Test: Dungeons & Dragons: Heroes (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Atari
Release:
kein Termin
11.12.2003
Spielinfo Bilder  
Anführer gefordert

Auch wenn D&D Heroes alleine durchaus seinen Reiz hat, kommt der richtige Spaß erst auf, wenn man mit bis zu vier Spielern durch die Gewölbe und Landschaften streift. Allerdings ist hier Gruppenkoordination gefragt: Denn wie beim Klassiker Gauntlet kommt ihr nur gemeinsam vorwärts. Dass es dabei immer wieder zu Kommunikations- und Hierarchie-Problemen kommt, ist zwangsläufig. Denn während der Kleriker z.B. gerade dabei ist, einem Haufen Untoter den Garaus zu machen, ist die Schurkin vielleicht gerade in einem Anflug von Habgier dabei, die fallen gelassenen Gegenstände einzusammeln, auf die möglicherweise auch gerade der Kämpfer ein Auge geworfen hat.

Und während die beiden sich am unteren Bildschirmrand streiten, kriegt der Kleriker weiter oben gefährlich eins auf die Mütze, da er nicht genau sehen kann, aus wie vielen Gegnern die auf ihn zustürmende Streitmacht besteht.
Doch letzten Endes gehört dies dazu und macht einen entscheidenden Teil des Spielspaßes aus.

Wer auf gepflegte Online-Dungeon-Streifzüge steht, ist mit D&D Heroes aber fehl am Platze. Eine Xbox Live-Anbindung wurde leider nicht integriert.

Feine Effekte können nicht darüber hinweg täuschen, dass die Umgebungen eher durchschnittlich sind!

Durchschnittsware

Unter dem Strich sieht Dungeons & Dragons Heroes gut aus und bietet über weite Teile des Spiels eine angenehme Geschwindigkeit. Das kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Animationen (vor allem die der Gegner) sehr stark ähneln und nur bei den zahlreichen Spezialattacken Abwechslung aufkommt.

Und abgesehen von feinen Spezialeffekten wie z.B. Hitzeflirren oder Schneegestöber bietet auch die Umgebungsgrafik nicht viele Hingucker – Zweckmäßigkeit in Reinkultur.
Auch die Unterschiede der verschiedenen Rüstungskomponenten sind nur marginal und hätten bei mehr Detailfreude deutlich die Atmosphäreschraube nach oben gedreht.
Dass zudem bei einem Zauberspruchfeuerwerk und einem halben Dutzend Gegnern auf den Schirm die Engine vollkommen unnötige Ruckler zeigt, ist ebenfalls ärgerlich.

Dafür können jedoch die aufwändigen Rendersequenzen, die euch vor Bosskämpfen gezeigt werden, auf breiter Front überzeugen. Alleine dafür lohnt sich das stundenlange Durchwandern der großräumig angelegten Dungeons und Burgen.

Zu viert ist die Hölle los - kleine Ruckler und Hierarchieprobleme inbegriffen!

Akustischer Stimmungsmacher?

Die Soundeffekte sind zwar insgesamt mehr als gelungen, schaffen es aber nur während der ersten Stunden wirklich für Stimmung zu sorgen. Denn nach einer gewissen Zeit wiederholen sich die Effekte zunehmend und fallen dadurch auf ein eher durchschnittliches Niveau.
Auch die Sprachausgabe –die während des Spiels hauptsächlich bei Zaubersprüchen zum Einsatz kommt- hat mit diesem Problem zu kämpfen.

Die stimmungsvollen abwechslungsreichen Musikkompositionen können zwar viel der von den Effekten verschenkten Atmosphäre wieder auffangen, gehen aber im steten Kampflärm unter.

Gut gelungen ist jedoch die 5.1-Einbindung: Hier bekommt ihr einerseits schöne Echo-Effekte und andererseits geben euch die Geräusche schon früh einen Hinweis, aus welcher Richtung der nächste Gegner auf euch zustolpert.

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