Test: Mass Effect: Andromeda (Rollenspiel)

von Mathias Oertel





FAZIT



Es ist ein Neubeginn. Für die Mass-Effect-Serie. Für den Helden. Für Bioware. Und dieser Neubeginn, der auch in der Story ein Kernthema wird, ist in weiten Teilen unterhaltsam. In den gut 30 bis 40 Stunden, die man benötigt, um den Archon der Kett aufzuhalten, findet man im Heleus-Cluster höchst ansehnliche Umgebungen sowie dynamische Ballereien, die von den Bewegungsmöglichkeiten des neuen Jetpacks, der kontextsensitiven Deckung sowie vollkommenen Freiheit bei der Figurenentwicklung profitieren. Man taucht ein in eine lebendige Welt, die vor allem durch die ständig präsente Gesprächskulisse und das fantasievolle wie abwechslungsreiche Landschaftsdesign gebildet wird. Man kann sowohl im Großen als auch im Kleinen interessante Geschichten erleben, die punktuell an Nebenmissionen des letzten Witcher-Abenteuers erinnern und die einen auch nach Abschluss der Hauptstory wieder ans Pad rufen. Man wird allerdings auch Zeuge einiger visueller Macken wie der mitunter instabilen Bildrate oder den in der Außenwahrnehmung vollkommen zu heiß gekochten Gesichtsanimationen. Die sind zwar nicht über alle Zweifel erhaben und qualitativ schwankend, waren aber über die gesamte Spielzeit nur in den seltensten Fällen der Grund, dass ich aus der Welt gerissen werde, die Ryder und Bioware in der Andromeda-Galaxie aufbauen wollen. Viel häufiger waren die Qualitätsunterschiede der aus insgesamt zwölf Federn stammenden Dialoge und ihrer Questintegration schuld daran, da ihnen eine einheitliche Linie fehlt. Einige (vor allem in den Nebenmissionen) erreichen fast „alte“ Bioware-Qualität, viele sind gut, einige nur Durchschnitt. Und leider findet man auch einiges mit peinlichem Soap-Charakter und einer Flapsigkeit, die auch den etwas leichteren Themen nicht entsprechen mag, denen man hier begegnet. Von der alten Form ist man allerdings immer noch entfernt; es ist nicht alles perfekt; es gibt auch hier immer noch sinnfreie Inhalte wie das Planetenscannen. Doch wo Dragon Age mit Inquisition einen Tiefpunkt innerhalb der Fantasy-Reihe erreichte zeigt Andromeda, das sich hinsichtlich der Dramaturgie und der Nutzung bekannter Elemente gegenüber Mass Effect 1 in etwa so wie Das Erwachen der Macht zu Eine neue Hoffnung verhält, dass man die Sci-Fi-Serie noch nicht abschreiben sollte. Dennoch: War Bioware jahrelang Rollenspiel-Vorreiter und -Wegbereiter, ist man mittlerweile nur noch Mitläufer - auch weil man im Gegensatz zur Konkurrenz das Risiko scheut und daher weitgehend stagniert.`

Anm. d. Red.: Zum Test stand nur die Xbox-One-Version zur Verfügung. Wir werden uns zeitnah mit den anderen Fassungen beschäftigen und ggf. den Text anpassen sowie die Wertungen ergänzen.
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
23.03.2017
23.03.2017
23.03.2017
23.03.2017
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ab 5,00€
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WERTUNG



Xbox One

„Dramaturgie, Dialogführung, Technik: In keinem Bereich ist Bioware hier wirklich herausragend. Dennoch weiß der Abstecher in die Andromeda-Galaxie als Action-Rollenspiel von Anfang bis Ende zu unterhalten.”

Wertung: 78%

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Kommentare

Swar schrieb am
mafuba hat geschrieben: ?26.12.2020 18:17 Habe insgesamt 16.5 Stunden gebraucht und ich muss sagen, dass es mich insgesamt ziemlich gut unterhalten hat.
Das kann man schon als Speedrun bezeichnen :mrgreen:
ich habe für meinen einzigen Durchgang 87 Spielstunden reingebuttert, keine Ahnung wie ich das geschafft habe.
Solon25 schrieb am
Ryan2k6 hat geschrieben: ?28.12.2020 19:47 Jo und es gibt eben mindestens einen Planeten zu viel, eher 2. Dann wäre es kompakter und schlanker gewesen. Aber ich hoffe es wird weitere solche Spiele in diesem Setting geben, das mag ich sehr.
Dazu noch Eos, wo man ja wieder hin muss weil man beim Start nicht überall hin kam. Bin jetzt fast auf Vloed fertig, falls da nicht noch was dazu kommt nachdem ich eine Basis gebaut habe.
johndoe711686 schrieb am
Solon25 hat geschrieben: ?28.12.2020 18:25
mafuba hat geschrieben: ?28.12.2020 15:52 Die Dame im Kokpit (name vergessen) sieht auch strange aus (uncanny valley vom feinsten).
Dir auf jeden Fall noch viel Spaß - loht sich auf mMn. durch zu spielen.
Suvi heisst sie. Spaß macht es ja, nur wie geschrieben, immer wieder dieses nervige Reisen. Auf Planeten selber geht es ja durch das Portsystem, da ist man schnell am Ort und zurück.
Jo und es gibt eben mindestens einen Planeten zu viel, eher 2. Dann wäre es kompakter und schlanker gewesen. Aber ich hoffe es wird weitere solche Spiele in diesem Setting geben, das mag ich sehr.
TheoFleury schrieb am
Es gab wohl zuviel Einfluß von der obrigen Etage, wie das Spiel zugeschnitten werden soll auf eine wesentlich jüngere Zielgruppe, anstatt grünes Licht zu geben und den Entwicklern Freiheiten zu gewähren um eine fließende Entwicklung seit Teil 3 nicht komplett abzuwürgen.
Wir alle wissen wie es geendet hat. Eine typische Auftragsarbeit wo an vielen essenziellen Baustücken gespart wurde.
Fehlen in Zukunft nur noch News zu Kinderarbeit in der Spieleindustrie. Zum Glück stellen die keine Klamotten her! :lol:
Solon25 schrieb am
mafuba hat geschrieben: ?28.12.2020 15:52 Die Dame im Kokpit (name vergessen) sieht auch strange aus (uncanny valley vom feinsten).
Dir auf jeden Fall noch viel Spaß - loht sich auf mMn. durch zu spielen.
Suvi heisst sie. Spaß macht es ja, nur wie geschrieben, immer wieder dieses nervige Reisen. Auf Planeten selber geht es ja durch das Portsystem, da ist man schnell am Ort und zurück.
schrieb am