Rollenspiel
Publisher: Namco Bandai
Release:
12.2010
20.09.2019
01.02.2013
20.09.2019
20.09.2019
Erhältlich: Digital (PSN, Steam, Nintendo eShop), Einzelhandel
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Durchschnittswertung

85%Gesamt
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Lesertest von Thommy741

Studio Ghibli entwickelt ein Spiel (/mit) - das Ergebnis war vorhersehbar
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Dass "Ni No Kuni"s Stil nicht dem entspricht, wonach eingefleischte Ego Shooter und God of War Spieler lechtzen würden, sieht wohl wirklich jeder auf den ersten Blick. Ich selbst spiele liebend gerne God of War oder eher naturalistisch animierte Spiele wie Uncharted und konnte mir ein Schlucken beim Betrachten der ersten Screenshots schwer verkneifen. Dann fiel mein Blick auf die Produzenten und alles änderte sich: Studio Ghibli. Es ist irgendwie oberflächlich zu sagen, dass ich dem Spiel nur aufgrund dieses Namens eine Chance gegeben habe aber wenn mich ein Studio neben Pixar in meinen Erwartungen um animierte Unterhaltung bisher niemals enttäuscht hat, dann ist es Ghibli.

In Ni No Kuni wird die Geschichte des kleinen (aber nicht wirklich nervig-kindischen) Olivers erzählt, der nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter in eine völlig bizzarre Situation á la Narnia versetzt wird und Hilfe von magischen Geschöpfen annimmt.
Ich will hier nicht zuviel verraten denn mal abgesehn vom herrlich balancierten Schwierigkeitsgrad (nicht zu leicht) ist Ni No Kuni ein etwa 40-50 Stunden langer interaktiver Film von Ghibli ("Chihiros Reisen ins Zauberland" - da weiß man schon in etwa, was man zu erwarten hat). Interaktiv heißt hier nicht, dass man keine Entscheidungsfreiheiten hat oder wie bei FF 13 die ersten 20 Stunden nur öde auf einen Knopf drücken muss, sondern dass die Kulissen und Animationen durchgehend so brilliant sind, dass man denkt man spiele einen Film. Während des Spielens musste ich einfach zugeben, dass es der mit Abstand beeindruckenste Grafikstil ist, der mir seit Jahren unter gekommen ist. Fotorealistische Grafiken habe ich jetzt zu Genüge und reicht mir bis zu meinen Bioshock Infinite - Ni No Kuni füllt meine "Lücke" und liefert etwas, das dem Begriff der Kunst so nahe kommt, wie kaum ein anderes Spiel.

Was das Spiel besonders abhebt sind die kleineren Details. So besitzt man ein Zauberbuch (The Wizard's Companion), das auf knapp 350 digitalen Seiten nach und nach an Fülle gewinnt und neben so alltäglichen Dingen wie Zauberrezepte für die Alchemie Zaubersprüche, Geschichten und eine Auflistung aller Monster bzw. Gefährten enthält - und das so illustriert und witzig geschrieben, dass es jedes andere RPG, das in den letzten Jahren erschienen ist, in Sachen moderne Umsetzung von klassischen RPG Elementen geradezu lächelnd in die Ecke der Schande stellt.

Das Kampfsystem, bei dem jeder der drei Begleiter 3 kleine oder größere bunte Monster mit in den Kampf führt, gestaltet es sich als Umsetzung aus Tales-of (Kampfarena, herumlaufen, zuschlagen, zaubern), sowie Pokemon (Catch-them-all und Aufziehen und Entwickeln der Begleiter). Dabei gibt es kleinere Abzüge für negative Seiten (so ist das Zielsystem manchmal etwas mau, wenn einem der Gegner den Weg blockiert und man manuell um ihn herumlaufen muss oder die Schlachtrufe - die sind nach kurzer Zeit reif fürs Abschalten), jedoch macht es immer Spaß zu kämpfen und passt perfekt zum hier präsentierten Stil.

Neben überzeugender Geschichte und Charaktere, gutem Kampfsystem und tollen Details ist auch der Umfang nicht zu verachten. Obwohl ich wirklich traurig war, als nach etwa 50 Stunden der Abspann über den Bildschirm flimmerte (ich habe jedoch auch viele Nebenaufgaben gemacht), war ich mir sehr schnell bewusst, dass mein Geld in diesem Titel mehr als sinnvoll investiert ist. Es ist klassisch und bekannt, wo es zum Stil passt, neu und aufgeschlossen, wo es sonst zu langweilig wäre und einfach super darin eine Geschichte sehr gekonnt zu vermitteln - solange man sich auf sowas einlassen kann und sich bewusst ist, dass manche Worte tiefgründiger sein können, als sie auf den ersten Blick erscheinen.
Pro
  • phänomenale Kulisse/ Charaktere/ Art Design (tyisch Studio Ghibli)
  • gelungene und überraschend wendige Geschichte
  • > das Gefühl einen Film zu spielen
  • tolles Monsterfang-System, das einfach süchtig macht
  • geradezu lächerlich aufwändiger Zauberbegleiter (Zauberbuch), der das Spiel erst zu dem macht, was es ist
  • englische Sprachausgabe mit dabei (diese schützt vor den Namen, die uns im Deutschen etwas zu kindisch erscheinen)
  • > absolut gekonnte Synchronisation
  • viel Nebencontent aus Aufgaben/ Belohnungen usw.
Kontra
  • Dungeons etwas linear
  • K.I. manchmal etwas doof
  • zu wenige Schlachtrufe
  • zu wenige Musikstücke im Kampf (das Kampfthema, so geil es sein mag, wird auf Dauer etwas öde)
 

Ni No Kuni: Der Fluch der Weis...

Ni No Kuni: Der Fluch der Weissen Königin
Thommy741
Thommy741 10.02.2013 PS3 
92%
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