Im Test: Final Destination in Rätselform
Auf Seelenjagd
In Death Coming übernimmt man unbeabsichtigt die Rolle eines Handlangers von Gevatter Tod, denn der Sensenmann ist mittlerweile zu faul, um selbst auf Seelensammeltour zu gehen. Daher schlägt er einen Kuhhandel vor: Schafft man es, genug "Seelen" für ihn zu besorgen, darf man wieder zurück in das Reich der Lebenden. Allerdings darf man keine Pixelmenschen direkt über die Wupper schicken, sondern muss irgendwie die vorhandene Umgebung nutzen und dadurch "kreative" Unfälle inszenieren - und daher ist Death Coming in erster Linie ein Rätselspiel mit Geschicklichkeitselementen, das durchaus makaber ist, wobei die putzige Cartoon-Optik und viele übertriebene Todesarten helfen, die Sache zu entschärfen.
In sechs Akten (Levels) geht man aus "isometrischer Gott-Perspektive" auf Seelenjagd. Vorschnelles Handeln ist nicht angesagt, da die potenziellen Opfer zunächst sehr genau beobachtet werden müssen. Dabei sollte man sich fragen: Welche sich stetig wiederholenden Wege/Routen laufen sie?
Hitman wäre stolz
Oftmals sind es die kreativen und die komplexeren Lösungen, die besser und effektiver funktionieren. In der zweiten Mission, die in einer Atombombenfabrik stattfindet, kann man den "großen Anführer" zum Beispiel durch die Beschädigung seiner Propaganda weglocken. Dann öffnet man die Tür zu seinem privaten Liebesgemach und prompt vergnügt sich ein anderer Mitarbeiter mit der Gespielin des Diktators.
Engel und Uneinsichtige
Die virtuellen Personen reagieren übrigens auf die "Unfälle" von anderen Nicht-Spieler-Charakteren, kehren für meinen Geschmack jedoch etwas zu schnell zu ihrem Tagesgeschäft zurück - und ändern an ihrem Verhalten natürlich nichts. Nach mehreren Todesfällen kommt dann die "Polizei" in Form von Engeln vorbei, die die Umgebung beobachten. Fortan muss man stets die Sichtbereiche (Sichtkegel) der Engel meiden - wenn man nur ein Objekt in ihrer Sichtweite angeklickt hat, verliert man eines der drei "Leben".
Fazit
Death Coming ist trotz oder gerade wegen seiner makaberen Idee ein überraschend kurzweiliges Rätselspiel, das dank des farbenfrohen Grafikstils und der stellenweise übertriebenen bis übernatürlich bizarren Unfallursachen nicht bierernst daherkommt. In den sechs Akten bzw. auf sechs Karten heißt es zunächst beobachten, beobachten und nochmals beobachten, um einen Überblick über die Opfer und die Unfallmöglichkeiten zu bekommen. Meistens gibt es mehrere Möglichkeiten die Pixelpersonen auszuschalten und stellenweise sind diese so kreativ, dass selbst Agent 47 stolz wäre. Manche Spezialangriffe erfordern auch längere Ereignis- und Rätselketten. Abgesehen davon, dass der Umfang etwas ergiebiger ausfallen könnte, ist die Engelspolizei etwas zu nervig und viele Leute reagieren nur sehr kurzfristig auf den Tod von anderen Nicht-Spieler-Charakteren. Als spielbares Todesrätsel ist Death Coming jedenfalls überraschend kurzweilig.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Death Coming ist trotz oder gerade wegen seiner makaberen Idee ein überraschend kurzweiliges Rätselspiel, das dank des farbenfrohen Grafikstils nicht bierernst daherkommt.
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.