Der Abschluss der Fenix-Trilogie ist Epics Meisterstück bisher: Eine Kampagne, mit emotionaler Achterbahnfahrt und nahezu allen Antworten auf die drängendsten Fragen gespickt, und ein Multiplayer-Umfang, der auf Monate zu beschäftigen weiß ? zudem sind beide Teile mit einem motivierenden Punkte- und Bewertungssystem verbunden, sodass man nicht ?nur? für den Gamerscore, sondern das Spiel selbst am Ball bleibt.

Die Grafik ist superb, das späte Texturennachladen zwar noch vorhanden, jedoch so selten, dass es eigentlich nicht mehr ins Gewicht fällt. Die ohnehin grandiose Steuerung wurde, wenn auch im Detailbereich, so doch weiter verbessert.

Die Coop-Möglichkeiten dürften hinlänglich bekannt sein, aber auch alleine macht das Game derbe Spaß, denn die KI mag zwar noch immer künstlich, dem Begriff ?Intelligenz? aber ein ganzes Stück näher gekommen sein: Die KI-Kameraden helfen einem recht schnell auf die Beine, sie flankieren, suchen Deckung und die Gegner tun eben das auch. Durchgeatmet wird schließlich erst am Ende des Balletts.

Der Kampagnen-Aufbau wartet serientypisch mit fünf Akten und jeweils sechs Kapiteln auf, die auch im neuen Arcade-Modus (Highscore-Jagd mit Suchfaktor) beackert werden dürfen.

Der Multiplayer-Bereich bringt zehn Karten für die drei Typen ?Versus?, ?Horde? und ?Beast? mit. Im ersten Modus kommt die Qual vor der Wahl zum Tragen: ?Warzone?, ?Teamdeathmatch? (die mit Respawns erweiterte Fassung des Gears-Klassikers), ?Execution?, ?Capture the Leader?, ?King of the Hill? oder doch ?Wingman?? Besonders die ersten Sessions mit dem Spiel dürften von Zeiten des Grübelns über den auszuwählenden Modus geprägt sein. ?Horde? ist auf Version 2.0 erhoben worden und beinhaltet nun Befestigungsoptionen, die mit durch Kills verdientem Geld bezahlt werden wollen (über insgesamt 50 Wellen); ?Beast? dreht den Spieß um und als eines von 15 (teils freizuspielenden) Locust-Wesen müssen über zwölf Wellen hinweg Menschen besiegt werden.

Belohnt wird man im Multiplayer-Bereich mit Bändern für getätigte Aktionen (z.B. erster Kill im Match) und bei genügend solcher Aktionen gibt es Medaillen (z.B. die ?Sanitäter?-Medaille für 50 wieder auf die Beine gebrachte Mitstreiter). All das bringt zudem Punkte, die einen bis auf Level 100 treiben.

Es bleibt einzig festzuhalten, dass in der Kampagne vielleicht noch etwas mehr möglich gewesen wäre, auch wenn es löblich ist, ein wirkliches Ende erleben zu dürfen, denn eine Berserkerin wie im ersten Teil sucht man leider (wieder) vergebens. Ansonsten hat Epic die Güte des Vorgängers gehalten und gar noch ein Schippchen oben drauf gelegt und der Multiplayer ist sinnvoll ergänzt und zusammengefasst worden.