Test: Conan (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Conan
Entwickler:
Release:
22.06.2004
19.02.2004
30.04.2004
05.04.2004
Spielinfo Bilder  
Schweigsam, bärenstark und unbesiegbar: so kennen wir den Cimmerier Conan aus zwei Kinostreifen und zwei Fernsehserien. Und nachdem der barbarische Held bereits auf dem PC seine Muskeln spielen lässt, sind nun die Konsolen-Schwertschwinger an der Reihe. Ob es die Umsetzung von Cauldron schafft, der Romanvorlage gerecht zu werden, und ob es Unterschiede zur PC-Version gibt, könnt ihr im Test erfahren.

Jahre später

Als Robert E. Howard in den 30er Jahren die Roman-Figur des schweigsamen Barbaren Conan entwarf, hätte er sich in seinen kühnsten Träumen wohl kaum den Erfolg des Cimmeriers träumen lassen. Zwar hat es ein paar Jahre gedauert, bis Conan durch neue Medien wie Film und Fernsehen breite Popularität erlangte, doch mittlerweile ist der Cimmerier nicht mehr aus der Fantasy-Welt wegzudenken.

Illustre Landschaften wie diese solltet ihr genießen. Die meiste Zeit gibt es eintönige Texturen, die nur von guten Effekten aufgelockert werden.

(Xbox)

Allerdings dürfte die Spielumsetzung kaum dazu beitragen, den Bekanntheitsgrad der Heldenfigur zu steigern. All zu belanglos und vor allem ohne jegliche Überraschungen gestaltet sich das simple Hack&Slay-Spielprinzip, dem man allerdings eine gut reagierende Steuerung bescheinigen muss.

Spielerisch belanglos

Und so stimmig die Musikuntermalung, die Soundeffekte und die sporadische Sprachausgabe auch sind, so wenig können sie dazu beitragen, das Gameplay oder die gar die Conan-typische Schwart-Weiß-Malerei der Story großartig aufzuwerten. Denn von Anfang bis Ende geht es nur um eines: schwach inszeniertes Metzeln bis zum Abwinken. Auch die Erfahrungspunkte, die es für jeden erledigten Gegner gibt und die jederzeit gegen eine Aufwertung der Fähigkeiten und das Erlernen neuer Schläge und Kombos eingesetzt werden können, helfen nicht mehr viel. Denn von den Dutzenden an Fertigkeiten braucht ihr eigentlich nur einen Bruchteil, um das Spiel zu Ende zu führen. Was wiederum dem übermächtigen Block zuzuschreiben ist, der unabhängig von eurer Position fast alles auffängt, was euch die kaum mit KI gesegneten Gegner entgegen werfen. Auch die Unterschiede zwischen den zahlreichen Waffen halten sich in Grenzen: Ob ihr nun Schwert, Hammer oder Keule einsetzt, ist quasi egal.

Eingestreute Rätsel sorgen für ein bisschen Auflockerung im streng linearen Levelaufbau, können aber auch nicht verhindern, dass die Motivation bei einem Spielchen jenseits der Halbstundenmarke deutlich abfällt.
Einzig die Bosskämpfe sorgen für Spannungsmomente, reichen aber nicht aus, um Conan auf eine Stufe mit Titeln wie z.B. Knights of the Temple zu hieven, das vor allem in atmosphärischer Hinsicht und in punkto Grafik mehr zu bieten hatte. Wo die Tempelritter mit feinen Animationen punkten konnten, wirkt Conan gestelzt und schwerfällig, so dass auch hier kaum Atmosphäre aufkommt.

Auch das Leveldesign konnte bei Knights of the Temple mit deutlich schöneren Texturen begeistern. Und dabei ist es vollkommen egal, ob ihr nun die leicht klarere Xbox- oder die PS2-Version spielt: beide zeichnen ein trübes Bild der illustren Welt und werden dem Buch- und Film-Vorbild nur selten gerecht. Einzig die Spezialeffekte und Wettereinflüsse wie Schneetreiben wurden gut umgesetzt.

So sehr sich die Gegner in punkte Optik und Anzahl auch unterscheiden, haben sie Eines gemeinsam: eine mäßige KI.

(PS2)

Wer nach dem auf Dauer müden Einheitsgemetzel Lust auf etwas anderes hat, kann mit den Konsolenversionen im Arena-Modus noch kleine Mini-Kämpfe und Duelle Mann-gegen-Mann austragen – auf der Xbox sogar über Xbox Live.

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