In diesem Zusammenhang wird es Bogenfanatiker wahrscheinlich stören, dass die abgeschossenen Pfeile keiner korrekten ballistischen Kurve folgen, sondern eher wie moderne Pistolenkugeln nahezu geradlinig ihr Ziel ansteuern. Da ich nicht zu dieser Gruppe gehöre, habe ich mich über diese Unkompliziertheit gefreut – obwohl trotzdem irgendwo ein etwas schaler Beigeschmack blieb.
Und wenn alle Stricke reißen, habt ihr im Spielverlauf Zugriff auf diverse Magietypen, die grafisch gut umgesetzt wurden und die euch mal in Hinblick auf eure Lebensenergie unterstützen und mal die heranstürmenden Gegner braten.
Unkomplizierte Action mit Widerhaken
Doch trotz sporadisch eingestreuter Rätsel, die euch allerdings wenig fordern, der nach und nach fordernderen Kämpfe und der viel zu seltenen spannenden Bosskämpfe kann Knights of the Temple nur verhaltene Begeisterung hervorrufen.
| Gute Animationen, einfache Bedienung und hektoliterweise Körperflüssigkeiten - für Fans unkomplizierter Action genau die richtige Mischung! |
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An der akustischen Untermalung liegt es nicht: Der Schlachtenlärm mit klirrenden Schwertern und schreienden Gegnern bietet zwar auf lange Sicht keine Überraschungen, ist aber durchweg sauber produziert. Gleiches gilt für die jederzeit gute Sprachausgabe, die sich allerdings hin und wieder im Zusammenspiel mit den Untertiteln der Lächerlichkeit preisgibt: Wenn unser edler Ritter einen Schlüssel aufsammelt, dabei ein "Was könnte das sein?" murmelt, während euch am unteren Bildschirmrand "Schlüssel für die Hintertür" eingeblendet wird, kommt man um ein Schmunzeln nicht herum.
Die Musik hingegen ist tadellos: von dramatisch bis verhalten spannend wird ein jederzeit dichter und stets passender Melodienteppich gewoben, der ein wenig von der im Spiel fehlenden Spannung entfachen kann.
| Welche Gefahren mögen hier lauern? Eigentlich egal, denn ihr habt ein umfangreiches Arsenal an Waffen und Magie zur Verfügung! |
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Woran liegt es dann? Zum einen sicherlich an der nur verhalten stattfinden Interaktion mit der Umgebung. Denn obwohl die Entwickler zahlreiche Elemente eingebaut haben, die sich mit den Waffen formschön in kleine Teile häckseln lassen, bleibt der Eindruck von Sterilität zurück. Und obwohl die Levels abwechslungsreich, in sich stimmig und größtenteils mit schönen Texturen tapeziert sind, wird auch hier auf lange Sicht zu wenig getan, um dem düsteren Mittelalter Leben einzuhauchen.
Trotzdem: Auch wenn die FMV-Sequenzen wahrlich nicht berauschend sind, ertappe ich mich immer wieder dabei, das Pad wieder in die Hand zu nehmen und mich durch den nächsten der über 20 Abschnitte zu metzeln. Denn irgendwo tief in mir drin schlummert ein verkappter Tempelritter, der allen Mankos zum Trotz Gefallen daran findet, sich durch Gegnerhorden zu kämpfen, um die schöne Adelle aus den Klauen des Bischofs zu befreien. In sparsam aufgeteilten Dosen macht unkomplizierte Action einfach einen Heidenspaß – selbst wenn die festen Kamerapositionen nicht immer optimal sind, um in den Kämpfen eine bestmögliche Übersicht zu bieten.
Live dabei
Während es für mich vollkommen unverständlich ist, dass es keine Offline-Möglichkeit gibt, sich mit Freunden den Schädel einzuschlagen, können Anhänger von Online-Gemetzel im Survival-Modus ihr Glück versuchen. Zusätzlich sind weitere Inhalte für Knights of the Temple zum Herunterladen geplant.