Ich muss ganz klar sagen: Red Steel 2 (RS2) hat mir Spaß gemacht. Es hat keine großen Gefühle, moralische Konflikte oder sonstiges, was Spielern in erinnerung bleibt, zeichnet sich aber durch gutes Gameplay aus. Es ist nicht perfekt, aber spaßig.

Größtes Problem des Spiels ist der geringe Umfang: Schon nach wenigen Abschnitten sah ich den Abspann auf dem Bildschirm flackern, zu wenig verschiedene Gegner hatten sich mir zuvor in den Weg gestellt. Jene konnten mithilfe der zahlreichen Finishing-Moves viel zu schnell besiegt werden und waren selbst auf Ninja-Schwierigkeitsgrad nicht fordernd genug.

Allzuviel Wiederspielwert hatte RS2 leider nicht, man konnte zwar jedes Kapitel nochmal spielen um Geld zu verdienen, aber in diesen neu gespielten Kapiteln durfte jedoch nichts gekauft werden. Und da ich bereits zum letzten Abschnitt durchgedrungen war, half mir dieses Geld kein bisschen.

Außerdem war das Spielerlebnis nicht Bugfrei, ich bin zweimal in einer Wand stecken gebielben und einmal durch ein Loch im Level gestürtzt und durfte die Spielwelt von unten betrachten.

Kurze Spieldauer, wenig Herausforderung und Bugs sind jedoch alle Macken, die mir bei diesem Spiel aufgefallen sind. Abgesehen davon ist es wirklich sehr gut geworden.

RS2 besteht zu 90% aus Action, und die hat mir wirklich Spaß gemacht. Man lies mir quasi die Wahl, ob ich einen Ego-Shooter oder eine Art First Person-Brawler spielen wollte. Warum quasi? Weil eine Mischung aus beidem am effizientesten war, aber ich benutzte das Katana häfiger als die 4 verschiedenen Kaliber. Ich muss dem Creative-Designer recht geben: Hitting things is fun! Doch planlos draufhauen half nicht viel, ich musste mit Taktik vorgehen. Die Gestik für speziale Manöver empfand ich nicht negativ. Nur das Blocken war ein bisschen zu simpel.

In manchen Abschnitten wurde ich in eine frei begehbare Welt geworfen. Es galt, einer Hauptquest zu folgen. Währenddessen konnte ich Nebenquests abschliesen. Diese erforderten keine großen Ausflüge sondern waren schnell nebenher erledigt. Als Übergang zwischen diesen offenen Levels dienten lineare Passagen. Diese gefielen mir einen Tick besser als die anderen. In beiden waren haufenweise Secrets, wie etwa Tresore oder Scherrifsabzeichen versteckt.

Mit dem so erlangten Geld durfte ich den namenlosen Rächer ausrüsten. Ich konnte nicht nur die Rüstung und das Schwert, sondern auch die Schusswaffen verbessern oder neue dazukaufen. Diese vier Kaliber unterschieden sich deutlich voneinander.

Um es noch einmal zu sagen: Red Steel 2 macht spaß! Es gibt Filme und Spiele ohne Rafinesse, die trotzdem gut sind. In diese reiht sich das Weastern-Abenteuer ein. Macht eine kürzere dauer ein Spiel nun schlechter? Auf jeden Fall macht es dadurch nicht weniger Spaß. Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel und kann es euch nur ans Herz legen.