Im Test:
Im Futter liegt die Wahrheit
Und wer das Original von Chad Jensen kennt, wird sich auf dem Touchscreen schnell zurechtfinden: Aktionsfiguren setzen, über Nahrung spezialisieren, Feinde vorausschauend übervorteilen, bei Bedarf auswandern, Vergletscherungen einleiten und Gebiete erobern sowie entdecken. Die Steuerung ist einfach, die Präsentation vielleicht nicht so brillant und edel wie sie hätte sein können (man denke an Carcassonne), aber stilistisch dem Brettspiel nachempfunden und zweckmäßig; hinzu kommt kontextsensitive Hilfe in nahezu jedem Aktionsbereich. Schön ist, dass man beim Spielaufbau viele Optionen einstellen kann: Zufällige Arten- und
Alleine gegen fünf Computerarten
Dominant ist jenes Tier, das auf einem Feld die meiste Nahrung findet. Das ist gar nicht so einfach, denn das Angebot an Gras, Larven, Fleisch, Samen, Sonne und Wasser verändert sich im Laufe der Zeit. Und das nicht nur durch Zufall, sondern über Aktionen der anderen Spieler: Man kann sich quasi das Futter stehlen oder es gezielt auslegen. Ziel ist es, die nahende Eiszeit mit den meisten Siegpunkten zu erreichen.
Bis zu sechs Spieler haben an einem iPad oder im lokalen Netzwerk (Internet über GameCenter wird nicht unterstützt) die Wahl zwischen Säugetieren, Reptilien, Vögeln, Amphibien, Spinnen und Insekten. Und wer will, kann auch alleine gegen die KI spielen, wobei es leider nur zwei
Am Anfang ist noch alles gerecht verteilt: Auf fünf Hexfeldern teilen sich alle sowohl Land als auch Nahrung. Aber schon bald wächst die Welt, denn man kann Felder anlegen – darunter Wüsten, Wälder, Meere, Sümpfe und Gebirge.
Je nach Terrain ergeben sich bei den regelmäßigen Wertungen unterschiedliche Siegpunkte: Wer das Meer beherrscht, bekommt satte neun; wer das Gebirge beherrscht lediglich zwei. Das Besondere an Dominant Species ist nicht nur, dass es eine Fülle an Möglichkeiten gibt, seine Spezies auf die Siegerstraße zu bringen: Man muss sich auch immer an neue Situationen anpassen – eine ausführliche Analyse der Spielmechanik findet ihr in unserem Brettspieltipp.
Fazit
Die eigene Art spezialisieren, sich clever ausbreiten und am Ende die meisten Siegpunkte einheimsen! Dominant Species macht auch auf dem iPad richtig Spaß – vor allem, wenn man das Brettspiel kennt. Dann kann man diese werktreue Brettspiel-Umsetzung zum Austüfteln eigener Strategien nutzen, indem man gegen die KI antritt; das geht angenehm flott inklusive komfortabler Optionen für den Aufbau. Etwas ärgerlich ist, dass die Computergegner für Kenner recht einfach zu besiegen sind, indem man konsequent die Dominanzkarten ausspielt. Schade ist zudem, dass es weder GameCenter-Unterstützung noch deutsche Texte gibt; auch die Präsentation hätte etwas edler sein können. Wer jedoch Zeit in das Turorial sowie die Lektüre der kontextsensitiven englischen Anweisungen investiert, wird mit einem außergewöhnlich guten Runden-Strategiespiel belohnt, das auf sehr kreative Art die Evolution thematisiert. Ich hoffe, dass GMT noch mehr anspruchsvolle Rundenklassiker vom Brett auf den Touchscreen bringt. Vor allem bei den Wargames besteht noch unheimlich großer Nachholbedarf im AppStore, was Qualität und Auswahl angeht. Jetzt bin ich gespannt, wie sich die 4X-Strategie Eclipse auf dem iPad schlägt.
Pro
Kontra
Wertung
iPad
Die eigene Art spezialisieren, sich clever ausbreiten und Siegpunkte einheimsen - Dominant Species macht auch auf dem iPad richtig Spaß!
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