Action-Adventure
Release:
15.06.2012
15.06.2012
Erhältlich: Einzelhandel
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Durchschnittswertung

78%Gesamt
78%

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Lesertest von MattWii

Lollis, eine Kettensäge, eine Cheerleaderin und das ganze von Suda51. Das klingt nach einem verrücktem Spiel? Das ist es auch. Suda51 teilt die Spielergemeinschaft, die einen lieben ihn für seine Spiele, u.a. No More Heroes 1 und 2, die anderen können mit seinen Ideen nichts anfangen.

Die Kettensägen-schwingende und Lolli-essende Cheerleaderin gehört genau ihn diese Kategorie. Die einen finden das Spiel witzig und abgedreht, für die anderen ist es der größte Schrott des Jahres. Aber bevor eine Meinung gebildet wird, kommen wir zu den Fakten.

Lollipop Chainsaw (LC) beginnt mit einer kleinen Vorstellung des Hauptcharkaters Juliet Starling, deren Familie und ihrem Freund Nick. Schon hier wird klar, dass das Spiel nicht auf den Mund gefallen ist, schließlich erzählt uns Juliet, dass "wir" nicht in ihrem Zimmer sind um Schmuddeleien zu machen, auch wenn sie nichts gegen Schmuddeleien hat. Dieser naiv-frivole Stil zieht sich durch das gesamte Spiel. Nicht nur dass häufig die Worte ''dick'' oder ''duchebag'' fallen, der Humor nimmt selbst vor Sprüchen in Zusammenhang mit Krankheiten, Körperhygiene und Fäkalien keine Rücksicht.

Wie sollte es anders sein verspätet sich Juliet und sie muss schnellstmöglich zu ihrer Highschool. Auf dem Weg dorthin, nachdem eine Ladepause hinter sich hat, überfährt man schnell 2 Dutzend Zombies mit dem Fahrrad, um nach einen kleinem Unfall die Kettensäge rauszuholen.
Und dann kann das Zombieschnetzeln beginnen! Die einzelen Attacken Juliets werden mit Tastenkombinationen aktiviert, zuerst hat man keine guten, diese muss man sich für Zombiemedaillien im Shop kaufen. Leider verkommt das Spiel schnell zum Button-Masher, da man einfach nur die Kettensäge sprechen lässt und seine Lieblingskombo immer wieder raushaut.

In den leichteren der 4 Schwierigkeitsgrade muss man zudem nicht ausweichen, da die Zombies sehr schnell umfallen. Zusätzlich gibt es noch jede Menge Quciktime-Events zu bewältigen. Neben ihrer Säge hat Juliet natürlich auch noch Cheerleader-typische Pompons mit denen man Gegner betäuben kann, ein kleines Repertoire an Sprüngen und ihren Freund Nick, der im Prolog mittels eines mystischen Rituals zum abgetrennten Kopf wird. Mittels Tickets kann man verschiedene Attacken mit Nick ausführen, diese werden zum Teil aber erst im Spielverlauf freigeschalten. Freischalten kann man zudem Musikstücke, Konzeptzeichnungen und 19 verschiedene Kostüme für Juliet. Diese reichen von alternativen Cheerleaderdress bis zum hautengen pinken Ledereinteiler mit offenem Reißverschluss. Seine Zombiemdaillen kann man aber profan auch nur zum verbessern der Attribute Juliets verwenden.

Das Spiel selbst besteht aus 7 Schlauch-Leveln, die man, je nach Spielweise und Schwierigkeitsgrad in ca. 6-8 Stunden komplett gesehen hat. Dies ist auch der größte Kritikpunkt des Spiels, so abgedreht und unterhaltsam das Spiel an sich ist, es ist einfach zu kurz. Tropäenjäger werden allerdings mind. 3 mal die Level spielen müssen. Der Spielfluss wird in jedem Level durch unwichtige und zu Teil komplett sinnlose Anrufe der Famileinangehörigen gestört. Weitere Kritik muss man wegen den deplatzierten Ladepausen üben. Diese sind grundsätzlich vor einer CG-Sequenz und eine solche gibt es immer, wenn man einen Bossgegner ins Nirvana geschickt hat. Apropos Bosse, diese reflektieren stereotypisch verschiedene Musikstyle, sei es der gepiercte und mit Stachel-Irokese dargstellte Punkrocker, der mit Sprachverzehrer sprechende Disco und Funk-Fan, der Heavy Metal-Fan mit Wikingerhelm und Fell oder der Flower-Power und Hippiemusik-Fan der immer gute, durch körperfremde Substanzen verursachte, Stimmung hat. Die einzelen Level bilden immer einen Bereich der Stadt/ des Schulgeländes. Im 4. Spielabschnitt (ohne Prolog) werden zudem viele Klassiker der Videospielgeschichte thematisiert. U.a. darf man sich auf ein Wiedersehen des Pac-Man und Pong-Prinzipes freuen.

Das Prunkstück am Spiel ist die Musik. Ähnlich den Bossen gibt es eine breite Auswahl dieser Style und natürlich dürfen auch die Chordettes mit ihrem ''Lollipop''-Lied nicht fehlen.
Die Grafik basiert auf die Unreal-Engine. Sie wirkt aber, durch ihres Comicstyles, etwas steril. Dieser Grafikstil unterstreicht die Art des Spiels und ist vermutlich auch für die Freigabe ab 16 Jahren, trotz ungeschnittenen Inhalts, verantwortlich.

Wer sich, wenn auch nur kurz, gut unterhalten möchte und auch mal wieder bei einem Videospiel lachen möchte, dem ist LC wärmsten zu empfehlen. Wer mit den Werken von Suda51 nichts anfagen kann, sollte einen großen Bogen um das Spiel machen. Dieses Spiel zeigt wieder, dass Suda51 einer der verrücktesten und kretivsten Köpfe der Videospiel-Industrie ist, der die Spielergemeinschaft, wie kein spalten kann.

Abschließend noch ein Zitat aus dem Spiel: ''Death Metal is for pussies.'' (Death Metal ist für Schlappschwänze!). In diesem Sinne fröhliches Zombiezerstückeln.
Pro
  • naive, frivole Texte
  • lustige, wenn auch klischeehafte, Story
  • originelle Bossgegner
  • sehr gute Musikauswahl
  • Kettensäge hat verschiedene Funktionen (u.a. Blaster)
  • sehr unterhaltsam
  • ungeschnitten
  • freischaltbare Kostüme, Attacken, Musik und Konzeptzeichnungen
Kontra
  • zu kurz
  • lineare Schlaulevel
  • verkommt zum Button-Masher
  • deplatzierte Ladepausen
  • viele Quick-Time-Events
  • Spielfluss
 

Lollipop Chainsaw

Lollipop Chainsaw
MattWii
MattWii 29.06.2012 PS3 
81%
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