WIE BESPRICHT 4PLAYERS.DE SPIELE? Fair, kritisch, subjektiv.

Fair bedeutet, dass wir ein Spiel nur von Redakteuren unter die Lupe nehmen lassen, die sich in einem Genre heimisch fühlen. Nur wer Adventures mag, testet Adventures. Nur wer Fußballspiele mag, bespricht Fußballspiele. Fair bedeutet auch, dass uns die Plattform vollkommen egal ist. Wir zocken alles auf allen Systemen - auf PC, Konsolen und Handhelds. Seit einiger Zeit auch auf Tablets, Smartphones und Wohnzimmertischen.

Kritisch bedeutet, dass wir immer alle Pro- und Kontrapunkte gegeneinander abwägen; auch, wenn ein großer Hype die Euphorie schürt. Auch, wenn die Erwartungshaltung der Fans riesengroß ist. Wenn die berechtigt ist, jubeln wir mit. Wenn nicht, benennen wir klar und deutlich die Schwächen. Wir versetzen uns nicht in irgendeine Zielgruppe, wir interessieren uns nicht für den hanebüchenen internationalen Schnitt, sondern lassen ein Spiel auf uns wirken, um unsere Begeisterung und unseren Frust dann analytisch im Text zu begründen, damit die Wertung nachvollziehbar wird. Wichtiger als die Harmonie mit Herstellern oder Fans ist uns die unabhängige Kultur der Kritik - erst sie kann für Vielfalt und damit für mehr Auswahl auf Seiten des Lesers sorgen.

Subjektiv bedeutet, dass unsere Redakteure immer von ihrem persönlichen Standpunkt aus urteilen. Wir besprechen keine Waschmaschinen und keine Toaster. Es gibt natürlich Konstanten, die für alle Redakteure gelten: Der Preis oder der Kopierschutz spielen für die Wertung keine Rolle, eine nervöse Kamera ist immer schlecht und eine dumme KI in einem Taktikspiel sowieso. Aber wir sind alle Spielspaßjäger aus Leidenschaft. Wir sind alle anders, haben alle unterschiedliche Vorlieben. Ein Text kann noch so nüchtern, noch so sachlich aufgezogen sein: Spätestens mit dem in Prozenten gemeißelten Fazit sind wir alle höchst subjektive Richter. Denn jeder Tester wirft seine ganz eigene Zockervita, seine eigenen Erfahrungen, Vergleiche, Sympathien und Abneigungen in die Wertungswaagschale. Objektivität? Gibt's nicht!

Warum heißt es bei euch "Test" und nicht "Kritik", "Review" oder "Rezension"?

Streng genommen schreiben wir Kritiken. Auch wenn wir bestimmte redaktionelle Grundsätze und Gemeinsamkeiten pflegen:Wir besprechen Spiele aus der subjektiven Sicht des jeweiligen Redakteurs. Aber der Begriff "Test", der einen objektiven wissenschaftlichen Ansatz suggeriert, hat sich erstens über zwanzig Jahre in der deutschen Spielebranche fest etabliert und wird zweitens als Suchbegriff bei Google so oft verwendet, dass wir darauf nicht verzichten können. Niemand sucht nach FIFA 16 Besprechung" oder "Metal Gear Rezension". Und nur wenige deutsche Leser nutzen "Review". Wichtiger als ein Wort ist aber, dass wir unsere subjektive Linie immer klar kommunizieren.

Bei welchen Kontrapunkten gibt es welche Abzüge?

Wir fassen am Ende einer Spielekritik zusammen, was uns positiv ("Gefällt mir") und negativ ("Gefällt mir nicht") auffällt. Alle diese Punkte beeinflussen mal direkt, mal indirekt die Wertung - sie sind also relevant für die persönliche Einschätzung des Redakteurs. Wir arbeiten aber nicht nach einem numerischen System fest geschriebener Abzüge für z.B. Ruckler, schwache Lokalisierung oder schlechte Steuerung. Wir geben am Ende einer Spielekritik also keine errechnete Wertung aus diesen Einzelpunkten, sondern eine allgemeine Spielpaßwertung. Sprich: Das Spielgefühl hat Vorrang vor diesen Defiziten. Das heißt, dass wir theoretisch auch unsere höchste Wertung vergeben können, wenn z.B. die Kulisse nur befriedigend ist oder die Sprecher enttäuschen, wenn also unter "Gefällt mir nicht" relativ viele Notizen stehen.


Wer testet bei 4Players.de?

Spieler aus Leidenschaft. Spieler mit Erfahrung. Echte Spielefresser. Wir sind seit dem Jahr 2000 ein eingespieltes Team aus derzeit sieben fest angestellten und vier freien Redakteuren. Davon sind die meisten von Anfang an dabei, so dass sich über die Jahre eine ganz eigene Testphilosophie entwickeln konnte. Wir lassen weder Praktikanten noch Studenten im Quartalswechsel bei uns testen. Wir glauben daran, dass sich diese personelle Kontinuität auszahlt.


Testet ihr Spiele alleine oder im Team?

Das kommt auf das Spiel an: Für einfache Titel reicht auch ein Redakteur. Und auch für komplexere Titel reicht ein Redakteur mit Erfahrung. Aber gerade an größeren und zeitintensiveren Spielen arbeiten meist zwei, manchmal sogar drei Redakteure - dass es so oft kein zweites Fazit bei uns gibt liegt daran, dass ein Redakteur für den Haupttext verantwortlich ist und dass sich beide im Laufe der Recherche meist auf eine Einschätzung einpendeln. Wir reden grundätzlich über alle Wertungen, diskutieren Stärken und Schwächen, bringen unsere Erfahrungen ein. Wenn die Argumentation eines Tests verständlich und nachvollziehbar ist, geht er online.


Was ist der Unterschied zwischen "Angespielt" und "Vorschau"?

Das Format "Angespielt" ist der erste Schritt in unserer Berichterstattung: Ein Redakteur spielt hier nur den Einstieg eines Titels, maximal eine Stunde, und gibt daraufhin eine frühe Einschätzung in Form einer Schulnote ab.  Die Vorschau ist der zweite Schritt und sie beruht in der Regel  Regel (auf Messen machen wir Ausnahmen) auf mehr Spielzeit. Sie wird auch mit einem "Ersteindruck" in Form einer Schulnote abgeschlossen.


Welche Fassungen werden getestet?

Wir bewerten nur Fassungen, die vom Hersteller offiziell zum Test freigegeben worden sind - das können auch so genannte "Goldmaster" sein, die im Normalfall immer der Fassung entsprechen, die in den Handel kommt. Wir testen jedoch keine Alpha-, Beta- oder andere unfertige Versionen, nur um schneller zu sein. Auch zu Titeln, die sich z.B. auf Steam im "Early Access" oder auf Xbox im "Preview Programme" befinden, machen wir keine Tests.


Wie bewertet ihr Spiele-Sammlungen oder Collections?

Wir testen diese, aber geben am Ende keine Prozentwertung, sondern lediglich eine Einschätzung in Form einer Schulnote. Lediglich einzelne "Remakes" oder "Remaster" bekommen eine Prozentwertung.


Testet ihr auch DLC oder Erweiterungen?

Nein, wir testen keine Content-Updates, einzelnen DLC oder nicht selbsständig laufende Erweiterungen. Aber sobald ein Spiel plus Erweiterung auf einem neuen System erscheint, wie z.B. The Last of Us plus Add-On "Left Behind" oder The Talos Principle plus "Gehanna" auf PlayStation 4, testen wir das komplette Paket inkl. Prozentwertung nach - da ist dann auch eine Aufwertung möglich, wenn das Spielerlebnis klar verbessert und ergänzt wurde. Ausnahmen machen wir lediglich im Online-Bereich, wenn z.B. bei Destiny komplett neue Inhalte wie in "Taken King" dazukommen - dann gibt es einen separaten Test.


Auf welchen PC-Systemen wird getestet?


Hier testen wir u.a. auf Ultraforce-Rechnern mit nVida- & ATI-Grafikkarten, die ständig in Sachen Hard- und Software aktualisiert werden. Allerdings prüfen wir für Tests nicht jede mögliche Konfiguration und geben auch keine Benchmarks. Wir haben kein Labor, das für Analysezwecke genutzt werden kann.


Warum wertet ihr in Schulnoten und Prozenten?

Wir haben die Schulnote mit dem Redesign 2011 bewusst in den Vordergrund geschoben: An ihr orientieren wir uns als Erstes, erst danach folgt die genaue Zahl im Hundertersystem. Wir wissen, dass eine Prozentwertung für ein Spiel aus vielen Gründen dumm und aufgezwungen erscheint: Wie soll man damit eine Spielerfahrung mit Höhen und Tiefen ausdrücken? Uns ist der Text plus Fazit auch wichtiger - daher bieten wir allen die Möglichkeit an, die Wertung abzuschalten! Aber momentan können wir uns einen kompletten Verzicht aus spielepolitischen Gründen nicht leisten, denn in dieser Branche müssen wir vergleichbar und wettbewerbsfähig bleiben - aktuell wollen auch mehr als 90% unserer Leser nicht darauf verzichten.


Welche Awards vergibt 4Players.de?

Es gibt zwei Auszeichnungen: Ab 85% vergeben wir einen Gold-Award. Ab 90% vergeben wir einen Platin-Award. Ansonsten küren wir potenzielle Awardkandidaten in Vorschauen und ein "Spiel des Monats" - hier gewinnt der Titel, der in einem Monat die höchste Wertung erhalten hat. Am Ende eines Jahres wählen wir in diversen Kategorien die "Spiele des Jahres".


Ist ein 60%-Spiel ein schlechtes? Ist das Schrott?

Nein. Es ist ein befriedigendes Spiel. Es ist für bestimmte Leute kaufenswert. Selbst ein 50%-Titel bietet immer noch für den einen oder anderen ausreichenden Spielspaß - z.B. auf indizierten Inseln mit Untoten, auf denen Holz nicht brennt.


Bezieht ihr den Kopierschutz mit in die Wertung ein?

Nein. Uns interessiert in erster Linie der Spielspaß, nicht das Urheberrecht. Wir können den Unmut vieler Käufer und Gebrauchtspieler durchaus nachvollziehen - deshalb erwähnen wir den Kopierschutz manchmal im Text und auf jeden Fall auf der Fazitseite. Dort informieren wir auch über Online-Aktivierungen oder Online-Zwang. Aber wir können und wollen das juristische Umfeld nicht in unsere Bewertung einfließen lassen. für uns beginnt ein Test mit "Press Start".


*NEU: Wie geht ihr mit Echtgeld-Transaktionen um?

Für alle Tests seit dem 01.01.2018 findet sich auf der Fazitseite ein Informationsfeld, bei dem wir die jeweiligen Echtgeld-Transaktionen hinsichtlich ihrer Auswirkung auf Spielmechanik und ggf. die Wertung in fünf Abstufungen von Grün bis Schwarz einsortieren. Grün ist die niedrigste Stufe – hier gibt es keinerlei Transaktionen. Von Gelb über Orange und Rot bis hin zu Schwarz haben mögliche Echtgeldangebote zunehmenden Einfluss auf Mechanik, Design oder Spielgefühl und damit auch auf die Wertung. Wie stark sich diese möglichen Mikro- oder Makrotransaktionen bzw. Season-Pass-Boni  (nicht die generellen Inhalte, die mit einem Season Pass angeboten werden) auf die Endnote auswirken, bleibt dem jeweiligen Tester überlassen. Es gibt allerdings keine absoluten Werte: Ein Titel, der im roten Bereich eingeordnet wird, bekommt nicht automatisch fünf oder zehn Prozent weniger. Aber er wird definitiv einen höheren Abzug bekommen als ein vergleichbarer Titel im orangefarbenen Bereich oder wenn dieser Titel keinerlei Transaktionen beinhalten würde. Zudem behalten wir uns vor, im Gegensatz zu Content Patches bei späterem Hinzufügen von wesentlichen Echtgeldtransaktionen (so z.B. weil der Shop erst später hinzugefügt wurde), die Wertung nachträglich anzupassen.


Welche Rolle spielt der Preis für die Wertung?

Keine. Ein Spiel für 70 Cent kann genau so verrissen oder bejubelt werden wie eines für 70 Euro.


Welche Rolle spielt die Spielzeit für die Wertung?

Keine ausschlaggebende. Ein vierstündiges Spiel kann genau so Platin erobern wie ein 326-stündiges Epos vielleicht mangelhaft endet. Allerdings kann es sein, dass wir eine zu kurze oder angenehm lange Spielzeit in die Wertung einfließen lassen.


Testet ihr nach Patches nochmal?

Nein. Wir bewerten nur die finale Goldmasterversion bzw. die Verkaufsversion, die man im Handel erwerben kann. Wenn es zum Verkaufsstart einen Day-One-Patch gibt, berücksichtigen wir diesen - falls möglich. Wenn ein Entwickler später mit Patches nachbessert, machen wir allerdings keinen Nachtest. Wir bewerten nur den aktuellen Zustand und wollen die Patchpolitik der Hersteller nicht noch mit Nachtests festigen.Allerdings kann es sein, dass wir bei einem nachgelieferten Test nicht um die automatische Aktualisierung herum kommen - wir bemühen uns, möglichst releasenah zu veröffentlichen.


Warum kommen manche Tests so spät?

Das lässt sich angesichts der Flut an Spielen und leider auch aufgrund der Bemusterungspolitik mancher Publisher nicht verhindern - manchmal bekommen wir Testmuster erst kurz vor dem Verkaufsstart oder müssen uns an teilweise dumme Embargos halten. Daher kaufen wir viele Spiele selbst ein. Wir versuchen aber zu allen relevanten Spielen möglichst zwei bis fünf Tage vor dem Release mit dem Test online zu sein.


Passt ihr Wertungen alter Spiele nach ein paar Jahren an?


Nein. Wir werten immer zu einem Zeitpunkt absolut chronologisch und aktualisieren keine Wertungen vergangener Jahre.


Warum gebt ihr keine Spoiler-Warnungen?

Wir wollen das Schriftbild eines Textes nicht mit aufklappbaren Boxen oder Warnungen verschandeln. Außerdem ist der Spoiler relativ: Wann fängt er an, wann hört er auf? Und gerade in unseren analytischen Tests von Rollenspielen oder großen Adventures, in denen die Story wichtig ist, müssen wir auch mal konkret auf den Plot und einzelne Situationen eingehen. Was wir natürlich nicht machen: Wichtige Auflösungen verraten.


Hier der Schlüssel für die Übersetzung von Prozenten in Noten:

ab 90% = ausgezeichnet
85-89 % = sehr gut
75-84% = gut
60-74% = befriedigend
40-59% = ausreichend
20-39% = mangelhaft
0-19% = ungenügend