Nintendo 3DS
31.01.2013 11:32, Julian Dasgupta

"Mängel bei der Software-Vielfalt"

In seinem jüngsten Geschäftsbericht hatte Nintendo nicht nur die Absatzprognosen der Wii U nach unten korrigieren müssen. Die Vorhersage für den 3DS wurde von 17.5 Mio. auf 15 Mio. Einheiten gesenkt.

Im Rahmen seiner heute veröffentlichten Präsentation ging Satoru Iwata auch auf jenes Thema ein und analysierte die Lage. Im Heimmarkt sei man insgesamt sehr zufrieden und habe reichlich 3DS-Titel unter den 20 bestverkauften Spielen des vergangenen Jahres. Der Handheld habe dort zudem die Marke von zehn Mio. verkauften Geräten erreicht und dafür aufgrund des schleppenden Verkausstarts nur etwas mehr Zeit benötigt als der DS.

Nintendo habe es allerdings nicht geschafft, irgendeinen größeren Hit gegen Ende des Jahres zu veröffentlichen, und in Nordamerika und Europa sei der 3DS klar unter den Erwartungen des Herstellers. Während sich in Japan auch ein Spiel wie Animal Crossing hervorragend verkaufen und andere Hersteller Erfolge feiern konnten, habe es in westlichen Gefilden nur drei Hit-Titel für den 3DS gegeben. Bei denen es sich ausschließlich um Spiele handelt, in denen das vertrauteste Firmenmaskottchen im Mittelpunkt steht: Mario Kart 7, Super Mario 3D Land sowie New Super Mario Bros. 2. Man habe hier noch mit dem Problem zu kämpfen, dass man nicht die Phase erreicht hat, in der sich Hardware- und Softwareabsatz gegenseitig beflügeln. Deswegen würde es Mängel bei der Softwarevielfalt geben, die wiederum darin resultieren, dass der 3DS (noch) nicht den gleichen Appeal und Zuspruch wie sein Vorgänger hat. Was sich wieder auf die Softwareverkäufe auswirken würde.

"Müssen die Vielfalt erhöhen"

Nintendo müsse sich also der Herausforderung stellen, jenem Kreislauf zu entkommen und sowohl hierzulande als auch in Nordamerika das zu schaffen, was man in Japan schon erreicht hat, so Iwatas Fazit. Auch der DS habe zuerst in Japan Fahrt aufgenommen, bevor man in den westlichen Märkten nachzog.

Dass sich jenes Vorhaben in der Form wiederholen lässt, werde aber von manchen angezweifelt, merkt Iwata selbst an: Smartphones und Tablets seien mittlerweile sehr verbreitet und würden das Interesse vieler Hersteller auf sich ziehen. Mit dem Erfolg von Animal Crossing: New Leaf in Japan habe man aber schon mal gezeigt, dass man mit einem originellen Titel trotz des Mobile-Markts und dort üblicher Softwarepreise Erfolge feiern kann mit einem Handheld-Titel.

Mit Animal Crossing und dem vor Kurzem angekündigten Pokémon X/Y wolle man auch in hiesigen Gefilden für frischen Wind sorgen. Iwata verweist auch auf Luigi's Mansion: Dark Moon, Fire Emblem: Awakening, Dr. Kawashima, Lego City: Undercover und Pokémon Mystery Dungeon. 2013 sei ein gutes Jahr, um die Ernte für das einzufahren, was man in den zwei Jahren zuvor produzieren ließ. Insgesamt habe man vor, das Image des 3DS zu verändern: Weg von einem Handheld, mit dem man eigentlich nur Mario-Spiele spielt, hin zu einem Handheld mit einer gesunden Vielfalt an Spielen.

Auch an anderer Stelle wolle man sich stärker bemühen. Die westlichen Dritthersteller hätten ihren Fokus größtenteils auf die Entwicklung von Triple-A-Titeln gerichtet und würden nicht mehr so viele Teams an Handheld-Spielen arbeiten lassen wie zu DS-Zeiten. Es gebe auch Entwickler, die nach wie vor an kinderfreundlichen Spielen für den 3DS werkeln, aber nicht mehr so aktiv sind wie einst.

In Japan habe man das Problem aber nicht: Hier würden die Hersteller auch ihre besten Teams an 3DS-Software arbeiten lassen. Als Konsequenz dessen will Nintendo japanische Hersteller stärker dabei unterstützen, ihre Spiele in Nordamerika und Europa in den Handel zu bekommen. Iwata nennt die Professor Layton-Reihe als Beispiel und verspricht, man werde zukünftig noch mehr Spiele in den westlichen Markt bringen.

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