Ah Tomb Raider . Schaade gibt es Core Design nicht mehr . Mich würde es interessieren wie die Entwickler von Damals heute ein Tomb Raider machen würden.
Test: Tomb Raider: The Angel of Darkness (Action-Adventure)
FAZIT
Wie sehr habe ich mich auf dieses Spiel gefreut, wie tief sitzt jetzt die Enttäuschung! Zugegeben: Eingefleischte Fans werden erneut das altbekannte Leveldesign, die altbekannten Spring- und Kletterorgien, die altbekannte Lara erleben. Wer das vor Jahren gerne gemacht hat, wird vielleicht auch heute seinen Spaß haben. Aber Eidos hat im Vorfeld ein neues Spielgefühl, eine "erwachsene" Heldin versprochen und kann am Ende nichts davon einlösen. Laras Comeback auf dem PC birgt so viele unverzeihliche, dilettantische Gameplay-Schnitzer, dass man Core Design entweder fahrlässige Schlampigkeit oder fehlende Klasse unterstellen muss: Die Präsentation, die Steuerung, die KI und die technische Umsetzung können nicht mal ansatzweise den heutigen Stand der Technik erreichen. Daran können auch die düstere Story, die gelungene Lokalisierung und eine gut aussehende Protagonistin mit baumelndem Pferdeschwanz nichts ändern. Lara bleibt als Charakter schwach und bewegt sich trotz einiger klasse Spiegel- und Raucheffekte sowie stimmiger Architektur in einer erschreckend sterilen Umgebung. Die Welt wirkt gekünstelt, aufgesetzt und wenig authentisch oder gar lebendig, wozu auch höchst unlogische Szenen beitragen und stupide Rätsel beitragen. Und das neue Fähigkeitensystem ist einfach eine Beleidigung des gesunden Menschenverstands. Schade, schade, denn die Story hatte durchaus das Potenzial zu gehobenem Krimi-Grusel, Core Design scheinbar nicht.
(Jörg)
Ernsthaft - eine derart verhunzte Steuerung habe ich lange nicht erlebt. Wer sich in die Vorhölle der Tastatur- und Mauskontrolle begibt, riskiert bleibende Schäden an Stimmbändern (Wutschreie) und Hardware (zerstückelte Tasten). Was sich Core bei einer derart ungenauen, umständlichen und elend fummeligen Kontrolle gedacht hat, kann ich mir in den wildesten Träumen nicht ausmalen - ich kann nur vermuten, dass beim Betatesting niemand eine Tastatur in der Nähe hatte. Denn mit Gamepad hat man Madam Croft nicht viel, aber immerhin etwas besser im Griff. Trotzdem hatte ich nie wirklich das Gefühl, wirkliche Kontrolle über Ms. Pferdeschwanz zu haben. Dazu kommt noch, dass das Spiel selbst eine echte Enttäuschung ist - die aufgezwungenen Schleichsequenzen sind lange nicht so interessant wie bei Splinter Cell, darüber hinaus hat der olle Sam Fisher auch noch die spektakuläreren Bewegungen drauf. Die Action ist mau, die Drücke-soviele-Schalter-wie-möglich-Puzzles gewohnt haarsträubend. Grafisch kommt Tomb Raider selten über Mittelmaß hinaus, einzig die fabelhafte Musikuntermalung bleibt längerfristig im Gedächtnis. Im Endeffekt entspricht das Spiel leider in vielen Dingen dem offiziellen Song von Alex Christensen: dahingeschludert, kurzlebig, uninteressant.
(Paul)
WERTUNG
PC
„Die größte Enttäuschung des Jahres: Was ist das bitte für eine Steuerung?”
Wertung: 68%