Test: Ronin (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig





FAZIT



Schade: So clever das Konzept, so unausgereift die Umsetzung. Ronin inszeniert fordernde Rundentaktik mit coolen Stunts, aber unangenehme Kanten bei Steuerung und Spielfluss sorgen für Frust. Der Wechsel zwischen Runde und Echtzeit geschieht zu unauffällig und nicht alle Aktionen sind präzise planbar. Es fehlt das Gefühl der perfekten Kontrolle – die wäre in Anbetracht der schnellen Tode und der Notwendigkeit perfekter Abschlüsse aber notwendig. Es macht trotzdem Spaß, einen cleveren Plan auszutüfteln und die Attentäterin mit der richtigen Aktion davor zu retten, ins Kreuzfeuer zu geraten! Gelungen ist das Erlernen neuer Fähigkeiten, die man sich mühevoll erarbeiten muss. Vielleicht baut Tomasz Waclawek sein Konzept irgendwann ja in ein großes Spiel aus. Sein Ronin ist ein sympathisches, aber auch sehr kurzlebiges Vergnügen.
Entwickler:
Publisher: Devolver Digital
Release:
2015
30.06.2015
Q4 2015
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



PC

„Spannende Rundentaktik, der das wichtige Gefühl der perfekten Kontrolle fehlt.”

Wertung: 63%



 

Lesertests

Kommentare

crewmate schrieb am
Das war aber auch ein Lizenz Spiel.
Ronin wird bei Gelegenheit gekauft. Schön, das Devolver wieder aufholen.
Caparino schrieb am
BLADE RUNNER würde ich als eigentlich bestes Beispiel sehen. Man hat die "Welt" kopiert aber seine eigene Geschichte und Charakterere eingefügt und etwas neues geschaffen.
Sharkie schrieb am
Ich hatte befürchtet, dass diese Frage kommt, denn sie ist in der Tat nicht ganz leicht zu beantworten. :Blauesauge:
Die Hommage ist immer eine Gratwanderung - ist sie zu nah am Original, verkommt sie zum lauwarmen Aufguss (wie es meiner Meinung nach hier der Fall ist, wohlgemerkt nur auf das Figurendesign und nicht auf das gesamte Spiel bezogen). Ist sie aber zu weit davon entfernt oder zu verklausuliert, ist das Ergebnis ein obernerdiger Gag für die Insider unter den Insidern, die sich dann im Kino (oder vor dem Bildschirm) erhaben-wissende Blicke zuwerfen können, wenn außer ihnen mal wieder niemand den Witz kapiert hat. Und natürlich auch immer brav mitlachen, wenn sie selbst mal eine Anspielung nicht verstanden haben - man hat ja einen Ruf zu verlieren.
Eine gekonnte Hommage ist eben eine hohe Kunst, da schüttel' ich mir jetzt freilich nicht mal eben einen validen Kriterienkatalog aus dem Ärmel, sorry. :)
Stattdessen vielleicht einfach ein paar Beispiele für gelungene Hommagen aus dem Spielesektor (worauf diese verweisen dann jeweils in Klammern, wobei dies interessanterweise komplett unterschiedliche Dinge sein können, von ganzen Genres über bestimmte Stile bis hin zu konkreten Schaffenden und Werken):
- L.A. Noire (Film Noir-Genre)
- Paper Sorcerer (frühe Pen & Paper-Rollenspiele aus den Siebzigern und frühen Achtzigern)
- Deadly Premonition (Twin Peaks)
- The Wolf among Us (diverse Märchen)
- Sunless Sea (Samuel Taylor Coleridge, E.A. Poe, H.P. Lovecraft, Jules Verne und bestimmt noch 100 andere Sachen, die ich nicht geschnallt habe)
- Apotheon (griechische Klassik)
- BioShock (Art Déco)
- Transistor (nochmal Art Déco, außerdem Cyberpunk, Psychedelik und TripHop)
- Monument Valley (M.C. Escher)
- Hotline Miami (Miami Vice, David Lynch, Wave-, Rave- und Drogenkultur)
- Thirty Flights of Loving (Heist-Movies & Wong Kar-Wai)
- Ori and the Blind Forest (Studio Ghibli)
- Stalker - Shadow of Chernobyl (Tarkowskis Stalker)
- Year Walk (Aberglauben, Okkultismus, Black Metal)
- ...sowie...
schrieb am