iDracula20.05.2009, Jan Wöbbeking
iDracula

Im Test:

Horror-Survival

Mit dem Rad unten links wird die Figur bewegt, das rechte Exemplar bestimmt die Schussrichtung.
Auch wenn die detaillierten Zeichnungen etwas anderes vermuten lassen: In diesem Spiel gibt es keine Entdecker-Touren durch stimmungsvolle Levels, sondern nur den Kampf ums nackte Überleben. Jedes der vier Levels ist nur etwa sechs Bildschirme groß und wird Sekunden nach dem Start von Monstern gestürmt. Zuerst sind das grunzende Werwölfe, nach ein paar Minuten kommen Skelette, flinke Fledermausmutationen, ein Magier mit Elektroshocker und andere Monströsitäten dazu.

Sie alle haben eines gemeinsam: Der Tod hat ihnen auch die letzte Hirnzelle aus dem Brägen gemodert. Statt so variantenreich anzugreifen wie die Vierecke und Raumgleiter aus den Konkurrenzprodukten, besteht ihr einziges Interesse darin, schnurstracks und ohne Umwege in eure Richtung zu dackeln. Liegt eine Mauer dazwischen, darf der Spieler einen Moonwalk auf der Stelle bewundern. Immerhin sehen die Viecher der Verdammnis genau so ansehnlich aus wie die von Moos überwucherten und mit verwitterten Steinen ausgestatteten Kulissen. Die schlichten Animationen und das ewig gleiche Gegrunze erinnert aber eher an Spiele längst vergangener Tage.

Null-Stick-Shooter?

Da die Apple-Hardware bekanntlich keine Sticks besitzt, werden sie eben emuliert, und zwar durch zwei extragroße Räder am unteren Bildrand. Die Steuerung reagiert nicht so präzise wie mit echten Knubbeln, aber trotzdem noch recht zweckmäßig. Außerdem bewegen sich die Untoten nicht so blitzschnell wie die Widersacher in Geometry Wars & Co., wodurch die etwas trägere Handhabung nicht so arg ins Gewicht fällt. In einem der Spielmodi darf der einsame Held mit dem Schlapphut sich von seinem eingesammelten Geld Heiltränke, Munition und jede Menge hübsche Wummen leisten. Zu Letzteren gehören Schrotflinten, glühende Pfeile, ein Flammenwerfer und eine Minigun. Außerdem dürfen eine Hand voll Fähigkeiten wie die Nachladegeschwindigkeit und die Energieleiste hochgelevelt werden. Wer wenig Zeit hat, startet eine der drei anderen Varianten. 

Größe: 14,8 MB

Getestete Version: 1.1.1

Preis (Stand: 20. Mai 2009): 79 CentDort geht der Monster-Ansturm pausenlos weiter, bis der Protagonist den Löffel abgibt - in der Regel dauert das nur wenige Minuten. Zum Glück gibt es auch hier Extrawaffen, welche allerdings eingesammelt werden müssen.       

Fazit

iDracula hat das Problem, dass es mehr verspricht, als es einhalten kann. Als ich die ersten Bilder von den hübsch gezeichneten Monstern und Kulissen sah, musste ich sofort an ausgedehnte Hack'n'Slay-Ausflüge denken. Doch das von einem Zwei-Mann-Team entwickelte Spiel bietet gerade mal vier Levels, welche jeweils nur über ein paar Bildschirme reichen. Das muss kein Nachteil sein - im Gegenteil: Super Stardust Portable und Geometry Wars: Galaxies haben bewiesen, dass Zwei-Stick-Shooter auch unterwegs und ohne zweiten Knubbel funktionieren. Doch im Vergleich dazu verblasst iDracula: Die Gegner laufen strunzdumm zum Spieler, statt mit unterschiedlichen Taktiken anzugreifen. Trotz diverser Modi für kurze und ausgedehntere Runden mangelt es an Abwechslung. Auch das einzige Musikstück und die wenigen Soundeffekte wiederholen sich ständig. Außerdem stören die typischen Schwächen simulierter Joysticks: Die Steuerung ist einen Deut schwammiger als mit echten Analog-Knubbeln und etwa ein Drittel des Bildes wird von den Daumen verdeckt. Für den kleinen Ballerhunger zwischendurch eignet sich das nur 79 Cent günstige iDracula trotzdem, gegen Genre-Größen stinkt es aber gewaltig ab.

Pro

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einfaches aber klassisch gutes Spielprinzip
frisches Setting für einen Zwei-Stick-Shooter
liebevoll gezeichnete Monster und Kulissen
Modi für blitzschnelle und für etwas längere Runden
passende Extra-Wummen und Hochleveln von Fähigkeiten</P></SPAN>

Kontra

<SPAN lang=DE><P>
bietet im Vergleich zu Genre-Größen wenig Abwechslung
nur vier sehr kleine Levels
gerade mal ein Musikstück
Steuerung nicht so präzise wie mit echten Analogknubbeln
Finger verdecken einen großen Teil des Bildschirms
stumpfe KI
nur lokale Highscore-Listen</P></SPAN>

Wertung

iPhone

Hübsch gezeichneter Zwei-Stick-Shooter mit etwas ungenauer Steuerung und wenig Abwechslung.

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