Im Test:
Auf dem geräumigen iPad-Bildschirm zeichnet es sich am besten, doch auch auf iPhone & Co flutscht die Steuerung (Screenshot: HD-Version). |
Jump&Draw
Nach wie vor lauft ihr mit Max durch eine charmant gezeichnete Bilderbuchwelt und versucht, an Tintenkugeln zu gelangen, um die Patrone des magischen Filzstifts aufzufüllen. Danach zieht ihr mit der Zeigefingerspitze einen Bogen, der euch über einen Abgrund hilft, euch wie ein Regenschirm vor tödlichem saurem Regen schützt oder einen der angriffslustigen Killer-Blobs unter sich begräbt. Die Mischung aus Zeichen-Rätseln und Action passt prima zum Touchscreen und besitzt starkes Suchtpotential. Wenn ihr mehr über den Spielablauf erfahren wollt, solltet ihr einen Blick in den Test der PC-Version werfen. Da sich inhaltlich nur wenig geändert hat, beschränken wir uns auf die Besonderheiten der Umsetzung.
Die wichtigste Neuerung ist technischer Natur: Die Entwickler haben den Wust an Bugs ausgemerzt. Die beiden Apple-Versionen hatten bei unseren Testspielen nicht mehr mit Abstürzen oder ähnlichen Problemen zu kämpfen. Neuerdings erweist sich das Spiel aber als recht hardwarehungrig, was je nach Modell für Bildrateneinbrüche sorgt. Auf dem iPhone 4 z.B. glänzt das Spiel mit deutlich höher aufgelösten Zeichnungen und ruckelt nur ganz dezent. Etwas schwächer schneidet die HD-Version auf einem iPad der ersten Generation ab: Sie profitiert ebenfalls von der höheren Auflösung, das Bild zuckelt hier aber schon etwas unruhiger über den Bildschirm. Die schlechteste Performance zeigt die SD-Variante auf dem iPod touch der dritten Generation (3GS), denn dort wird das Spielerlebnis ein wenig durch konstante Slowdowns ausgebremst. Wenn man sich daran gewöhnt hat, bleibt es aber auch hier noch gut spielbar. Auf noch älteren Geräten läuft der Titel laut iTunes-Info überhaupt nicht.
Auch Surfbretter können erschaffen werden - ein Doppel-Tippser lässt sie wieder verschwinden. Ein Druck auf die Patrone teleportiert die komplette Tinte zurück ins Schreibgerät. (Screenshot: SD-Version) |
Wie gemacht für den Touchscreen
Besonders gut ist den dänischen Entwicklern die Umsetzung für den Touchscreen gelungen: Wenn man die Zeigefingerkuppe senkrecht zur Oberfläche hält, funktioniert das Zeichnen von Plattform-Gebilden, Verankerungen und Gegengewichten sehr gut. Das Laufen und Springen flutscht leider nicht immer so präzise wie nötig, da die abgebildeten Bildschirm-Symbole natürlich nicht so genau arbeiten wie echte Knöpfe. Nach kurzer Eingewöhnung gelingen meist auch die kniffligen Sprünge. Sollte Max doch einmal ohne Eigenverschulden in die Falle plumpsen, hilft meist das innovative Spieldesign weiter: In Notsituationen wechselt ihr einfach per Knopfdruck in den Pause-Modus, zeichnet eurem Helden den rettenden Boden unter die Füße und verankert die Hilfskonstruktion am Grubenrand. An anderer Stelle seid ihr sogar auf diesen Kniff angewiesen, um den Ausgang zu erreichen: Da der knapp bemessene Tintenvorrat mitunter nicht bis zum Boden reicht, springt ihr dem Ziel zunächst entgegen, pausiert das Spiel und zieht dann vorsichtig die Linie bis zu eurem Helden.
Fazit
Max and the Magic Marker erfüllt die Versprechungen, welche die iPhone-Version von Crayon Physics Deluxe nicht halten konnte. Der Mix aus Jump’n’Run und Zeichenrätseln bietet nicht nur eine kreative Idee, sondern auch eine gut funktionierende Touchscreen-Steuerung. Das Zeichnen mit der Fingerkuppe klappt hervorragend: Sobald ich eine abenteuerlich gebogene Treppe erschaffen habe, flutscht diese nicht unberechenbar in der Gegend herum, sondern fällt dank der gut funktionierenden Kombination aus Physik-Engine und Kollisionsabfrage genau dorthin, wo ich sie brauche. Der Mix der zwei Genres sorgt für ein frisches Spielerlebnis und macht schon nach kurzer Zeit süchtig. Lediglich die Sprungsteuerung reagiert nicht immer präzise genug. Der Umfang von 58 Levels in drei Welten geht für ein IPod-Spiel in Ordnung. Außerdem wurden sämtliche Bugs und Abstürze ausgemerzt, welche der PC-Version eine dicke Abwertung beschert haben.
Pro
Kontra
Wertung
iPhone
Clever, kreativ und unterhaltsam: Der Knobel-Plattformer ist wie für den Touchscreen gemacht.
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