Im Test: Tanzspass mit Handy-Steuerung
Spaß kontra Herausforderung
Ubisofts Just-Dance-Serie hat nahezu keine ernst zu nehmende Konkurrenz. Einzig auf den Kinect-Systemen 360 und Xbox One setzt Harmonix mit Dance Central einen Kontrapunkt zum Spaß- und Party-fokussierten Abtanzen. Und auch dieses Jahr wird sich an daran nichts ändern. Denn Just Dance 2015 (ab 11,92€ bei kaufen) (JD2015) setzt genau dort an, wo der Vorgänger aufgehört hat: Die Menüstruktur ist frappierend ähnlich, die Belohnungen in Form von Mash-Ups und Alternativmixes, die man sich nach und nach freischaltet, kennt man ebenfalls. Und beim Tanzen vor dem Kinect-Sensor bzw. mit Remote in der Hand hat sich ebenfalls nichts geändert. Man wählt einen Song, ggf. eine der je nach Track unterschiedlichen und von der Tänzerposition abhängigen Choreografien, der man folgen möchte und legt los. Wie gehabt, muss man versuchen, den jeweiligen Tänzer gespiegelt nachzuahmen. Und wie man es kennt, sind die Karten, die die nächste Bewegung ankündigen, mitunter aussageschwach.
Weniger ist mehr?
Was steckt dahinter? Wer seine besten Moves der Community offenbart, hat die Möglichkeit, von den Entwicklern ausgewählt und in einem Video samt Name (Gamertag/Nick) aufzutauchen, dass statt der Originalchoreografie eingespielt wird. Bei den ursprünglichen Singstars hatte man ein ähnliches System, um Community-Inhalte zu fördern. Allerdings üben die hier zusammen geschnittenen Sequenzen auf mich einen größeren Reiz aus und sind auch weitaus weniger anfällig für "Fremdschämen" als die etwa halbminütigen Gesangsversuche in Sonys Karaoke-Spielen. Daher vermisse ich die fehlenden Tanz-Variationen nur selten.
Zweifelhafte Kompatibilitäts-Politik, coole Choreografien
Über diesen Ärger könnte ich beinahe vergessen, die über 40 Tracks auf der Disc zu loben. Wie man es von der Serie kennt, wird ein breites Spektrum geboten. Von Oldies wie "Speedy Gonzales" bis zu aktuellen Hits wie "Maps" (Maroon 5) oder "Problem" (Ariana Grande), von Gassenhauern wie "Walk This Way" (Aerosmith & Run DMC) bis hin zu Pharrell Williams Supersommerhit "Happy" reicht das Programm, das vor kaum einem tanzbaren Genre Halt macht und das man mit einem Mikro auch als "Karaoke Light" nutzen kann. Die fantasievollen Choreografien, deren Anforderungsprofil sich im Allgemeinen höher anfühlt als letztes Jahr und die sich häufig an den Bewegungen aus den entsprechenden Musikvideos orientieren, sowie das knallige Artdesign, das die Serie kennzeichnet, haben sich ebenfalls positive Wertschätzung verdient.
Fazit
Just Dance ist Just Dance ist Just Dance. Gerade im Vergleich zum letzten Jahr sind die Unterschiede gering ausgefallen und vor allem im Bereich gestrichener Tanz-Modi zu finden. Doch sowohl der prinzipiell coole Battle- als auch der "Vortänzer"-Modus werden nicht allzu schmerzlich vermisst. Zumal die Kämpfe gewissermaßen in anderer Form in den stark aufgewerteten Online-Modus gesteckt wurden. Hier kann man nicht nur live gegen andere Tänzer, Gruppen und den einen oder anderen VIP antreten. Man kann auch Punktherausforderungen hin- und herschicken. Und wer wissen will, wie sich der Rest der Just-Dance-Community vor der Kamera anstellt, wird sich über die Community-Remixes freuen, zu denen man ebenfalls um Punkte tanzen kann. Ansonsten bleibt alles, wie es war: Der Spaß steht im Vordergrund, die Bewegungserkennung ist gut, aber auch sehr tolerant – was insofern Sinn ergibt, da es nach wie vor keine Hilfen zur Verbesserung oder Anzeigen für falsche Bewegungen gibt. Mit der Option, ohne Kinect-Kamera mit bis zu sechs Mobiltelefonen tanzen zu können, ist die Einstiegshürde noch geringer. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass man so noch leichter die Erkennung überlisten kann – ein Problem, das die Nintendo-Versionen seit Anfang an kennzeichnet. Einen Störfaktor gibt es dennoch: Die Inkompatibilität mit den Store-Inhalten des letzten Jahres. Nicht nur, dass man hier z.B. für Lady Gagas "Just Dance" zahlen muss, obwohl der Titel letztes Jahr auf der Disc enthalten war. Selbst Songs, die man sich letztes Jahr als Download angeschafft hat und die auch in dieser Ausgabe zur Verfügung stehen, müssen neu erstanden werden – das ist für die treuen Fans ein Schlag ins Gesicht.
Pro
Kontra
Wertung
XboxOne
Als Spaß-Tanz und Party-Unterhaltung ist Just Dance 2015 immer noch richtig gut - auch wenn die Serie in diesem Jahr trotz erweiterter Community-Features weitgehend stagniert.
Wii_U
Als Spaß-Tanz und Party-Unterhaltung ist Just Dance 2015 mit seinen bekannten Kontroll-Problemen immer noch gelungen - auch wenn die Serie in diesem Jahr trotz erweiterter Community-Features weitgehend stagniert.
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