Im Test:
Gears of Salvation?
Wie im beliebten Epic-Shooter kämpft sich auch John Connor von Deckung zu Deckung, während er im Sekundentakt mit MGs, Granatwerfern und anderen Wummen auf Metallskelette, Flugdrohnen oder Mech-Bosse ballert. Die sehr lineare Tour führt durch äußerst hübsche Kulissen in der Wüste, in einen Vergnügungspark am Meer und durch das futuristische Hauptquartier der Maschinen. Vor allem die zerstörte Stadt protzt an jeder Ecke mit feinen Strukturen auf den steinigen Trümmern und mit knackig scharfen Postern an den Wänden. Die staksigen Animationen der Gegner und meiner ab und zu auftauchenden Verbündeten trüben die Illusion allerdings. Auch die mit laschen Texttäfelchen transportierte Story sowie die fehlende Synchronisation sorgen nicht gerade für Kinostimmung. Die postapokalyptische Stadt ist mit beeindruckend vielen Details übersät.
Bewege ich ihn in die Nähe eines Autos oder einer kleinen Mauer, kauert sich der Anführer der Widerstands automatisch dahinter und eröffnet brav das Feuer, wenn ich das Schuss-Symbol auf dem Touchscreen berühre. Dank einem leichten Auto-Aim finden die Projektile meist ihr Ziel. Falls nicht, justiere ich nach. Zielkreuz und Kameraperspektive bewege ich direkt mit meinen Griffeln: Lege ich meine Fingerkuppe auf den Bildschirm und bewege sie hin und her, folgen Kamera und Zielkreuz der Bewegung.
Ein kurzer Ballertrip
Größe: 124 MB
Getestete Version: 1.0.4
Preis (Stand 20.5.2009): 4,99 EuroDiese Technik funktioniert ähnlich gut wie in DS-Shootern. Trotzdem hinterlässt die Steuerung einen dezent hakeligen Eindruck. Schuld daran ist wieder einmal der etwas schwammig emulierte Touchscreen-Joystick, mit dem ich meine Spielfigur über das Schlachtfeld bewege. Außerdem ist es umständlich, ständig mit dem rechten Daumen umzugreifen, um abwechselnd zu schießen und die Kamera zu bewegen.
Darüber hinaus bleibt mein Freiheitskämpfer in der unübersichtlichen Action gerne an Mauern kleben, hinter denen ich ihn gar nicht in Deckung schicken wollte. Auch an fette Bosskämpfe haben die Entwickler gedacht.
Dank schneller Selbstheilung, vieler Speicherpunkte und insgesamt niedrigem Schwierigkeitsgrad gibt es aber nur wenige Frustmomente. Einer davon ist die schrecklich billig wirkende Rennsequenz mit einem Motorrad: Die Gegner haben eine derart niedrige KI spendiert bekommen, dass sie reihenweise in Hindernisse rauschen, um in Flammen aufzugehen. Doch ihre schiere Masse nervt trotzdem - vor allem, weil ich nebenbei mit der schwammigen Motorradsteuerung kämpfen muss. Nach nur 90 Minuten flimmerte übrigens bereits der Abspann über den Bildschirm. Danach darf man sich noch an zwei weiteren Schwierigkeitsgraden versuchen. In einem davon stampft man als Terminator durch die Levels. Bis auf die langsamere Laufgeschwindigkeit und das Fehlen der automatischen Deckung ändert sich aber wenig.
Fazit
Grafik-Fetischisten aufgepasst: Terminator Salvation ist das ideale Spiel zum Protzen. In der verschütteten Endzeit-Metropole gibt es derart viele fein strukturierte Trümmer und scharfe Texturen zu sehen, dass ich manchmal kaum glauben konnte, dass all das wirklich von dem kleinen, flachen Kästchen in meiner Hand berechnet wird. Doch als ich mich daran gewöhnt hatte, folgte die Ernüchterung. Von den hübschen Kulissen und dem düsteren Soundtrack abgesehen hat das Spiel wenig zu bieten. Das konservative Geballer konnte mich zwar annehmbar unterhalten, die blechernen Menschheitsvernichter bewegen sich aber abgehackt und greifen so ideenlos an wie in den ersten Ego-Shootern der PC-Geschichte. Statt mir eine Horde tumber und viel zu schwacher Gegner auf den Hals zu hetzen, hätten die Entwickler lieber mehr knackige Einzelkämpfe inszenieren sollen. Terminatoren sind verdammt noch mal fiese Killermaschinen und kein Kanonenfutter - zumindest war das in den Filmvorlagen immer der Fall. Vermutlich dient der niedrige Schwierigkeitsgrad als Ausgleich für die etwas hakelige Touchscreen-Steuerung. Das größte Manko ist aber, dass ich schon nach 90 Minuten den Abspann zu Gesicht bekam. Mit solch einem Shooter-Häppchen kann man natürlich nicht gegen Highlights wie Resistance Retribution anstinken. Zum Überbrücken lästiger Wartezeiten ist der ansehnliche Ballersnack aber allemal gut - vor allem dank der großzügig verteilten Speicherpunkte.
Pro
Kontra
Wertung
iPhone
Beeindruckende Kulissen aber einfallsloser Level-Aufbau: Terminator Salvation bietet annehmbare aber sehr kurze Shooter-Action.
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