Das Phänomen Kickstarter

 

Double Fine Adventure

Der Stein des Anstoßes: Adventure-Legende Tim Schafer trat die Welle der Kickstarter-Spiele los, weil kein Publisher sein "Double Fine Adventure" vertreiben wollte. Die Resonanz war mit mehr als 3 Millionen Dollar überwältigend. Mittlerweile schwimmt Schafer förmlich in Barem: Auf Youtube kursiert ein urkomisches Video von der GDC 2012 mit dem Titel "Tim Schafer's hard times with kickstarter money!". Dort nutzt er die Geldbündel unter anderem als Klopapier und Zigarren-Anzünder.

Wasteland 2

Wasteland 2 von inXile ist ein echter Gewinner der Kickstart-Euphorie: Als die Finanzierungsphase vor drei Tagen endete, wurden in das Endzeit-Rollenspiel beinahe drei Millionen statt der veranschlagten 900.000 Dollar investiert. Die Boni für Großinvestoren nehmen hier bizarre Züge an: Wer über 5.000 Dollar beiträgt, taucht in Form einer Statue im Spiel auf, ab 10.000 Dollar wird ein virtueller Schrein zum Anbeten des edlen Spenders aufgestellt.

Shadowrun Returns

Der schönste Nebeneffekt am Kickstarter-Hype ist, dass er die Fantasie der Trailer-Produzenten beflügelt. Im Video zu Shadowrun Returns wird Mitch Geitelman zur Strafe für sein missglücktes Remake von 2007 mit Bällen und Obst beworfen. Jordan Weisman war an den alten Konsolen-Versionen beteiligt und will es besser machen - inklusive dem genretypischen Mix aus Science Fiction und Fantasy. In acht Tagen endet die schon jetzt erfolgreiche Finanzierung.

The Banner Saga

Mit The Banner Saga wollen ehemalige Bioware-Mitarbeiter ihre handgezeichnete Rollenspiel-Vision verwirklichen, in der Story, Entscheidungen und strategischer Kampf wichtig sind. Dank der professionellen Präsentation war die auf 100.000 Dollar angesetzte Summe blitzschnell erreicht und ist mittlerweile sogar auf über 600.000 Dollar geklettert. Wir freuen uns schon auf das Abenteuer!

Jane Jensen's Pinkerton Road: A Year of Adventure

Grusel-Fans sollten einen Blick auf Pinkerton Road werfen: Für die Story ist Jane Jensen verantwortlich, welche auch die düsteren Geschichten von Dark Matter und dem Sierra-Online-Adventure Gabriel Knight geschrieben hat. Interessierte haben noch rund einen Monat Zeit, dem Projekt über die Finanzierungsgrenze von 300.000 Dollar zu verhelfen.

Make Leisure Suit Larry come again!

Tim Schafers Idee hat auch andere Star-Entwickler der Adventure-Szene aufgerüttelt. Al Lowe will zusammen mit Replay Games seinen schlüpfrigen Klassiker Leisure Suit Larry auferstehen lassen - in Form des runderneuerten Remakes "Make Leisure Suit Larry come again!"

République

Nicht originell, aber durchaus vielversprechend: Der iOS-Titel République nimmt sich das Spielprinzip des Adventures Experience 112 vor und verlegt es in einen Orwell'schen Überwachungsstaat. Der Spieler sieht Protagonistin Hope aus der Perspektive unzähliger Kameras und hilft ihr durch die mit Rätseln gespickte Umgebung. Gewalt spielt in dem Horror-Spiel nur eine Nebenrolle. Im Camouflaj genannten Team befinden sich unter anderem ehemalige Entwickler von Metal Gear Solid und F.E.A.R.

The Dead Linger

Ebenfalls interessant: Der Sandbox-Titel The Dead Linger. In dem Survival-Spiel von Sandswept Studios sollen die Spieler einen kompletten von der Zombie-Apocalypse befallenen Planeten für sich entdecken. Die Entwickler haben sich viel vorgenommen - vor allem, weil das Mindest-Budget nur 100.000 Dollar beträgt. Spannend klingt die Idee trotzdem.

Glorkian Warrior

Natürlich versuchen auch kleine Teams und einzelne Entwickler ihr Glück. Pixeljam und Comic-Zeichner James Kochalka arbeiten an einer Hommage an uralte Pixel-Plattformer. Ihr Titel besitzt allerdings einen eigenen Dreh: Je nach Höhe der Plattform nimmt die Gravitation ab, bis man schließlich überkopf hüpft und die Anziehungskraft langsam wieder an Stärke gewinnt.

Project Space

Viele Teams springen direkt ins kalte Wasser, andere wägen noch ab, ob Schwarmfinanzierung der richtige Weg für sie ist. Der neuseeländische Entwickler Sidhe (erschuf den stimmungsvollen Breakout-Klon Shatter) wollte eine neue Space Opera im Stil von Elite schaffen. Bisher fand sich kein Publisher, doch nun bitten die Neuseeländer unter ihrem Youtube-Trailer um Kommentare, um das Interesse am Genre abzuschätzen.

Kicking It Forward

Die Initiative Kicking it Forward möchte es Neulingen einfacher machen. Wer sein Spiel auf der Homepage einträgt und erfolgreich ist, muss hinterher 5% seiner Gewinne in ein anderes Projekt seiner Wahl investieren. Bisher machen unter anderem die Entwickler von Shadowrun Returns und Jane Jensen's Pinkerton Road mit.

Turrican Soundtrack Anthology

Nicht nur Spiele können mit einer Startfinanzierung angeschoben werden: Chris Hülsbeck hat ein Projekt für eine Soundtrack-Box gestartet. Auf vier CDs sollen Fans einen neu eingespielten Orchester-Soundtrack zum Amiga-Klassiker Turrican bekommen. Nähere Infos dazu gibt's in unserem Interview.

Minecraft: The Story of Mojang

Ebenfalls im Aufwind: Vorab finanzierte Bücher und Dokus über Videospiele. Minecraft: The Story of Mojang von 2 Player Productions dreht sich um die ungewöhnliche Entwicklungsgeschichte von Markus Perssons Indie-Phänomen.

Shoot Again: Flippermuseum Ruhr

Auch ein paar Flippertisch-Sammler aus dem Ruhrpott wollen die Gunst der Stunde nutzen: Wer jetzt Geld beisteuert, kann den Aufbau einer neuen Ausstellung in Essen unterstützen. Auf dem Bild zu sehen ist das Prunkstück der Sammlung: Hercules, der größte Serienflipper der Welt. Wie viel Spaß solch ein Arcade-Museum zum Anfassen macht, seht ihr übrigens in unserer Bilderserie zum ähnlich gestrickten Flippermuseum Schwerin.

Your World

Zum Abschluss noch ein Beispiel, welches aus nachvollziehbaren Gründen kaum Anklang findet. Ellwood "Bunky" Bartlett gewann 32,6 Millionen Dollar in der Lotterie - was ihn aber nicht davon abhielt, sein eigenes Kickstarter-Projekt zu starten. 1,1 Millionen Dollar sollen andere Teilnehmer beisteuern, damit Bartlett das MMO seiner Träume mit dem Titel "Your World" verwirklichen kann. Bislang erinnert die Projektbeschreibung aber eher an einen zusammengewürfelten Wunschzettel.

Takedown

Die halbe Welt versucht, Call of Duty zu kopieren, doch jetzt ist Schluss mit lustig: Mit Takedown will ein Entwickler-Grüppchen um Christian Allen wieder Ernst und Strategie ins Genre bringen. Der Hardcore-Taktik-Shooter ohne Energie-Regeneration legt den Fokus auf Realismus und behutsames Vorgehen. Das Finanzierungsziel wurde am 1. April knapp erreicht: 221.833 Dollar kamen zusammen.

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Sonstiges
Entwickler: 4Players
Publisher: 4Players
Release:
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