Test: ESPN NBA 2K5 (Sport)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Take2
Release:
08.02.2005
01.02.2005
Spielinfo Bilder Videos
Feine Verbesserungen

Auch das Rebound-System wurde leicht überarbeitet: Auf Wunsch zeigt euch ein kleines Symbol an, wo der umkämpfte Ball landen wird. Das ist ein hilfreicher Zusatz, jedoch in den NBA-Ligaspielen weniger fruchtbar als in den 1on1-Duellen, denn hier wird das hilfreiche Zeichen nicht von einem Wust an Beinen verdeckt. Trotzdem sorgt der Eyecatcher dafür, dass nach Abprallern und Fehlwürfen etwas mehr Spannung beim Rebound aufkommt: Video: 1-on-1 (Laufzeit: 2:42 Min.).

Unter dem Korb habt ihr über den rechten Analogstick zahlreiche Optionen: Ihr könnt rechts oder links
Rechts, links, oben, unten? Es liegt an euch. Und am rechten Analogstick. (Xbox)
am Gegner vorbeiziehen, die Ballhand wechseln, mit Dribblings durch die Beine Zeit schinden, Schüsse antäuschen oder euch langsam in den Mann hineindrücken, um dann per Hakenwurf oder Korbleger abzuschließen. Sehr effektiv sind dieses Jahr die Sprung- und Sternschritte, die euch im Getümmel den nötigen Platz verschaffen und einfach cool aussehen.

Trotzdem hat man nicht immer das Gefühl der vollen Kontrolle im Angriff: Das liegt zum einen an den Dribblings, die immer noch nicht punktgenau genug ablaufen, sondern bestimmte Manöversequenzen einleiten - bis man das beherrscht, wird man des Öfteren in seinen Gegner hineinlaufen oder sich im Kreis drehen. 2K5 fordert für diese feine Ballkontrolle eine ähnliche Einarbeitung wie Pro Evolution Spoccer 4.

Zum anderen gibt es immer noch keine Button-Trennung zwischen Dunks und Korbwürfen im Abschluss: D.h., dass eure Figur nicht unbedingt immer das macht, was ihr wollt. Das ist zwar kein großes Problem, denn meist laufen die Körbe sehr intuitiv ab, aber es gibt Szenen, in denen Nowitzki völlig frei nicht zum Dunk, sondern zum lächerlichen Sprungwürfchen ansetzt; NBA Live 2005 lässt euch die manuelle Wahl - was besser ist.

Alley-Oops & Bojen

Das Pass-System glänzt vor allem mit seinen bekannten Zuspielen in den Lauf: Per Doppeldruck bewegt sich der Angespielte sofort in Richtung Korb oder gegnerische Hälfte, so dass sehr dynamische Spielzüge möglich sind - die kann man auch mit Alley-Oops abschließen, aber das ist wesentlich schwieriger als bei NBA Live 2005. Insgesamt ist das Spiel dennoch flüssiger und realistischer als sein EA-Konkurrent, denn vor allem ungenaue Pässe lassen sich klug antizipieren und abgefangen.

Schnelle Taktik- und Tempowechsel sind jetzt komfortabler auszuführen, denn ihr könnt die Offensiv- oder Defensivmanöver sowie Tempo und Druck bequem über das Steuerkreuz anpassen. Ihr wollt aggressiv blocken und Fastbreaks einfahren? Kein Problem. Ihr wollt ruhig aufbauen und aus der
Im 24/7-Modus könnt ihr einen kommenden Star nach Maß schneidern: Video: 24/7-Modus (Laufzeit: 1:55 Min.)
Distanz punkten? Kein Thema. Gerade während des Franchise-Modus sollte man jedoch sehr behutsam mit voll aufgepumpten Tempobalken umgehen, denn sonst steigen Verletzungen und Erschöpfungen rapide an. Auch Einsteiger werden sich in den massiv aufgestockten Playbooks zurechtfinden, denn alle Spielzüge werden in animierten Reißbrett-Tafeln erklärt. Das ist auch deshalb sehr erfreulich, weil es letztes Jahr nur ein armseliges Kontingent an Spielzügen pro Team gab. Gerade für Taktiker ist die Wahl zwischen freier Raum- und enger Manndeckung in der Defensive sowie die Vielfalt an Distanz-, Durchbruch- und schnellen Passaufstellungen wichtig.

Obwohl 2K5 sehr schnell, sehr dynamisch ablaufen kann, herrscht im Vergleich zur NBA Live 2005 eher ein gemäßigtes Tempo. Das kommt dem Simulationsanspruch zwar entgegen, aber leider stehen sich die Spieler bei Fastbreaks immer noch zu oft wie steife Bojen im Weg, so dass der saubere Zug zum Korb immer den tödlichen Pass hinter die Abwehr benötigt - das Umspielen eines letzten Manns ist knifflig. Das liegt auch daran, dass die manuellen Pässe immer noch etwas träge ausgeführt werden und kräftiges Drücken erfordern - der Button ist einfach nicht empfindlich genug. Und bei Einwürfen ist scheinbar die beliebte Symbolpass-Methode deaktiviert: D.h., ihr könnt nicht einen bestimmten Spieler über seine Markierung anspielen; diese Schwächen sollten nächstes Jahr ausgebügelt werden.
        

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