Action-Adventure
Entwickler: Avalanche Studios
Release:
kein Termin
01.09.2015
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01.09.2015
01.09.2015
Erhältlich: Einzelhandel
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Durchschnittswertung

79%Gesamt
83%
65%
85%

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Lesertest von LouisLoiselle

Ich hatte mich seit der Ankündigung auf dieses Spiel gefreut. Seit den ersten PR-Shots, wo man Max vor einer riesigen, verrosteten Schiffsschraube stehen sah, wusste ich: Dieses Spiel will ich. Wüste, Hitze, untergegangene Zivilisation - ausser Fallout gibt es nicht all zuviele Spiele, welche dieses Szenario behandeln. Aber ich war auch skeptisch. Die Jungs von Avalanche haben mit der Just Cause Reihe zwar optisch glanzvolle, aber auch spielerisch belanglose Titel abgeliefert, wie werden sie das hier machen?

Nun ist es also da, und es ist mehr oder weniger wirklich Just Cause im Sand. Optisch eine Wucht, war ich überrascht, wieviel Abwechslung es in der Landschaft gibt. Kalkformationen, wo früher einmal Wasser war, dunkles Lavagestein, gelbe Sandgebiete - man sieht deutliche Unterschiede in den Regionen, die fast alle schnell frei befahrbar sind.
Wichtigstes Werkzeug im Überlebenskampf von Max ist sein neuer Wagen, der Magnum Opus. sein geliebter V8-Interceptor wurde vom Bösewicht geklaut und zerlegt, und Max will ihn natürlich wieder. (Ein winziger Spoiler, für alle, die wie ich das Ding unbedingt selbst mal fahren wollten: Er kriegt ihn am Ende zurück)
Dieser neue Wagen lässt sich im Laufe des Spiels in einem dutzend Kategorien aufrüsten und verbessern, aus dem anfänglichen, schwachen, rostenden Blechrahmen wird am Ende eine Flammenspuckende Stahlbestie. Dafür benötigt man Schrott, den man überall in der Spielwelt sammeln kann. Aber auch Lager des Gegners, die befreit wurden, gehören fortan dem Spieler, und bescheren regelmäßige Schrottlieferungen. 5 Festungen dürfen ausgebaut werden, quasi die Hauptquartiere von Max, wobei der etliche Projekte bauen und zuvor die Materialien sammeln muss: Madenfarm, Wasserspeicher, Putzcrew (sammelt Schrott besiegter Fahrzeuge automatisch auf) etc.

Mit an Bord seines Magnum Opus ist Chumbucket, ein buckliger Mechaniker, der etwas an Ephialtes aus dem Film 300 erinnert. Dieser kann auch eine Harpune abfeuern, mit denen man Tore niederreissen, Gegner aus Fahrzeugen ziehen oder gleich den ganzen Reifen abreissen kann.
Bewaffnet ist Max mit Messern und einer Schrotflinte, auch Max darf man im Laufe des Spiels verbessern: Jacke, Schlagringe, Handschutz, Flinte, Kampftechniken - alles lässt sich in mehreren Stufen aufrüsten, und machen ihn stärker und brutaler. Das Spiel geizt nicht mit Gewalt, und in Nahkämpfen brechen schon mal knochen, wenn Max spektakuläre Wrestlingmoves einsetzt, um seine Gegner auszuschalten. Die Locations sind abwechslungsreich, egal ob die Widersacher ihr Lager in einem alten Schulbus, einer Höhle oder einem verrosteten Schiff angelegt haben - fast keine Örtlichkeit sieht wie die andere aus. Das Gefühl, das alles mit einem Editor zusammengestellt wurde, entsteht hier nicht. Höchstens bei den diversen Gegenständen im Spiel, auch der legendären Dinki-Di Hunderfutterdose.

Für die Story des Spiels benötigt man ca. 10 stunden, wenn man ein geschickter Spieler ist. Allerdings sind die Kämpfe am Ende deutlich einfacher und gehen schneller, wenn man Max und sein Fahrzeug ordentlich aufgebrezelt hat. Leider sind mir auch etliche Bugs aufgefallen, von Tonaussetzern über Feststecken zwischen Hindernissen (Max kann nur an speziell markierten Stellen klettern, und springen kann er gar nicht), bis hin zu einem Bug bei Pink Eyes Festung, der mich nach 20 Stunden zu einem Neustart zwang, weil die Story dadurch blockiert wurde.

Abschliessend kann man sagen: Wenn man Fan der Filme ist, kommt man hier auf seine kosten. Zwar ist das sammeln von Schrott zu beginn recht mühselig, aber hat man erst mal ein paar Lager befreit, kommen regelmäßige Lieferungen herein. Die sogenannten "Scrotus-Insignien" und Fotos sind übliche Sammelobjekte und müssen nicht alle gefunden werden. Das Fahren und kämpfen mit dem Wagen macht Spaß, er steuert sich mit Gamepad deutlich angenehmer als mit Tastatur. Die Faustkämpfe mit Kombos und Kontern sind brachial, wer die Arkham-Batman Titel gespielt hat, wird sich sofort heimisch fühlen. Das Aufrüsten von Max und seinem Wagen motiviert, lediglich bei Wasser, Benzin und Nahrung wurde Survival-Potenzial verschenkt, denn alles ist im Überfluss vorhanden. Wasser und Nahrung werden zudem auch nur zur Regeneration der Gesundheit benötigt, verdursten kann Max leider nicht.
Optisch ist das Ödland toll in Szene gesetzt, die Sandstürme sind bedrohlich und der V6 und V8-Sound des Wagens ein Traum. Die Story kommt erst gegen Ende nochmal so richtig in Fahrt, deshalb sollte man unbedingt solange durchhalten: Es lohnt sich.
Mad Max Fans können beruhigt zugreifen, wer allerdings Probleme damit hat, Sammelaufgaben in Sandgebieten nachzugehen, und ständig Faust-und Autokämpfe als Krampf empfindet, sollte verzichten oder auf einen guten Preis warten.
Pro
  • Tolle Endzeitoptik für Fans der Filme
  • Bedrohliche Stürme
  • Das Aufrüsten motiviert
  • Brachiale Kämpfe im Auto und zu Fuß
  • Brüllender Motorensound
  • Kurze, aber gute Storyline
Kontra
  • Teilweise matschige Texturen
  • Etliche kleine Bugs
  • Monotone Sammelobjekte
  • Nebenmissionen durchschnittlich gut
  • Fahrphysik etwas schwammig (Tastatur)
 

Mad Max

Mad Max
LouisLoiselle
LouisLoiselle 10.09.2015 PC 
75%
2 0

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