcke) gewaltige Bonuspunkte bekommt.

  • Klebe-Tetris
  • Hier ist vorrangiges Ziel, die unterste Reihe freizuräumen, die von zahlreichen anderen Blöcken geschützt ist. Werden Reihen aufgelöst, fallen die darüber liegenden Blöcke nach unten. Treffen dabei gleichfarbige Steine aufeinander, kleben sie aneinander und erreichen bei einer bestimmten Anzahl die so genannte kritische Masse und lösen sich auf.

  • Heiße Reihe:
  • Hier gibt es nur Punkte, wenn Ihr Reihen auflöst, die auf bestimmten Positionen liegen.

  • Kaskaden-Tetris:
  • Wie beim Klebe-Tetris fallen beim Auflösen einer Reihe die darüber liegenden Blöcke nach unten. Fallen sie so weit, dass weitere Reihen aufgelöst werden, gibt es Kaskaden-Bonuspunkte.

  • Fusions-Tetris:
  • Hier müsst Ihr die so genannten Atom-Blöcke mit dem roten Fusions-Block verbinden, der unter einer Menge "Block-Müll" verborgen ist. Löst Ihr eine Reihe mit einem Atom-Block auf, folgt eine Kaskade.

    Sinnvolle Ergänzungen?

    Trotz der Gameplay-Variationen bleibt das Xbox-Tetris-Erlebnis ein wenig lau. Auch die neu eingefügte Story ist eigentlich nicht der Rede und noch weniger den Namen wert.

    Denn Stimmung kommt dabei wenig auf, auch wenn die eingesprengten Rendersequenzen sich redlich Mühe geben, von der Belanglosigkeit abzulenken.

    Sicher: Tetris ist Tetris und insofern eigentlich unzerstörbar. Und da Tetris Worlds das bisher einzige Blöckchen-Verschiebe-Spiel auf der Xbox ist, werden Fans sicherlich ein paar intensive Spielstunden erleben. Wer möglicherweise schon ein Tetris für eine andere Konsole zu Hause hat (am besten New Tetris für das N64) wird vermutlich recht schnell an die Grenzen von Tetris Worlds stoßen.

    Megafun für Multiplayer?

    Auch für heiße Mehrspieler-Duelle eignet sich Tetris Worlds nur bedingt. Zwar kann man alle zur Verfügung stehenden Varianten spielen, doch egal ob zu zweit oder zu viert kommt der Spaß nicht wirklich in Schwung.

    Da bieten Spiele wie die Bust-A-Move-Serie deutlich mehr Motivation.

    Wenigstens stimmt die Steuerung, die bei einem derart simplen Spielprinzip auch wahrlich nicht daneben gehen kann.

    Grafisches Wunderwerk?

    Natürlich erwartet man bei einem Puzzlespiel keine ausufernden Effekte oder monstermäßige Animationen. Doch die Hintergründe bleiben weitestgehend statisch und werden nur durch gelegentliche Animationen beim Level-Up aufgelockert.

    Sicher: Zu viel Bewegung im Hintergrund würde nur vom Gameplay ablenken, doch da das Spiel im Endeffekt wenig Abwechslung bietet, hätten zusätzliche Hingucker deutlich zur Motivation beitragen können.

    Motivierender Sound?

    Die Techno- und Trance-Musiken passen zwar weitestgehend zum Spielprinzip, sind aber dermaßen einfallslos, dass man bereits nach kurzer Zeit den Sound auf das nötige Minimum reduziert oder gar ganz ausschaltet.

    Dann allerdings verpasst man die angenehme Frauenstimme, die einen beim Auflösen einer Reihe oder beim Zeit-Countdown aufmuntern soll.

    Fazit


    Grundlegend hat das Spielprinzip auch nach 15 Jahren nichts von seiner Faszination eingebüßt. Doch vor allem der weitestgehend verschenkte Mehrspieler-Modus -bei Tetris normalerweise ein Garant für ungezwungenen Spielspaß- sorgt für Sorgenfalten. Einzelspieler werden zwar durch die fordernden Variationen etwas länger bei der Stange gehalten, doch auf Dauer ist Tetris Worlds nur ein Schatten früherer Tetris-Spiele. Wer schon irgendein Tetris für eine andere Konsole besitzt, kann getrost auf Tetris Worlds verzichten. Und selbst Harcore-Tetris-Fans sollten unbedingt ein Probespielchen machen.

    Pro

    <li>erstes Xbox-Tetris</li><li>perfekte Steuerung</li><li>diverse Gameplay-Variationen</li><li>für bis zu vier Spieler</li>

    Kontra

    <li>sparsame Langzeitmotivation</li><li>langweilige Mehrspieler-Duelle</li><li>Story eine Farce</li>

    Wertung

    XBox

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