Alive 4-ever Returns05.05.2010, Mathias Oertel
Alive 4-ever Returns

Im Test:

Zombies. Überall Zombies. In vielen Größen und Formen. Und mittendrin ich. Bis in die letzte Westentasche vollgestopft mit Munition halte ich mit Revolver, MP5 oder AK47 auf die nicht enden wollende Horde. Ich muss nur noch ein paar Sekunden durchhalten. 5... Verdammt, meine Lebensenergie ist fast aufgebraucht. 4... Sie kommen näher. 3... So verdammt nah! 2... Hau ab, du Dreckszombie! 1... Verdammter Mist! 0... Game Over!

Vogelperspektiven-Left 4 Dead!

Spiele mit Untoten, genauer: Spiele, in denen man mit brachialer Gewalt gegen Untote vorgeht, stehen hoch im Kurs, was sich nicht nur an den Erfolgen der Left 4 Dead-Serie ablesen lässt. Da dürfen natürlich auch iP-Systeme nicht zurückstehen. Allerdings liegen die letzten Titel wie iDracula oder 7 Days of Apocalypse schon etwas länger zurück. Aber Alive 4-ever 

Ein Zwei-Stick-Shooter, bei dem die virtuellen Sticks gut funktionieren, ist selten auf dem iPhone/iPod Touch - dementsprechend genießt man die bis auf wenige Ausnahmen gelungene Kontrollen.
Returns (A4R) hat nicht nur die grundlegende Thematik mit den erwähnten Titeln gemeinsam: Auch das Prinzip des Zwei-Stick-Shooters wird hier wieder aufgearbeitet. Angesichts meist suboptimaler Ergebnisse in der Vergangenheit ist hier allerdings Skepsis ob der Genauigkeit angesagt. Aber auch, wenn es mitunter zu kleinen Ungenauigkeiten kommen kann und man die Position der Knüppel (links bewegt die Figur, rechts gibt die Schussrichtung an) nicht verändern kann, bleibt festzuhalten, dass die virtuellen Sticks erstaunlich gut funktionieren. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man keinen Gedanken an die Steuerung verschwenden muss und sich stattdessen auf die Action konzentrieren kann - und damit ist man ausgelastet.

Denn in den gut 40 Abschnitten, die alle zwischen gut zwei und sieben Minuten in Anspruch nehmen dürften, gilt es nicht nur, zu überleben, immer wieder gefährliche Bosskämpfe zu überstehen und möglichst viele der in zahlreichen Varianten auftauchenden Untoten mit Waffengewalt zur Umkehr in die Hölle zu zwingen. Diverse Nebenaufgaben wie zu rettende Zivilisten oder Seren bzw. Geldköfferchen, die aufgesammelt werden sollten, sorgen für zusätzliche Motivation. Denn wenn man die Nebenaufgaben erledigt, werden zusätzliche Waffen, Gimmicks und weitere Ausrüstungsgegenstände freigeschaltet, die man sich allerdings erst für bare Münze zulegen muss und die ebenso wie die insgesamt 13 Fähigkeiten, die auf maximal vier Slots gelegt werden können sowie die rudimentäre Entwicklung der vier leider zu ähnlichen Charaktere für einen leicht taktischen Einschlag in A4R sorgen. Alternativ zur Kampagne kann man auch in zwei separaten Survival-Modi um Geld und Erfahrungspunkte gegen die Zombies ins Gefecht ziehen.

Gemeinsam einsam

Wem die Solo-Kämpfe gegen die Untoten auf Dauer zu eintönig sind und lieber mit mehreren Spielern gegen die Horden antreten möchte, hat Gelegenheit dazu: Wie in Valves prämierter Zombie-Hatz kann man mit bis zu vier menschlichen Spielern antreten, wodurch die insgesamt anspruchsvolle Aufgabe natürlich etwas erleichtert wird und man versuchen kann, seine aktivierbaren Sonderfähigkeiten aufeinander abzustimmen. Der Ansatz ist gut und funktioniert auch im Wesentlichen 

Fast 40 Waffen und zahlreiche Fähigkeiten helfen, den 18 Zombie-Arten den Garaus zu machen.
so, wie man es sich vorstellt. Allerdings sorgen immer wieder auftretende Lags und Verbindungsabbrüche per WiFi (Bluetooth wird noch nicht unterstützt, soll aber nachgerüstet werden) für Sorgenfalten und unnötigen Frust.

"I see dead people"

Nicht nur hinsichtlich der immer problematischen virtuellen Joysticks liefert A4R einen bemerkenswerten Job ab - auch die Kulisse kann auf breiter Front Punkte sammeln. Die bis auf wenige Ausnahmen ansprechend großen Abschnitte scrollen sauber und je nach Entfernung zum nächsten Gegner zoomt das Geschehen entsprechend rein oder raus, so dass man die liebevoll von der Untotenpest verunstalteten Umgebungen in Augenschein nehmen. Die Animationen der Figuren zeigen sich ebenfalls sehr solide.

Allerdings ist alles etwas düster geraten, was im schlimmsten Fall dazu führt, dass man z.B. die schwarzen angreifenden Raben zwar hören, aber auf einem dunkelgrünen Untergrund bei Abenddämmerung kaum sehen kann - das ist ärgerlich. Wie auch der unschöne Nebeneffekt des Zooms, dass man zwar deutlich serviert bekommt, was um einen herum passiert, aber dadurch der Chance beraubt wird, sich einen Fluchtplan jenseits der ca. vier bis fünf Meter um einen herum zurecht zu legen, da das Sichtfeld doch merkbar eingeschränkt wird.     

Fazit

Hut ab! Alive 4-ever Returns ist einer der wenigen Zwei-Stick-Shooter, die mit guten virtuellen Steuerknüppeln ausgerüstet worden. Natürlich gibt es auch hier den einen oder anderen Aussetzer zu verzeichnen, doch im Wesentlich funktionieren die Sticks genau so wie sie sollten. Doch glücklicherweise ist dies nicht das einzig Positive an der ballistischen Untotenjagd. Die Action ist kurzweilig, mitunter sehr fordernd und über den Verlauf der 40 Abschnitte durchaus abwechslungsreich. Mit den aufrüstbaren Figuren, ihren spezifischen Fähigkeiten sowie dem umfangreichen Waffenarsenal kommen motivierende Elemente hinzu. Und nicht zuletzt sorgt der Koop-Modus per WiFi (Bluetooth wird noch nicht unterstützt) für eine interessante Abwandlung der Zombiehatz - wenn es mal nicht lagt oder es zu Verbindungsabbrüchen kommt. Technisch bietet A4R für Solisten ebenfalls viel: Sauberes Scrolling, haufenweise rote Pixel und schicke 3D-Effkte machen einiges her. Allerdings sorgt der Zoom-Effekt nicht nur für Spannung, sondern auch für Unübersichtlichkeit - und die düsteren Umgebungen schaffen zwar Atmosphäre, dunkle Gegner bleiben aber mitunter zu lange unentdeckt. Doch auch wenn diese beiden Punkte für mitunter viel Frust sorgen, ist Alive 4-ever Returns einer der besten Zwei-Stick-Shooter, die derzeit im AppStore zu finden sind.

Pro

gut umgesetzte virtuelle Sticks
ansehnliche Kulisse
umfangreiches Waffenarsenal
vier spielbare Figuren…
aufrüstbare Eigenschaften
auswählbare Fähigkeiten

Kontra

Umgebung mitunter zu dunkel
WiFi-Multiplayer mit Lags und Verbindungsabbrüchen
(noch) keine Bluetooth-Anbindung
… die sich allerdings nicht stark unterscheiden
gelegentlich unfaire Momente

Wertung

iPhone

Gelungener Zweistick-Shooter mit Untoten-Thema und Koop-Modus per WiFi.

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