Forza Horizon 323.09.2016, Michael Krosta

Im Test: Mit Vollgas durch Down Under

Nach Ausflügen ins schöne Colorado und zu den Schauplätzen Südeuropas geht das Horizon-Festival in die dritte Runde: Dieses Mal verlagern Microsoft und Playground Games die PS-Party nach Australien mit seinen idyllischen Stränden, dichten Regenwäldern, kleinen Städten und den Weiten des Outbacks. Markiert Forza Horizon 3 (ab 24,39€ bei kaufen) den neuen Höhepunkt innerhalb der Reihe?

Willkommen im Paradies!

Die Zeichen stehen gut, denn schon die Einführungsfahrt zum Festivalgelände präsentiert sich atemberaubend: Bekommt man hinter dem Steuer des stylischen Supersportwagens (und Cover Cars) Lamborghini Centenario zunächst noch auf asphaltierten Pisten bei wahnwitziger Geschwindigkeit einen ersten Eindruck von der wunderschönen Landschaft des fünften Kontinents, geht es kurz darauf in einem Trophy Truck durch staubiges Terrain, dunkle Tropfsteinhöhlen und schließlich den traumhaften Strand weiter. Aber das ist lediglich ein kleiner Vorgeschmack auf das massive Programm an Veranstaltungen und Herausforderungen, das zusammen mit dem

Die Buggys feiern Premiere innerhalb der Reihe...und sind eine echte Bereicherung für das Offroad-Erlebnis.

großen Fuhrpark sowie den umfangreichen Tuning-, Setup- und Designoptionen dafür sorgt, dass einem auch nach Stunden hinter dem Steuer zu keiner Sekunde langweilig wird.

Doch bevor man sich den rasanten Aktivitäten annimmt, darf man sich zum ersten Mal innerhalb der Reihe einen eigenen Fahrer erstellen: Ein umfangreicher Editor wird zwar leider nicht geboten, doch immerhin darf man sich aus einer Auswahl an vorgefertigten Modellen für einen männlichen oder weiblichen Charakter sowie einen Namen entscheiden. Dabei weht der alte Geist von Codemasters durch das Spiel, denn anschließend wird man von der reizenden Assistentin Keira und anderen Figuren direkt angesprochen. Neben Vornamen für Männer und Frauen haben die Entwickler auch eine ganze Reihe an mitunter urkomischen Spitznamen in die Liste gepackt. Wer hat nicht schon immer davon geträumt, sich als El Pollo Diablo, Stig oder Master Chief vorzustellen und fortan so genannt zu werden?  

Ich bin der Boss!

Vielleicht aber doch besser Prime Minister oder gar Mr. President? Immerhin ist man hier nicht länger nur wie in den beiden Vorgängern Teilnehmer, sondern der Boss des neuen Festivals. Zwar nimmt man weiter wie gewohnt an den Rennen und dem Rahmenprogramm wie Fahrspaßlisten, Blitzern oder den neuen Drift-Zonen teil, hat jetzt aber viel mehr Möglichkeiten, die Veranstaltungen nach eigenen Vorlieben zu gestalten. Das Stichwort lautet Blaupausen: Diese neue Funktion erlaubt es, abseits der vorgeschlagenen Konditionen bei Einzelrennen und Meisterschaften eine eigene Vorlage zu kreieren. Ihr wollt lieber in einem anderen Wagentyp Gas geben anstatt der ursprünglichen Vorlage zu folgen? Kein Problem! Bei der Erstellung einer Blaupause werden nicht nur umgehend Themen-Vorschläge unterbreitet, die zum aktuellen Auto passen. Alternativ steht ein riesiger Katalog potenzieller Auto-Themen für Fahrzeuge aller Klassen und Baujahre bereit, darunter z.B. Filmauto-Ikonen, Sportwagen der Achtziger oder Duelle zwischen bestimmten Herstellermarken wie Ferrari versus Lamborghini. Hat man den Grundstein für die eigene Veranstaltungen gelegt, dürfen anschließend noch Faktoren wie Rundenzahl, Wetter, Tageszeit und Zeitfortschritt angepasst werden – bei Meisterschaften lassen sich außerdem Strecken ergänzen oder streichen. Die meist sehr kurzen Rennen, die in den Vorgängern noch einen Kritikpunkt darstellten, gehören damit der Vergangenheit an, da man es hier zumindest bei Rundkursen endlich selbst in der Hand hat, wie oft bis zur Zielflagge im Kreis gefahren werden muss. Ebenfalls toll:

Die coolen Schaurennen sind zwar stark geskriptet, versprechen aber wieder extrem ausgefallene Duelle.

Die selbst erstellte Blaupause, der man übrigens auch einen feschen Namen geben darf, wird auch automatisch anderen Spielern als Alternative zur vorgefertigten Veranstaltung vorgeschlagen.

Es gibt nur einen kleinen Wermutstropfen: Eigene Routen für die Rundkurse oder Rennen von A nach B dürfen nicht erstellt werden. Dabei zeigte schon Rockstar vor vielen Jahren in Midnight Club, wie einfach es gehen kann. Warum erlaubt man es nicht auch hier, Checkpunkte auf der Karte zu verteilen und sich so eigene Strecken zu basteln? Bei den Blaupausen für eigene Fahrspaßlisten, die später ebenfalls erstellt werden können, geht man immerhin einen Schritt in die richtige Richtung: Neben Herausforderungen rund um Blitzer, Driftzonen und Stunteinlagen darf man u.a. Zeitrennen aufsetzen und dabei einen beliebigen Punkt auf der Karte als Ziel auswählen. Und nicht nur das, denn wer die Anforderungen erhöhen möchte, darf sogar die Rückspulfunktion deaktivieren, eine Perspektive vorschreiben oder den Verkehr als weiteren Risikofaktor ergänzen. Die Anpassungen gehen sogar so weit, dass man für seine Fahrspaß-Herausforderungen die Musik festlegen darf, die aus dem Radio dröhnen soll. Ist man fertig und hat sein Ergebnis als Maßstab vorgelegt, kann man die selbst erstellte Veranstaltung umgehend an seine Freunde schicken und sie herausfordern – klasse!

Motivations-Marathon

Doch bis es so weit ist und man Zugriff auf all die schönen Funktionen und Inhalte bekommt, muss man sich ein wenig gedulden. Playground Games ist einmal mehr ein Meister darin, neue Betätigungsfelder erst schrittweise auszurollen, damit aber konstant für frischen Wind zu sorgen und gleichzeitig die Motivation dauerhaft aufrecht zu halten. So zeigt sich erst nach einer gewissen Zeit die ganze Breite und das Ausmaß der abwechslungsreichen Beschäftigungen auf diesem gigantischen Spielplatz, darunter die bekannten Scheunenfunde, die Suche nach Bonustafeln, illegale Straßenrennen abseits des Festivals oder Gefahrenschilder für waghalsige PR-Stunts. Nicht zu vergessen der fantastische Rivalenmodus, in dem man sich auf jeder Strecke asynchrone Duelle für den Platz auf den Bestenlisten liefert, die auch bei Blitzern, Driftzonen & Co immer wieder dazu motivieren, nochmal nachzulegen. Hier gibt es einfach immer irgendwo etwas zu tun, zu entdecken oder zu genießen! Und man genießt alle Freiheiten, wie man seinen Aufenthalt in Australien gestalten möchte. Ihr wollt eine Pause vom Abklappern der Rennveranstaltungen? Dann macht halt einfach eine Spritztour, sammelt dabei durch stylische Fahrmanöver Erfahrungspunkte oder begebt euch auf die Suche nach der nächsten Scheune oder einem der vielen kommentierten Aussichtspunkte, auch wenn Letztere eher unspektakulär präsentiert werden. Wer die Spielwelt gerne abseits des Steuers erkunden möchte, wird sich außerdem über den neuen Drohnenmodus freuen, in dem man sich mit dem Hightech-Gadget frei über die Karte bewegt und sogar Geheimnisse entdeckt, die anschließend auf der Karte markiert werden. So kann man sich die Investitionen in den Kauf einer Schatzkarte mittels Mikrotransaktionen gleich sparen. Keine Panik: Ansonsten spielen sie kaum eine Rolle, denn abseits der Schatzkarte lassen sich einzig noch alle Hupen-Sounds mit echtem Geld

ForzaVista ist jetzt ebenfalls enthalten und erlaubt eine genaue Betrachtung der detaillierten Fahrzeugmodelle.

vorzeitig freischalten, zu denen neben Standardklängen auch Melodien wie La Cucaracha oder lustige Varianten wie eine Tröte oder Fahrradklingel zählen.

Dabei sind die Hupen nicht bloß ein reines Gimmick, sondern werden auch spielerisch eingebunden. Hupt man die Drivatare anderer Spieler beim Cruisen durch die Welt an, schließen sie sich dem Spieler an und bilden zusammen eine Kolonne, die auf dem Weg zum gemeinsamen Ziel nicht nur als Scout dient, sondern in diesem Verbund auch Rennen austragen kann. Möchte man lieber wieder alleine durch die Gegend fahren, lässt sich die Kolonne über ein Menü einfach wieder auflösen. Wer dagegen längerfristige Bindungen sucht, bekommt zwei Möglichkeiten: Zum einen darf man wieder selbst Clubs gründen oder bereits bestehenden Gemeinschaften beitreten, um z.B. in internen Wettbewerben gegeneinander anzutreten oder gemeinsam den globalen Club-Rang zu verbessern. Zum anderen darf man sich neuerdings eine Crew aus bis zu vier Drivataren seiner Freundesliste zusammenstellen. Dazu muss man die entsprechenden Fahrer aber zunächst in einem markierten Suchradius ausfindig machen und anschließend in einem Duell schlagen. Je nachdem, wie aktiv und erfolgreich die angeworbenen Freunde sind, erhält man zusätzliche Erfahrungspunkte, Credits oder Fans.    

Der Festival-Feldzug

Warum nicht einfach ein paar Drivatare anhupen und gemeinsam durch die Gegend fahren?

Vor allem die Fans stellen eine wichtige Komponente im Spielfortschritt dar: Erst wenn man bestimmte Meilensteine durch den Gewinn von Rennen oder dem Abschließen von Herausforderungen erreicht, darf man seine Festival-Locations in bis zu fünf Stufen ausbauen oder die coolen Schaurennen freischalten, von denen es leider wieder nur fünf gibt. Wie immer bauen diese spektakulären Duelle vor allem auf Skripts auf besitzen primär Show-Charakter. Um die Überraschung nicht zu verderben, halte ich mich an dieser Stelle mit Details zurück. Nur so viel sei gesagt: Die Schaurennen sind einmal mehr herrlich ausgefallen und klasse inszeniert!

Wie und wo man sein Festival aufzieht, bleibt einem selbst überlassen. Hat man eine gewisse Zahl an Fans erreicht und darf nach den ersten Ausbau-Maßnahmen eine neue Location eröffnen, bekommt man die Wahl zwischen zwei Arealen für den neuen Standort. Insgesamt besteht das Forzatralien aus vier großen Zonen: Byron Bay mit seinen kleineren Städtchen, dem traumhaften Strand und Ausflügen in den Regenwald. Surfers Paradise mit seinem Fokus auf urbane Umgebungen. Das Weinanbaugebiet Yarra Valley mit weiten Feldern, viel Grün und Seen. Und schließlich das Outback, das mit seinen staubigen Pisten, der weitläufigen Wüste und Sanddünen vor allem Offroad-Fans zum Abenteuer lockt. Die Karte ist damit etwa doppelt so groß wie die des Vorgängers. Nichts gegen das ansprechende Südeuropa aus Forza Horizon 2, aber gegen dieses enorm abwechslungsreiche und wunderschöne Australien zieht der Schauplatz des Vorgängers eindeutig den Kürzeren.

Visuelle Pracht mit technischen Einbußen

Dazu gesellen sich die visuellen Qualitäten: Forza Horizon 3 ist das mit Abstand schönste Rennspiel in einer offenen Welt! Diese aufwändig gestaltete Kulisse glänzt mit beeindruckenden Licht- und Partikeleffekten, einem atmosphärischen Tag-/Nachtwechsel sowie dem dynamischen Wettersystem. Die Grafikengine fängt die Schönheiten und individuellen Merkmale der Landschaften eindrucksvoll ein und stemmt gleichzeitig eine nahezu barrierefreie, offene Spielwelt, in der man außerdem zahlreiche Objekte zerstören kann - auch wenn diese sich bei Rundrennen erneut auf magische Weise vor jedem neuen Umlauf regenerieren. Trotzdem ist es erstaunlich, was die Entwickler hier aus der Hardware heraus holen, auch wenn sie es dabei manchmal etwas zu weit treiben: Vor allem das erhöhte Aufkommen von Partikeleffekten, etwa bei viel gleichzeitiger Zerstörung oder einem Fahrzeug-Pulk in Kombination mit Wasser, führt oft zu Einbrüchen in der Bildrate – nicht dramatisch, aber durchaus spürbar. Auch bei Fahrten durch den dichten Regenwald wird die Hardware der Xbox One sichtlich an ihr Limit getrieben, während man Darstellungsproblemen am PC wie gewohnt mit entsprechenden Grafik-Einstellungen entgegenwirken kann. Wer genau hinsieht, erkennt außerdem vor allem bei der Vegetation einige Pop-ups und vereinzelte Flackerschatten. Trotz dieser kleinen technischen Einbußen überwiegt trotzdem der Wow-Faktor: Forza Horizon 3 zaubert eine visuelle Pracht auf den Bildschirm, wie man sie nur selten erlebt! Hier hat der Fotomodus auf jeden Fall seine Existenzberechtigung und erlaubt wieder zahlreiche Objektiv-, Blenden- und Effekteinstellungen für Schnappschüsse, die online veröffentlicht und geteilt werden dürfen. Nicht nur die umwerfenden Kulisse, auch die Fahrzeugmodelle des großen und ansprechenden Fuhrparks sehen einmal mehr fantastisch aus - nur das kosmetische Schadensmodell enttäuscht mit wenig abfallenden Teilen sowie lediglich kleinen Kratzern und Beulen erneut. Vor allem im Modus

Die Kulisse ist einfach traumhaft schick!

ForzaVista, der nach seiner Einführung bei Forza Motorsport 4 jetzt erstmals in leicht abgespeckter Form auch im Ableger enthalten ist, bekommt man einen hervorragenden Eindruck davon, mit welcher Liebe zum Detail die Boliden modelliert wurden.

Großer Fuhrpark und Spezial-Boliden

Mit über 300 Fahrzeugen fällt der Fuhrpark nicht nur groß, sondern auch enorm abwechslungsreich aus: Von klassischen Serien- über Sportwagen über Muscle Cars und kultige Klassiker bis hin zu Geländewagen, Trophy Trucks und den neuen Buggys findet man hier alles, was das Auo-Herz begehrt. Einzig Freunde von Volkswagen dürften überrascht sein, kein einziges Modell der Wolfsburger vorzufinden, obwohl Corrado, Golf, Käfer & Co bisher immer stark innerhalb der Reihe vertreten waren. Eine Protestaktion als Reaktion auf den Abgasskandal? VW als potenzieller Imageverlust? Man weiß es nicht so genau. Fest steht nur, dass Fahrzeuge des deutschen Herstellers dieses Mal tabu zu sein scheinen. Audi, Bugatti und Lamborghini sind als Teile des VW-Konzerns aber weiterhin enthalten, nur Porsche glänzt wieder mit Abwesenheit und wird wohl wie in den vergangenen Jahren als kostenpflichtige Erweiterung nachgereicht – buh! Schön dagegen, dass Forza-Veteranen belohnt werden und ein paar Gratis-Wagen in ihre Garage gestellt bekommen. Offenbar wird dabei gecheckt, welche Titel aus der Serie man bereits gespielt hat und bekommt dann diesen attraktiven Treue-Bonus, ohne Credits für die mitunter teuren Flitzer zahlen zu müssen.

Da fliegen die Fetzen: In der Spielwelt lässt sich noch viel mehr zerstören als zuvor.

Abseits des Besuchs beim Autohändler gibt es weitere Möglichkeiten, sich neue Flitzer in die persönliche Garage zu stellen. Erweitert man sein Festival, eröffnet z.B. eine Automesse, in der man Fahrzeuge zu Angebotspreisen und teilweise sogar gratis bekommt. Hat man sich in Straßenrennen für die neuen Nachtduelle qualifiziert, bekommt man außerdem den fahrbaren Untersatz des Gegners, sofern man ihn schlägt. Schade, dass es nur vier solcher Duelle gibt und man nicht wie bei einem wahren Pinkslip-Rennen auch seinen eigenen Wagen aufs Spiel setzen muss. Darüber hinaus gibt es wieder das Glücksrad nach einem Stufenaufstieg, in dem neben Geldpreisen auch Autos gewonnen werden können. Besonders begehrt sind dabei seltene Exemplare in der so genannten Horizon-Edition: Sitz man hinter dem Steuer eines solchen Spezial-Geschosses darf man sich über Boni wie einen EP-Boost freuen. Entweder braucht man viel Glück oder viel Geld, um sich diese Modelle zu sichern, denn beim Händler findet man sie nicht. Zum Glück feiert aber auch das Auktionshaus sein Comeback, in dem man nach bester eBay-Manier auf Fahrzeuge bieten kann – Horizon-Editionen inklusive! Ich liebe dieses Feature, auch wenn es ein paar nervige Begleiterscheinungen gibt. So kann man weder seinen Maximal-Gebot festlegen noch bekommt man bei einer verlorenen Auktion den gebotenen Betrag automatisch zurück auf sein Konto überwiesen, sondern muss die Rückführung manuell erledigen.

Mehr Leistung kann nie schaden

Geld kann man immer brauchen: Abseits des Kaufs neuer Autos darf man serientypisch auch wieder in mehrstufige Leistungs-Upgrades investieren, darunter Motorenkomponenten wie Nockenwelle, Turbo oder Hubraum sowie Verbesserungen am Fahrwerk, den Bremsen und beim Antrieb. Dazu gesellt sich eine Auswahl an Reifen- und Profilmischungen für die optimale Bodenhaftung auf und abseits des Asphalts. Die Anpassungen gehen so weit, dass man sogar komplette Umbauten vornehmen kann, darunter Wechsel der Motoren oder des Antriebs, so dass man z.B. eine Heckschleuder in einen Allrad verwandeln oder mit einem fetten V8 ausstatten kann. Erstmals sind auch Body-Kits, also komplette Karosserie-Bausätze, in Horizon enthalten. Eine große Auswahl an Felgen, deren Größe sich ebenfalls anpassen lässt, dient neben zahlreichen Lackierungsoptionen vornehmlich dem Bling-Faktor, während das Anbringen aerodynamischer Teile wie Heckflügel darüber hinaus auch die Bodenhaftung des Fahrzeugs beeinflusst.

Der Fuhrpark ist gewaltig - auch ohne Volkswagen.

Wer sich nicht mit der individuellen Zusammenstellung der Tuningteile beschäftigen will, bekommt erneut die Möglichkeit, seinem Boliden einfach auf Knopfdruck das Optimum an Verbesserungen für die jeweilige Fahrzeugklasse zu verpassen. Darüber hinaus darf man sich auch wieder bei den Setup-Einstellungen austoben u.a. anderem Einstellungen am Reifendruck, der Übersetzung, dem Fahrwerk, der Aerodynamik, Bremse und am Differenzial vornehmen. Tatsächlich steht Horizon dem großen Simulationsbruder Forza Motorsport 6 diesbezüglich in nichts nach – selbst die Echtzeit-Telemetrie lässt sich optional während der Fahrt aktivieren.

Die Frage nach dem Sinn

Aber wozu überhaupt? Bei der Motorsport-Reihe ist die Sache klar: Hier wird der Wagen durch das Setup perfekt auf die jeweilige Strecke sowie den eigenen Fahrstil abgestimmt und ist damit ein enorm wichtiger Faktor. Bei den Fahrten durch Australien hält sich der Sinn hinter den Schrauberaktivitäten dagegen in Grenzen und ist nicht mehr als ein netter Zusatz, der vornehmlich im Rivalenmodus Vorteile mit sich bringen dürfte. Oder wenn man unbedingt mit einem Sportwagen durch die Pampa preschen und das harte Sport-Fahrwerk mit einer weicheren Abstimmung zähmen will. Genau wie bei Tuning kann man sich auch hier das Leben einfacher machen, indem man über die Community-Funktionen auf die vorgefertigten Setups anderer Spieler zurückgreift oder auch seine eigenen Einstellungen teilt.  

Der Warthog aus Halo macht auch als Offroad-Rennwagen eine gute Figur.

Für die eigentlichen Rennen kann man sich den Aufwand beim Setup aber eigentlich sparen. Streng genommen bringen selbst die Leistungs-Verbesserungen in den Duellen gegen die KI nicht wirklich viel. Warum? Weil zum einen die Leistung der bis zu zwölf Fahrzeuge innerhalb der Startaufstellung automatisch angeglichen wird, damit sich alle Teilnehmer auf einem vergleichbaren Niveau befinden. Zum anderen, weil die KI selbst auf höheren Stufen erneut Tendenzen zum Gummiband zeigt und dafür sorgt, dass das Feld möglichst eng zusammenbleibt. Es ist schon auffällig, wie sehr die Führenden gegen Ende warten, falls man hinten liegt oder umgekehrt von hinten Druck machen. Erst ab der Stufe „Experte“ nimmt dieser künstliche Effekt zunehmend ab. Trotzdem schwankt der Schwierigkeitsgrad innerhalb der Veranstaltungen mitunter sehr stark: Mal setzt man sich innerhalb kürzester Zeit an die Spitze, beim nächsten Mal muss man ordentlich schwitzen, um sich bis zum Ende durch das Feld zu kämpfen. In ganz seltenen Fällen fährt man sogar nur noch hinterher; es gab Situationen, in denen ich selbst auf niedrigen Stufen der acht Drivatar-Einstellungen plötzlich keine Chance hatte, obwohl ich meist auf höheren Schwierigkeitsgraden unterwegs war und dort Erfolge feiern konnte. In Kopf-an-Kopf-Rennen innerhalb der offenen Welt scheint man übrigens komplett auf die Angleichung der Leistung zu verzichten – hier ist ein konkurrenzfähiges Auto also Pflicht und ordentliches Tuning hilfreich.  

Body-Check

Die Drivatare treten ähnlich auf wie in den vergangenen Jahren: Sie gehen also mit einer gewissen Grund-Aggression und daher recht rempelfreudig in die Positionsduelle. Angesichts der Arcade-Natur ist dieses KI-Verhalten durchaus akzeptabel, auch wenn die Autoscooter-Mentalität vor allem in den Offroad-Veranstaltungen manchmal zu sehr dominiert und man beim Dagegenhalten meist keine Chance hat. Als Folge dessen wird man häufig zur Seite oder sogar in eine Hauswand gedrängt und nicht selten verhaken sich sogar die Karosserien der beiden Streithähne. Vielleicht hätte eine Positionsanzeige nicht geschadet, die Turn 10 bei Forza Motorsport 6 zusammen mit der Nascar-Erweiterung eingeführt hat. Das beste Mittel für eine gesunde Frustresistenz ist daher wieder die optionale Rückspulfunktion: Genau wie durch den Verzicht von Fahrhilfen wie ABS oder Traktionskontrolle lässt sich die Gewinnausschüttung durch die Deaktivierung des Zeitzaubers zwar erhöhen, aber man sollte sich dieses Ass aufgrund der mitunter harten KI-Duelle lieber im Ärmel behalten. Nicht nur für Rennen, denn auch in der offenen Welt lassen die Drivatare gerne die Sau raus und es kommt durch wahnsinnige Geisterfahrer oder Querfeldeingeschosse immer wieder zu unerwarteten Unfällen, die man durch die Zeitmanipulation wieder ungeschehen machen kann.

Gewöhnungsbedürftig: In Australien herrscht Linksverkehr.

Besonders dann, wenn man das volle Schadensmodell aktiviert hat, das zwar optisch nicht viel hermacht, aber zumindest die Leistung und das Fahrverhalten der Autos nach zu vielen harten Kollisionen merklich beeinträchtigt, auch wenn sich die Folgen nicht immer ganz nachvollziehen lassen. In diesem Fall muss man sich mühsam zum nächsten Festival-Gelände schleppen oder die kostenpflichtige Schnellreisefunktion in Anspruch nehmen. Alternativ bleibt man bei rein kosmetischen Schäden oder schaltet das Schadensmodell inklusive der damit gekoppelten Reifenabnutzung komplett ab.

Traumhaftes Fahrgefühl

Hauptsache, das Fahren macht Spaß – und diesbezüglich präsentiert sich Horizon 3 ebenfalls von seiner Schokoladenseite. Die anspruchsvolle Fahrphysik der Motorsport-Reihe dient einmal mehr als Unterbau, wurde aber erneut leicht entschärft, um eine nahezu perfekte Mischung aus simulativem Anspruch und Zugänglichkeit zu gewährleisten, die sich durch diverse Fahrhilfen sowie der Wahl zwischen zwei Physik-Varianten noch weiter auf die persönlichen Bedürfnisse anpassen lässt. Es fühlt sich einfach traumhaft an, hier hinter dem Steuer zu sitzen – egal ob in einem einfachen Madzda MX-5 oder Opel Manta, schweren Pickup-Geschützen wie dem Ford F-150 oder den zahlreichen Sport- und Rally-Boliden vom 86er Audi Sport Quattro S1 über BMW M5 bis hin zu Traumwagen von Ferrari, Lamborghini, Koenigsegg & Co. Spätestens wenn man in Geschossen der Marken McLaren P1 oder Pagani Huayra aufs Gaspedal drückt, verzückt die Fahrphysik mit einer gehörigen Portion Anspruch – ohne die Hilfe der Traktionskontrolle lassen sich diese Biester trotz der exzellenten Steuerung kaum noch bändigen. An dieser Stelle möchte ich nochmal explizit die neuen Buggys hervorheben, die sich klasse anfühlen und damit das Offroad-Flair großartig einfangen. Meine ersten Befürchtungen, der dritte Teil könnte seinen Fokus etwas zu stark auf Geländerennen richten, hat sich zum Glück nicht bestätigt: Dank Städten und Highways werden noch mehr als genug Veranstaltungen auf Asphaltpisten ausgetragen, während in Grip-Events sogar Mischbeläge warten.

Die Leistung der Drivatare wird in Rennen automatisch angeglichen. Ein Gummiband-Effekt hält das Feld außerdem oft zusammen.

Schon mit dem Controller ist Fahrspaß garantiert, noch schöner und immersiver wird es selbstverständlich mit einem Force-Feedback-Lenkrad, auch wenn es diesbezüglich zumindest auf der Xbox One kleine Einbußen gibt. Wer mit manueller Schaltung (optional sogar mit Kupplung und H-Schaltung) fährt, muss aufgrund vorgegebener Tastenbelegungen auf die Hupe und damit die Korso-Optionen verzichten – selbst wenn am Lenkrad noch Knöpfe für eine entsprechende Belegung zur Verfügung stehen. Am PC sieht es dagegen so aus, als könne man die Tasten frei belegen, aber da die Unterstützung für Fanatec-Modelle am PC erst nachgereicht wird, konnten wir es noch nicht ausprobieren. Auf jeden Fall sollte man bei der Verwendung eines Lenkrads einen Blick in die Steuerungsoptionen werfen: Dort lassen sich nicht nur die üblichen Deadzones einrichten, sondern auch die Stärke von Feedback und Vibrationen erhöhen, die standardmäßig lediglich auf einen Wert von 50% eingestellt sind. Was sich beim One-Controller zusammen mit der Unterstützung der Impulse Trigger schon hervorragend anfühlt, führt beim Lenkrad leider nur zu einem enttäuschend schwachen Force Feedback. Hier sollte man den Wert also unbedingt erhöhen, um die gelungenen Lenkrad-Kräfte richtig zu entfesseln.

Punktesammler mit Stil

Es geht nicht nur darum, als Erster über die Ziellinie zu fahren. Nein, hier weht auch wieder der Geist des großartigen MSR (Metropolis Street Racer) bzw. PGR (Project Gotham Racing) von Bizarre Creations durch Australien, wenn man für stilvolles Fahren mit Punkten belohnt wird und den Multiplikator durch die Verkettung von coolen Manövern in die Höhe treibt. Drifts, Sprünge, hohe Geschwindigkeit, Windschattenfahren, Zerstörung, knappes Ausweichen – so ziemlich jede waghalsige Aktion wird mit Erfahrungspunkten belohnt! Hat man genug von ihnen gesammelt, erhält man Fähigkeitspunkte, die man wieder in diverse Perks oder Sofort-Belohnungen im Shop eintauschen darf. Dort warten z.B. Boni für eine Verlängerung von Fähigkeitsketten, eine schnellere Erhöhung des Multiplikators und auch Elemente wie die Foto-Promo-Tour oder der Drohnenmodus werden erst durch Fähigkeitspunkte freigeschaltet.

Genau wie damals bei den Werken von Bizarre Creations macht die Punktejagd auch hier unheimlich viel Spaß und stellt einen großen Motivationsfaktor dar. Man cruist nicht einfach nur durch die Landschaft, sondern wird immer wieder zu Aktion verführt, um Punkte mitzunehmen. Zusammen mit dem Multiplikator und dem Punktekonto wächst die Nervosität und Anspannung hinter dem Steuer, denn schon ein kleiner Fehler reicht aus, um alles wieder zunichte zu machen. Wie lange ist man bereit, weiter auf volles Risiko zu setzen? Das ist ein wahnsinniger Kick, bei dem einem schon mal der Atem stockt...

Mächtige Design-Werkzeuge

Viele Motive innerhalb der wunderschönen Kulisse schreien förmlich nach dem Fotonmodus.

Um wieder etwas runterzukommen, empfiehlt sich ein Besuch im Designbereich. Hier stehen wieder Unmengen an Mustern, Schriftarten und Aufklebern bereit, mit denen man seine eigenen Kunstwerke erschaffen und diese auf dem Lack der Boliden anbringen kann. Leider lässt die Auflösung bei manchen dieser Assets zu wünschen übrig und so wirken sie entsprechend grob. Wer bereits viel Arbeit in Forza 5 und 6 oder Horizon 2 investiert hat, darf sich darüber freuen, dass die Designs importiert werden dürfen. Der Community-Faktor bleibt selbstverständlich ebenfalls enthalten: Mustergruppen und eigene Werke dürfen zur Verfügung gestellt werden – optional dürfen sich die Künstler durch festgesetzte Verkaufspreise sogar ein paar Ingame-Credits dazuverdienen. Ich bin in dieser Hinsicht leider talentfrei und greife deshalb lieber auf die große Palette an Standard-Lackierungen und Designs anderer Nutzer zurück. Eine Sache bekomme aber selbst ich hin und freue mich über die Möglichkeit, mein Nummernschild endlich selbst beschriften zu dürfen.

Die volle Dröhnung

Nicht nur die Soundeffekte mit ihren überwiegend satten Motorenklängen, quietschenden Reifen und Kollisionsgeräuschen erfreuen die Ohren. Auch der gewaltige Lizenz-Soundtrack verführt wieder dazu, den Lautstärkeregler an der Anlage höher zu drehen. Stilistisch wird durch die acht Radiosender wieder viel Abwechslung geboten, angefangen bei Horizon Pulse mit seinen Popklängen über die Bass Arena mit Club-Sounds bis hin zu Drum'n'Bass, rockigen Klängen und klassischen Stücken von Beethoven & Co. Mit dem neuen Sender Horizon Block Party feiert außerdem Hip Hop seine Premiere und wer über ein Abo von Microsofts Musikdienst Groove Music verfügt, darf sogar zu seinen eigenen Playlists Gas Geben.

Waghalsige Sprünge, stylische Fahrmanöver, verrückte Stunts - alle denkbaren Aktionen werden mit Fähigkeitspunkten belohnt.

Und nicht nur das: Erstmals werden die Songs auch konkret als Spielelement eingebunden. Zwischendurch legen die gut lokalisierten DJs so genannte Fähigkeitslieder auf und weisen in ihren unterhaltsamen, wenn auch etwas wiederholungsanfälligen Moderationen darauf hin, dass man für die Länge des Tracks doppelte Punkte mit seinen Fahrmanövern verdienen kann. Eine sehr gelungene Idee, mit der die wichtige Komponente der Musik für das Horizon-Erlebnis unterstrichen wird. Von mir aus könnte es sogar noch eine Spur weiter gehen: Man könnte z.B. als weitere Herausforderung anbieten, bestimmte Künstler wie The Offspring oder Blink 182 erst in einer Variante von Crazy Taxi unter Zeitdruck einzusammeln, bevor bestimmte Songs auf dem Festival bzw. im Radio landen.

Abseits der hervorragenden Musikauswahl steht einem auch wieder das nützliche Navigationssystem ANNA zur Seite. Es unterbreitet zum einen Vorschläge, aber man kann auch gezielt danach fragen, sich zu bestimmten Veranstaltungen oder Aufgaben führen zu lassen. Hat man Kinect angeschlossen, darf man sogar per Sprachbefehlen mit ANNA kommunizieren, was in den meisten Fällen auch problemlos funktioniert.   

Ab auf den Spielplatz

Erstmals darf man die gesamte Kampagne auch kooperativ mit bis zu vier Spielern in Angriff nehmen. Darüber hinaus stehen online neben Rennen mit oder ohne Kollisionen wieder die beliebten Spielplatz-Duelle ganz oben auf der Liste, darunter die motorisierte Variante von Capture-the-Flag, die Jagd auf den König oder der Überlebenskampf gegen infizierte Fahrer. Diese kleinen Spaßrunden eignen sich immer wieder als leckere Snacks für zwischendurch. Dabei dienen in erster Linie die gesammelten Erfahrungspunkte für die Platzierung. Selbst wenn man in den Partyspielen nicht sonderlich erfolgreich ist, bleibt man durch coole Fahrmanöver, wenig Hilfen und flotten Fahrten zum nächsten Zielort trotzdem am Ball – sehr schön. Die Verbindungsqualität hinterlässt bisher ebenfalls einen ordentlichen Eindruck: Zwar kann die Spielervermittlung aktuell noch etwas länger dauern und manchmal treten Lags auf, aber insgesamt lässt es sich über Xbox Live gut miteinander aushalten. Und lokal? Leider Fehlanzeige, da es weder eine LAN-Unterstützung noch eine Möglichkeit gibt, am geteilten Bildschirm irgendetwas gemeinsam zu erleben.

PC und Konsole vereint

Dank Xbox Anywhere dürfen PC- und Konsolen-Raser gemeinsam Australien erkunden und Spielstände werden über Xbox Live zwischen beiden Plattformen synchronisiert.

Dank Xbox Anywhere kommen nicht nur erstmals PC-Spieler in den Genuss von Forza Horizon, sondern Käufer der digitalen Fassung bekommen das Spiel gleich für beide Plattformen und dürfen sogar gemeinsam durch Australien düsen. Auf dem PC verlangt der Titel allerdings potente Hardware und es gab im Rahmen des Preloads über den Microsoft Store vereinzelt Probleme, von denen auch wir betroffen waren. Mittlerweile scheinen sie aber behoben worden zu sein und zumindest auf unserem gut ausgestatteten Redaktions-PC hinterlässt die Umsetzung einen starken Eindruck, auch wenn die automatische Systemoptimierung ihrem Namen nicht immer gerecht wird – zumindest, wenn man eine konstant höhere Bildrate jenseits von 30fps anstrebt. Die besten Performance-Erfahrungen hinsichtlich Konstanz haben wir mit einer festgelegten Darstellung bei 30 Bildern pro Sekunden gemacht. Wechselt man zwischendurch die Plattform, werden Spielstände umgehend über die Cloud synchronisiert und man kann an der Stelle weiterspielen, wo man zuvor aufgehört hat. Ärgerlich waren nur vereinzelte Abstürze, die im Rahmen des Tests auftraten: Bei mir schmierte die Konsole insgesamt drei Mal an verschiedenen Stellen und Situationen ab – Mathias konnte einen seiner Abstürze sogar mehrfach replizieren. Wobei man dazusagen muss, dass ich auch mit dem Preview-Dashboard unterwegs bin. Das sind zwar seltene Ausnahmen, unnötig sind sie aber trotzdem.

Fazit

Man muss einfach den Hut ziehen vor dem, was Playground Games bei Forza Horizon 3 geleistet hat! Das Fahrgefühl ist einfach nur ein Traum, die Kulisse sieht fantastisch aus und Australien hat als Schauplatz nicht nur jede Menge landschaftliche Abwechslung, sondern auch ein unfassbar starkes Festival-Programm zu bieten, bei dem es angesichts der zahlreichen Veranstaltungen und Herausforderungen niemals langweilig wird. Selbst das Cruisen abseits von Positionskämpfen macht Laune ohne Ende, sobald man mit dem zunächst noch gewöhnungsbedürftigen Linksverkehr warm geworden ist – auch dank des motivierenden Punkte-/Kombosystems, mit dem der Geist des großartigen PGR am Leben gehalten wird. Man genießt einfach jede Sekunde, die man hinter dem Steuer verbringen darf – egal ob bei Tag oder bei Nacht, bei Regen oder Sonnenschein, im Outback oder Surfers Paradise, in einem einfachen Toyota Celica oder einem pfeilschnellen Supersportwagen wie dem Ferrari FXX-K. Dazu kommen ein Hammer-Soundtrack, umfangreiche Tuning- und Designoptionen sowie die willkommene Einführung der Blaupausen, mit denen man seine eigenen Veranstaltungen kreieren kann. Ganz klar: Forza Horizon 3 ist einer der besten Arcade-Racer, die ich jemals erleben durfte! Warum dann kein Platin? Es sind Kleinigkeiten wie die Technik, die bei zu viel Action und gleichzeitigem Effekt-Feuerwerk zumindest auf der Konsole nicht immer rund läuft. Oder die Drivatare mit ihren Tendenzen zum Gummiband und mitunter zu aggressiven Fahrmanövern. Oder die kleinen Einschränkungen bei Clubs und dem Auktionshaus sowie die vereinzelten Schwankungen im Schwierigkeitsgrad. Oder das inkonsequente und visuell enttäuschende Schadensmodell. Nichtsdestotrotz gehen mit Forza Horizon 3 so viele PS-Träume in Erfüllung, dass man darüber hinweg sehen kann. Playground Games hat einmal mehr geliefert! Und zwar den bisherigen Höhepunkt innerhalb der Horizon-Reihe.

Pro

große, überwiegend barrierefreie und abwechslungsreiche Spielwelt
fantastische Kulisse (inkl. Tag-/Nachtwechsel)
klasse Fahrphysik mit idealem Kompromiss zwischen Anspruch und Zugänglichkeit
zahlreiche Veranstaltungen & Herausforderungen (inkl. Driftzonen & Stunts)
(optional) volles Schadensmodell...
Setup-Einstellungen möglich...
umfangreiche Lackierungs- und Designmöglichkeiten
(optionale) Rückspulfunktion
großartiger Lizenz-Fuhrpark...
zahlreiche Tuning-Optionen
aufwändig modellierte Boliden
diverse Fahrhilfen zuschaltbar
Auto-Clubs
starker Soundtrack aus diversen Stilrichtungen und gute Radio-Moderatoren
eigene Blaupausen für Veranstaltungen möglich
sehr gute Motorenklänge und Soundeffekte
eigene Drivatar-Crew lässt sich zusammenstellen
ForzaVista endlich enthalten (wenn auch leicht abgespeckt)
motivierendes Punkte-/Kombosystem im Stil von PGR
Auktionshaus feiert Comeback
detailverliebte Cockpitansicht
Navigationssystem lässt sich einfach per Sprache bedienen (Kinect)
freischaltbare Perks und Extras
Importieren von Designs ab Forza Motorsport 5 möglich
eigene Musik (Groove Music) lässt sich importieren
noch mehr zerstörbare Objekte als im Vorgänger
Xbox Play Anywhere
gelungene Mischung aus Straßen- und Offroad-Rennen
(optionales) Schnellreisesystem gegen Bezahlung
simples Umschalten zwischen Online- und Offline-Modus
faire Prämienverteilung und Glücksgewinne
toller Fotomodus
ordentliche Lokalisierung mit guten Sprechern
optionale Echtzeit-Telemetrie
Musik wird auch als Spielelement eingesetzt
motivierende Rivalen-Duelle
Online-Events
komplette Kampagne im Koop spielbar (bis zu vier Fahrer)

Kontra

leider nur fünf Schaurennen
keine Erstellung eigener Routen möglich
KI zeigt Tendenzen zum Gummiband
lange Ladezeiten (Xbox One)
...mit durchschnittlicher Umsetzung
...aber nicht wirklich nötig
z.T. stark schwankender Schwierigkeitsgrad
vereinzelte Einbrüche der Bildrate
...aber keine Modelle von Volkswagen (oder Porsche)
mitunter heftige KI-Aussetzer (in freier Fahrt)
vereinzelte Grafikfehler (Pop-ups, Flackerschatten)
grob aufgelöste Muster und Aufkleber für Lackierungen
Zerstörung regeneriert sich jede Runde
vereinzelte Abstürze (Freezes)
mitunter lag-anfällige Online-Rennen
kein gemeinsamer Club-Fuhrpark
umständliches Zurückfordern von Credits nach verlorenen Auktionen
kein echter Fahrer-Editor
keine Pinkslip-Rennen
Fauna begegnet man nur in Zwischensequenzen und Ladebildschirmen
Steuerung lässt sich nicht frei belegen, dadurch Funktionseinbußen bei Lenkrad (Xbox One)
keine Splitscreen-Rennen oder LAN-Unterstützung

Wertung

PC

Cooler Schauplatz, coole Musik, cooles Fahrgefühl: Forza Horizon 3 zelebriert ein spektakuläres Festival für die Sinne, auf dem viele PS-Träume in Erfüllung gehen!

XboxOne

Cooler Schauplatz, coole Musik, cooles Fahrgefühl: Forza Horizon 3 zelebriert ein spektakuläres Festival für die Sinne, auf dem viele PS-Träume in Erfüllung gehen!

Echtgeldtransaktionen

Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?

Gar Nicht
Leicht
Mittel
Stark
Extrem
  • VIP-Pass sorgt für doppelte Credits-Auszahlung und exklusive Häuser mit weiteren Vorteilen
  • Man kann die Spielzeit über Käufe verkürzen, Pay-to-Shortcut.
  • Season Pass, dessen Inhalte Auswirkungen auf Design und Balance haben können, z.B. XP-Boosts, Waffen, etc.
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