Test: Civilization 4: Colonization (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl





FAZIT



Wie viele Stunden habe ich jetzt in die Kolonisierung Amerikas investiert? 20? 50? Diese nostalgische Rundenstrategie wird euch mit ihrem historischen Flair in ihren gnadenlosen Bann ziehen, weil sie so angenehm knifflig zu meistern ist und über drei Jahrhunderte immer wieder wichtige Entscheidungen verlangt. Wie kann ich als kleine Kolonie gegen einen mächtigen König rebellieren, dabei gleichzeitig wirtschaftlich wachsen, geschickt propagieren, rechtzeitig aufrüsten und neue Siedler anlocken? Diese historische Aufgabe hat es in sich und richtet sich an anspruchsvolle Spieler, die ihre europäische Nation mit Geduld und Effizienz führen wollen. Ich habe vier Anläufe gebraucht, bevor ich zum ersten Mal die Unabhängigkeit erklären konnte. Und dann wurde ich vom königlichen Entsatzheer gnadenlos zusammen geschossen - und genau in diesem Moment hab ich schon eine andere Vorgehensweise ausklamüsert. Man kann einfach nicht aufhören, bevor der König endlich kapitulieren muss. Gelegenheitsklicker und Casualstrategen werden sich hier die losen Zähne ausbeißen. Aber das ist auch gut so, denn hier kommt man nicht an den Krücken billiger Automatismen ins Ziel, sondern nur mit strategischem Geschick. Der anspruchvolle Geist des Originals weht durch dieses Remake, das man nicht am Altar des Mainstreams geopfert hat. Eigentlich verdient gerade diese Art Spieldesign unsere Auszeichnung. Umso ärgerlicher ist es, dass einige Rädchen im Hintergrund nicht so geschmiert ineinander greifen, wie man es sich von einem klasse Remake wünschen würde: Mal abgesehen von der Sterilität und Nutzlosigkeit mancher Menüs fallen hier vor allem das halbgare Tutorial, das nervige Handelssystem, die diplomatisch kaum relevanten Ureinwohner sowie einige idiotische KI-Manöver ins Auge. Für einen Award reicht die lobenswerte Komplexität alleine nicht aus. Aber wenn man um halb drei bemerkt, dass es tatsächlich halb drei in der Früh ist, dann macht ein Spiel eines richtig gut: Es frisst die Zeit.
Entwickler:
Publisher: 2K Games
Release:
26.09.2008
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WERTUNG



PC

„Was 1994 galt, gilt auch 2008: Die rundenbasierte Kolonisierung Amerikas wird eure Zeit fressen - ein gelungenes Remake!”

Wertung: 84%



 

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Kommentare

SpookyNooky schrieb am
Ich muss den Test dieses Spiels noch mal aus der Versenkung holen. Ich bin letztes Wochenende über eine umfangreiche Mod gestolpert, die dem Spiel nicht nur neue Inhalte hinzufügt, sondern es auch grundlegend verändert: We The People. Diese Mod wirkt - nach jahrelanger Arbeit und zwei Umbenennungen (TAC und RAR) - mittlerweile so gereift, dass es als eigenständiges Spiel durchgehen könnte.
Wem Civilization IV: Colonization etwas zu simpel war oder das fantastische Spielprinzip gerne noch mal neu erleben möchte, dem sei diese riesige Mod (Achtung, die Installation dauert!) ans Herz gelegt.
Hier gibt es ein paar Impressionen:
https://steamcommunity.com/sharedfiles/ ... 2141045520
Hier der Downloadlink:
https://github.com/We-the-People-civ4co ... d/releases
propaganda schrieb am
Der starke König ist eine Sache, wie Jimbo treffend bemerkte.
Dazu kommt eine halbwegs überflüssige Wirtschaft und schwache Konkurrenz bis der König kommt.
Starke Wirtschaft aufbauen ist in der Tat Mumpitz.
Das halbe Spiel scheint sich um verschiedenste Kolonialwaren, Handel etc. zu drehen: alles offenbar nur Ablenkung.
Sozusagen ergänzend zum grottenschlechten Tutorial.
Ansonsten kann der König auch ohne "exploits" bzw Spaßkiller besiegt werden, wenn man die Kolonialwarenschiene links liegen lässt.
Entweder mit den Kanonen, die genau wie Jimbo sagt, wiederholt immer dieselbe Stadt einnehmen oder aber mit einer Stadt im Hinterland, zu der der König blind hin pilgert.
Ein Weg, auf dem man ihn trefflich überfallen kann.
Infantrie mit Wald- und Hügelkampf wirkt da Wunder ;-)
Wenn man dem König aber eine "normale" Streitmacht lässt und im Hinterland wartet dauert es EWIG bis der König in unzähligen Wellen all seine Truppen in die gestellte Falle gekarrt hat...
Das nervt spätestens dann, wenn der Sieg gewiss ist, aber trotz zügiger Revolte die Zeit knapp wird...
Erinnert irgendwie an Tower-Defense Spiele, nur weniger ausgereift.
Echt schade sind die echt nervig schwachen europäischen Konkurrenten (sowie schwache Indianer).
Kaum spielt man mal Spanier und greift gleich an-
mit läppischen ein bis zwei Soldaten-
haben die garnix entgegenzusetzen und sind platt, bevor unser einer Kampfveteran auch nur in's Schwitzen kommt.
Ein Kampfveteran macht mitunter drei Nationen nieder. Das kann's nicht sein.
Nur um's nochmal zu sagen: das Spielprinzip ist echt eigen und sehr interessant, die Indianer sind in ihrer Rolle allemal so interessant, dass man gerne mehr von ihnen sähe und auch die strategischen Varianten rund um Kampf und Krieg sind gut.
Dennoch passt alles hinten und vorne nicht zusammen- man spielt wie im Fieber drei vier intensive Partien um die Spielmechanik zu durchschauen und das Spiel dann auf Nimmerwiedersehen (oder hoffentlich bis zum durchdachten Patch) in die Ecke zu werfen.
talesofvalor schrieb am
Hast du vielleicht bei der Installation auf irgendeine Taste gedrückt?
Ich habe auch Vista und bei mir geht es prima.
Sgt.Roebuck schrieb am
ahm ich hab da mal ein problem:
ich hab mir colonization vor wenigen tagen gekauft und habs installiert. ich war allerdings bei der installation nicht dabei, hab grad was anderes schnell gmacht und dann nachher wie ichs starten wollte gehts einfach nicht. es tut sich rein gar nichts, nur das laufwerk fahrt hoch und das CD symbol dreht scih und dann passiert nix!
gut dann denk ich mir desinstallier ichs eben und probiers dann nochmal druafzuhauen aufn pc. nix da! geht nihct kann das spiel nicht deinstallieren weil vista (gott moege es verbrennen) mir dann sagt dass ein uninstall file nicht gefunden werden kan.
d.h. ich hab jetz ein spiel auf der festplatte dass ich nicht starten und nicht deinstallieren kann. ergo war die investition fuern anus und cih kann colonization wsch nie mehr spielen obwohls ein tolles spiel is.
also bitte helft mir!
JimboDuck schrieb am
Hab ich geschrieben "Einheitenvielfalt von 3"? War natürlich ein Fehler, ich meinte natürlich Einheitenvielfalt von 1. Weil mit einer Armee Reitern und Soldaten geht es ja gar nicht, wie ich oben ja schon beschrieben habe.
schrieb am