Test: Sega GT Online (Rennspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Atari
Release:
05.02.2004
Spielinfo Bilder  
Bewährtes Gameplay

Besitzer von Sega GT 2002 dürfen sogar alte Spielstände importieren, um nicht alle bereits erspielten Fahrzeuge erneut freispielen und aufmotzen zu müssen. Spielerisch blieb nämlich alles beim Alten und selbst die neu hinzugekommenen Wettereffekte beschränken sich lediglich auf ein paar verschiedene Bewölkungsgrade - regennasse Fahrbahnen, fiese Windböen oder gar dynamische Wetterwechsel gibt es nicht. Die nach wie vor frei konfigurierbare Steuerung wirkt immer noch etwas schwerfällig, da Lenkeinschlag und Handbremswirkung extrem zu wünschen übrig lassen. Auch das Kollisionsverhalten ist nicht gerade realistisch. Überhaupt fahren die meisten Vehikel wie auf Schienen und brechen selbst in Extremsituationen kaum aus. Hat man sich an das etwas träge Fahrverhalten allerdings erst einmal gewöhnt, geht das Handling jedoch erstaunlich gut von der Hand.

Vorerst unverkäuflich: Nicht alle Modelle können von Anfang an erworben werden.

Schäden & Verschleiß

Fahrhilfen wie Traktions- oder Schleuderkontrolle können übrigens je nach Vorliebe an- oder abgeschaltet werden, während sich das Streckenradar sowohl zwei- als auch dreidimensional darstellen lässt. Einen funktionierenden Rückspiegel gibt es ebenfalls und bei eingebautem Turbolader können sogar Wasser- und Öltemperatur abgelesen werden. Einen Drehzahlmesser gibt‘s hingegen standardmäßig und in manchen Spielmodi sogar eine Schadensanzeige. Ein entsprechendes Schadensmodell existiert allerdings weder optisch noch spielerisch, so dass Kollisionen mit anderen Fahrern oder der Streckenbegrenzung lediglich Reparaturkosten verursachen. Repariert bzw. ausgetauscht werden wollen übrigens auch Verschleißteile wie Bremsen, Federung oder Reifen, deren Zustand hingegen sehr wohl Auswirkungen auf das Fahrverhalten nimmt. Allerdings ist der Verschleiß selbst eher pauschal und weniger von eurer persönlichen Fahrweise abhängig.

Überzeugende KI

Die bis zu fünf gegen euch fahrenden CPU-Konkurrenten verhalten sich je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad übrigens sehr glaubhaft, fahren nicht stur Ideallinie, sondern fechten auch untereinander harte Positionskämpfe aus und machen teils ordentlich Druck ohne dabei wie Kamikaze-Fahrer zu wirken. Dennoch startet ihr jedes Rennen auf dem letzten Platz und müsst euch nach vorn kämpfen, denn Qualifyings stehen bei Sega GT nicht einmal bei Turnierwettkämpfen auf der Tagesordnung. Dafür lassen sich Replays der Rennen speichern und sogar nachbearbeiten. Regie dürft ihr aber auch bei der Zusammenstellung des Soundtracks führen, wo ihr die Wahl zwischen schier unerträglichem Synthi-Gedudel, 45 Lizenzsongs diverser Labels und Stilrichtungen oder eurer eigenen Plattensammlung habt. Fans von Bands wie den Supersuckers, The Soviettes oder Choke dürfen sich sogar über implementiertes Bild-, Info- und Videomaterial freuen.

Blank wie ein Spiegel: Mit Wachs und Politur scheinen die Wagenbesitzer nicht zu sparen.

Technischer Stillstand

Die restliche Soundkulisse ist allerdings eher bescheiden und auch die Motorensounds klingen trotz Dolby Digital vergleichsweise schwach und einheitlich. Auch die Optik ist alles andere als auf der Höhe der Zeit und wirkt abgesehen von den nach wie vor recht passablen Fahrzeugmodellen detailarm und verwaschen, was auch Auswirkungen auf die Sichtweite und Streckenerkennung hat. Zudem irritieren einen merkwürdige Wischeffekte, die wohl so etwas wie Fahrtwind suggerieren sollen. Positiv hingegen: die 60Hz-Unterstützung, die sehr differenzierten Rumble-Effekte und die flotten Ladezeiten. Zudem bleibt das Spielgeschehen stets flüssig und verursacht auch im Vierer-Splitscreen keine nennenswerten Slowdowns.

Ungleiches Duell zu später Stunde: Auch nachts wollen Rennen gewonnen werden.

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