Rainbow Six 3: Black Arrow11.09.2004, Jens Bischoff
Rainbow Six 3: Black Arrow

Im Test: Mit Rainbow Six 3: Black Arrow gibt`s ein aufwändiges Add-On, das die virtuelle Anti-Terrorbekämpfung mit neuen Inhalten und Features noch komfortabler gestalten will.

Auch wenn Tom Clancys dritte Rainbow Six-Staffel auf der Xbox nun schon seit knapp einem Jahr im Dienst ist, zählt sie nach wie vor zu den beliebtesten Xbox Live-Games. Mit Rainbow Six 3: Black Arrow schiebt Ubisoft nun sogar ein aufwändiges Add-On nach, um die virtuelle Anti-Terrorbekämpfung mit neuen Inhalten und Features noch komfortabler und abwechslungsreicher zu gestalten.

Alles wie gehabt

Da sich im Vergleich zum Original technisch und spielerisch so gut wie nichts geändert hat, wird sich dieser Test in erster Linie auf die Neuerungen in Black Arrow konzentrieren. Wer mehr über Rainbow Six 3 im Allgemeinen erfahren möchte, empfehlen wir die Lektüre unsere Review.

Dramatik und Spannung: Das Render-Intro wurde einmal mehr filmreif inszeniert.
Ansonsten sei nur kurz erwähnt, dass ihr auch in Black Arrow mit einer vierköpfigen Spezialeinheit rund um den Globus reist und terroristische Bedrohungen eliminiert. Euer Team gehorcht euch dabei dank Spracherkennung im wahrsten Sinne aufs Wort, wobei das Black Arrow-Team im Gegensatz zu seinen PS2-Kollegen nach wie vor nur auf englische Befehle hört. Wer mit dem Englischen auf Kriegsfuß steht oder unter einem Sprachfehler leidet, kann seine drei Kameraden aber auch jederzeit via Menüsteuerung durch die insgesamt zehn Missionen der neuen Einzelspielerkampagne dirigieren. Spätestens online ist aktive Headset-Nutzung allerdings Pflicht.

Auf dem neusten Stand

Black Arrow ist zudem einer der ersten Titel, der die neuen Funktionen von Xbox Live 3.0 wie das Organisieren eigener Turniere, das Verwalten von Clan-Statistiken oder den Austausch von Daten unterstützt. Neu sind auch private Team-Lobbys, in denen ihr in Ruhe Strategien für den nächsten Einsatz ausdiskutieren könnt. Ansonsten gibt es 14 neue Maps und drei neue Spielmodi: Während ihr euch im Einzelkämpfer-Modus unter Zeitdruck allein bis ans Levelende durchschlagen müsst, stellen die nur online oder über LAN spielbaren Modi Bergung und Eroberung hingegen lediglich eigene Formen von Capture the Flag und King of the Hill dar.

Gemeinsam einsam: Wer kein Xbox Live-Abo besitzt, kann nun auch via Splitscreen kooperieren.
Traute Zweisamkeit

Völlig neu ist dafür die Möglichkeit, zu zweit via Splitscreen in die Schlacht zu ziehen. Dabei werden allerdings nur kooperative Kampagnen-Missionen und Terroristenjagden unterstützt. Schade auch, dass man trotz vierköpfigen Teams nicht zu viert antreten kann und zu zweit auf die Hälfte des eigentlichen Teams verzichten muss - im Vorfeld war hier noch zumindest von weiteren KI-Kameraden die Rede. Doch wer will schon zu zweit im mickrigen Splitscreen spielen, wenn er die gleichen Modi auch über LAN oder Xbox Live zu viert Bildschirm füllend spielen kann - von den exklusiven Systemlink- bzw. Online-Spielmodi für bis zu 16 Teilnehmer ganz zu schweigen...

Kleine Überraschungen

Der in drei Stufen regulierbare Schwierigkeitsgrad ist aufgrund limitierter Spielstandsicherungen, überraschender Hinterhalte und verbesserter Gegner-KI bereits auf der niedrigsten Stufe recht fordernd. So rufen unterlegene Terroristen nun auch Verstärkung herbei oder missbrauchen Geiseln als menschliche Schutzschilde. Seltene KI-Aussetzer wie Befehle verweigernde Teamkollegen, die wirr in der Gegend herumzappeln konnten wir allerdings ebenfalls beobachten. Ansonsten gibt es noch ein paar Neuzugänge beim Waffen- und Ausrüstungsarsenal sowie dezent optimierte Ladezeiten und Menüführungen.

Leichte Abnutzungserscheinungen

Auch das Leveldesign ist wieder großartig gelungen, während die grafische Präsentation trotz stets stabiler Bildrate nicht mehr ganz so imposant wie noch vor einem Jahr wirkt. Atmosphäre, Lokalisierung und Soundkulisse sind jedoch erneut topp und die Steuerung mit vertrauter Tastenbelegung handlich wie eh und je. Lediglich die unübersichtliche Einsatzkarte sowie die unzerstörbare Leveleinrichtung geben Grund zur Kritik. Oder wundert ihr euch nicht, dass im Kugelhagel Bratpfannen und Kochlöffel hin und her pendeln, aber alle Glühbirnen wie aus Panzerglas zu sein scheinen...?

 

Fazit

Nachdem die PS2- und GC-Umsetzungen von Rainbow Six 3 eher mäßig ausgefallen waren, kehrt Ubisoft mit Black Arrow wieder zur Xbox und alter Stärke zurück. Zwar hat sich technisch und spielerisch seit dem Original quasi nichts getan, aber das hätte wohl auch niemand von einem reinen Add-On erwartet. Dafür bekommt ihr für wenig Geld eine komplett neue, wenn auch nicht allzu umfangreiche Einzelspielerkampagne sowie neue Ausrüstungsgegenstände, Maps und Spielmodi, ohne dabei das ursprüngliche Rainbow Six 3 zu benötigen - lobenswert!. Auch die Unterstützung von Xbox Live 3.0 mit eigenen Wettkämpfen und umfangreichem Clan-Mangement ist vorbildlich. Zudem wurden die nur selten zickenden KI-Routinen fordernd erweitert sowie die Menüführung und Ladezeiten leicht optimiert. Warum es allerdings keine deutsche Spracherkennung wie auf der PS2 gibt, ist genau so unverständlich wie die Selbstzensur bei deutscher Systemeinstellung oder die Teamhalbierung bei Koop-Missionen via Splitscreen. Trotzdem ist Black Arrow eine gelungene Erweiterung, die sich sowohl für Rainbow Six 3-Veteranen als auch Neueinsteiger gleichermaßen lohnt.

Pro

günstiger Preis
stets flüssige Optik
handliche Steuerung
packende Atmosphäre
verbesserte Gegner-KI
hochwertige Lokalisierung
bombastische Soundkulisse
ausgeklügeltes Missionsdesign
spannende Teamaction & -taktik
unterstützt Xbox Live 3.0 Features
sprach- oder menübasierte Kommandos
neue Ausrüstung, Missionen, Maps & Spielmodi

Kontra

seltene KI-Hänger
unzerstörbares Mobiliar
unübersichtliche Einsatzkarte
nur auf englisch ungeschnitten
keine deutsche Spracherkennung
etwas kurze Einzelspieler-Kampagne
Splitscreen-Modi nur mit zwei Spielern

Wertung

XBox

Fesselnder und günstiger Einstieg in die Xbox Live Team-Shooter Community!

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