Destroy all Humans! (2005)13.04.2005, Mathias Oertel
Destroy all Humans! (2005)

Vorschau:

Ein stets grantiges Alien, immense Feuerkraft und ein Setting, das frisch aus den SciFi-Filmen der 50er Jahre stammt – das alles garniert mit einer großen Prise Humor soll Pandemics Destroy All Humans zum neuen Stern am Action-Himmel machen. Wir konnten ausgiebig mit dem Crypto Spoidium 137 auf Erdzerstörungstour gehen und verraten euch in der Vorschau, ob sich das Warten lohnt.

Auf der Suche nach DNA

Crypto Sporidium 137 ist ein Alien – ein schlecht gelauntes noch dazu. Denn anstatt sich auf seinem Heimatplaneten das lokale Gegenstück das pangalaktischen Donnergurglers hinter die Binde zu kippen, wurde er auserkoren, um auf der Erde der 50er Jahre menschliche DNA (vorrangig aus Gehirnen) zu sammeln, damit er seine Rasse vor dem Aussterben retten kann. Und so ganz nebenbei sollte er auch noch Zeit haben, um seinen verschollenen Bruder zu finden, der über einem kleinen Ort namens Roswell verschwunden ist…

Mit dem Ufo auf Zerstörungstour: optisch opulent und äußerst unterhaltsam.
Humoriger Action-Mix

Dass sich Destroy All Humans trotz vieler Ähnlichkeiten in der Spielmechanik vom üblichen Gros bekannter Third-Person-Action unterscheidet, ist vor allem zwei Faktoren zuzuschreiben: einem Menschen hassenden Alien als Hauptfigur und einer Riesenmenge Humor. Schon die Eröffnungsphase des Spieles, hinter der sich ganz geschickt ein Tutorial versteckt, sorgt für lautes Lachen: Crypto landet auf der Erde und erklärt dem ersten Lebewesen, das er sieht, dass er den Planten für sein Volk einnimmt. Dass Kühe allerdings auf Erden nicht viel zu melden haben und darüber hinaus sein Anliegen im wahrsten Sinne des Wortes für Dung halten, ist Cryptos cholerischem Wesen nicht gerade zuträglich…

Und schon ist man mitten drin im vermutlich außergewöhnlichsten Action-Abenteuer, das dieses Jahr über die Bildschirme flirren wird. Mit seinen telekinetischen Fähigkeiten schmeißt Crypto die versammelte Kuhherde durch die Gegend, die auftauchenden Farmer und die in drei Sicherheitsstufen unterteilte Verteidigungsfront der Erde (Polizei, Militär und die "Firma" – quasi die Men in Black) werden entweder mit seinem Zerstörungsstrahler oder mit dem Ufo gebraten.

Doch auch wenn die titelgebende Zerstörung einen Großteil des Gameplays ausmacht, gibt es subtilere Methoden, sich durch die über 20 Missionen zu kämpfen: Crypto kann auf Knopfdruck das Aussehen seines Gegenübers annehmen und getarnt versuchen, an Informationen zu kommen oder Militäranlagen z.B. als General unerkannt betreten.

Wenn alle Stricke reißen, ist natürlich immer Waffengewalt angesagt. Mit zahlreichen Schießprügeln und der berühmt-berüchtigten Anal-Sonde ausgestattet (davon viele in mehreren Stufen aufrüstbar), hat das liebenswert cholerische Alien ein umfangreiches Arsenal zur Hand.

Nicht vergessen sollte man die Ausritte in seiner fliegenden Untertasse, die mit nicht minder effektiven Waffen ausgestattet ist.

 

Ein mürrisches Alien, ein reichhaltiges Waffenarsenal und abwechslungsreiches Gameplay bedrohen die Menschheit!
Das Missionsdesign gestaltet sich dabei jetzt schon als durchdacht und durchaus abwechslungsreich, zumal man in vielen der ansprechend großen Areale häufig die Wahl hat, ob man nun eher mit Gewalt vorgehen möchte, oder seine kleinen grauen Zellen beansprucht. Denn wer auf die pure Zerstörung verzichtet und statt dessen eher auf Tarnung sowie das Gedankenlesen setzt, wird in manchen Abschnitten leichter zum Ziel kommen.

Work-in-Progress

Dass die vorliegende Fassung derzeit noch nicht den Begriff "final" für sich beanspruchen kann, merkt man in einigen Punkten, die allerdings dem Team bekannt sind und die ausgemerzt werden sollen. So ist z.B. das Balancing noch nicht vollends ausgereift, so dass manche späteren Aufgaben deutlich leichter zu bewerkstelligen sind als die eine oder andere Mission, die davor liegt.

Auch im grafischen Bereich ist noch nicht alles im grünen Bereich. Zwar kann die Optik im Allgemeinen bereits jetzt überzeugen, doch gerade was die NPCs betrifft, sollte die Grafikabteilung noch ein paar Stunden darauf verwenden, für ein paar Unterschiede zwischen den Erdbewohnern zu sorgen. Denn momentan scheinen viele davon aus dem Klonlabor zu kommen, wodurch die an sich gut eingefangene Stimmung einschlägiger 50er-Jahre-Filme leidet.

Was Story und Humor betrifft, lässt sich jetzt schon absehen, dass nahezu sämtliche Klischees abgegriffen und entsprechend umgesetzt nicht nur bei SciFi-Fans und Anhänger von Ed Wood-Filmen für Vergnügen sorgen dürften. Dass der Endkampf gegen den Präsidenten der (fiktiven) Vereinigten Staaten geführt wird, spricht in dieser Hinsicht Bände…

Da man nach Abschluss der Hauptmission auch noch im Abschnitt verweilen (bzw. vom Mutterschiff jederzeit zurückkehren) und zahlreiche Bonus-Missionen erledigen sowie nicht zuletzt auch die als Währung fungierende DNA aufstocken kann, kommt dem Wiederspielwert zugute.  

Ausblick

Zwar erfindet Pandemic das Action-Rad nicht neu, doch die Entscheidung, einen Menschen hassenden Alien als Hauptfigur zu etablieren, hat sich ausgezahlt und bildet den Grundstein für ein unterhaltsames Spektakel. Die Missionen scheinen abwechslungsreich genug zu sein, um bei der Stange zu halten und die Aussicht, das amerikanische Staatsoberhaupt als Endboss in Augenschein zu nehmen, dürfte ebenfalls viele Spieler reizen. Dass man sich dabei augenzwinkernd immer wieder selbst auf den Arm nimmt und natürlich auch vor witzigen Anspielungen auf das ganze SciFi-Genre sowie das Amerika der 50er Jahre nicht halt macht, macht den Titel noch sympatischer. Allerdings sollten die Grafiker sich allerdings bis zum Release noch ins Zeug legen, um den zu häufig wiederkehrenden Figuren ein paar zusätzliche Modelle zu spendieren und damit das hohe Niveau der restlichen Optik zu erreichen. Überkandidelt, actiongeladen, witzig: die Zeichen für Destroy All Humans stehen eindeutig auf Hit!

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