Ghost Recon: Island Thunder11.09.2003, Mathias Oertel
Ghost Recon: Island Thunder

Im Test:

Anfang des Jahres rückten die Männer der Ghost-Spezialeinheit mit Ghost Recon auch auf die Xbox, um dort vor allem für spannende Multiplayer-Unterhaltung zu sorgen. Und nun kommt von Ubi Soft mit Ghost Recon Island Thunder ein eigenständig spielbares Add-On, das für gerade mal 30 Euro den Besitzer wechselt. Doch für wen lohnt sich Island Thunder? Fans des Hauptprogramms? Neueinsteiger? Und bedeutet Billigpreis auch gleichzeitig Billigspiel? Fragen über Fragen, denen wir im Test auf den Pelz rücken.

Zwei Jahre später - alles im Lot?

Zeitlich zwei Jahre nach Ghost Recon angesiedelt, befinden wir uns in der Welt des Jahres 2010. Das kommunistische Kuba ist gestürzt und es stehen demokratische Wahlen an. Doch wie immer gibt es Kräfte, die keine Änderung wollen und dem ganzen feindlich und aggressiv gegenüber stehen. Die Ghost Recon-Einheit wird beauftragt, die subversiven Strömungen des Landes zu beseitigen und die Durchführung freier Wahlen zu ermöglichen.

Add-On in Reinkultur

Wie es sich für ein Add-On gehört -auch wenn es vollkommen eigenständig spielbar ist- wurde am grundlegenden Ghost Recon-Spielprinzip nichts geändert, weswegen wir Euch für genauere Informationen auf den entsprechenden Test verweisen möchten. Wie gehabt müsst Ihr in den Missionen der Island Thunder-Kampagne Euer Team so gut wie möglich zusammenstellen, um in den taktisch angehauchten Kämpfen im Ego-Shooter-Stil gegen die meist recht clever agierenden Gegner eine Chance zu haben.

Leider haben die Entwickler es für das Add-On aber nicht ganz geschafft, die KI-Fehler des Originals auszubügeln. Immer noch kann es passieren, dass Euch Eure eigenen Mannen einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen, sobald es etwas enger im Gelände wird - optimale Wegfindung ist dies nicht. Doch ist man sich dieses kleinen Mankos bewusst, kann man sich darauf einstellen und versuchen, seinem Team entsprechende Marsch-Routen vorzugeben, so dass dieses Problem auf ein Minimum reduziert wird. Und wenn alles aus dem Ruder läuft, könnt Ihr immer noch jeden Eurer Recken separat anwählen und aus der Gefahrenzone bringen.

Mit acht Missionen ist der Umfang für Einzelspieler zwar etwas klein geraten, doch angesichts des Add-On-Faktors und vor allem des niedrigen Preises kann man darüber schnell hinweg sehen.

Add-On für Multiplayer-Gelage

Waren die Optionen für Multiplayer-Fragfeste im Hauptprogramm bereits äußerst üppig, legt Island Thunder noch gewaltig zu. Zwölf komplett neue Karten sowie vier Fan-Favoriten des Originals laden zum Xbox Live-Spektakel ein, das in verschiedenen und einigen neuen Solo- und Co-Op-Modi für uneingeschränktes Vergnügen sorgt. Hin und wieder gibt es zwar -wie in Ghost Recon- Lag-Probleme, doch sind die nur in seltensten Fällen spielbeeinflussend. Als neuer Zusatz ist Island Thunder mit dem Live Aware-Feature ausgestattet, über das Ihr jederzeit zu Spielen eingeladen werden könnt, wenn Ihr mit der Xbox und Island Thunder online seid.

Um die Xbox Live-Funktionalität weiter unter Beweis zu stellen, wird es zusätzlich neue Inhalte zum Herunterladen geben, so dass die Langlebigkeit von Island Thunder garantiert sein sollte.

Technisch (fast) ohne Änderungen

Da das Ursprungs-Ghost Recon auf der Xbox nicht gerade mit Grafiklorbeeren überhäuft werden konnte, stellt sich natürlich zwangsläufig die Frage, ob für das Add-On ein wenig an der Grafikschraube gedreht wurde. Im Großen und Ganzen lautet die Antwort darauf "Nein". Insgesamt sieht zwar alles etwas weicher aus, doch an den mageren Texturen, die sich immer wieder blicken lassen, hat sich wenig geändert.Auch der Nebel und die in gar nicht allzu weiter Entfernung plötzlich aufpoppenden Gegner sind immer noch vorhanden. Dafür bekommt man jedoch ausschweifende Areale und gut animierte Figuren geboten, die wieder etwas versöhnlich stimmen können.

Auch beim Sound hat sich nichts geändert - was im Endeffekt auch gar nicht notwendig war. Denn wie in Ghost Recon bietet auch Island Thunder eine klasse Akustik. Und das alles ohne jegliche Musik. Doch die Umgebungsgeräusche und die gute Sprachausgabe sorgen für eine beständig dichte Atmosphäre, so dass man die Musik überhaupt nicht vermisst.

Fazit


Der Inseldonner ist ein Bilderbuch-Add-On zu einem fairen Preis, das zudem auch noch vollkommen eigenständig spielbar ist. Anhänger des Vorgängers bekommen für gerade mal 30 Euro neben der eher kurzen Einzelspielerkampagne stark erweiterte Multiplayer-Modi, die mit vielen neuen Karten und noch mehr Optionen zum Live-Spiel lockt. Wer allerdings nichts mit dem Ursprungstitel anfangen konnte, wird auch trotz des günstigen Preises nicht eines Besseren belehrt werden, da die gewöhnungsbedürftige Steuerung und die nicht optimale Grafik mit nur wenigen Verbesserungen gleich mit übernommen wurden. Trotzdem: für spannende und taktisch geführte Multiplayer-Gefechte gibt es derzeit nichts Besseres.

Pro

<li>mit wenigen Ausnahmen gute KI</li><li>realistischer Taktik-Shooter</li><li>geniales Multiplayer-Game</li><li>gutes Tutorial</li><li>spartanische, aber durchweg hervorragende Soundkulisse</li><li>übersichtliche Karte</li><li>Speichern jederzeit möglich</li><li>Content-Download</li><li>fairer Preis</li>

Kontra

<li>gewöhnungsbedürftige Steuerung</li><li>bei großen Multiplayer-Spielen gewaltige Lags</li><li>grafische Schwächen</li>

Wertung

XBox

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.