Activision Blizzard
23.12.2011 00:01, Julian Dasgupta

Darf weiter gegen EA klagen

Der Rechtsstreit zwischen Activision Blizzard und Jason West, Vincent Zampella sowie Electronic Arts geht weiter. Nachdem der Publisher sein einstiges Vorzeigepersonal gefeuert hatte, hatten sich die beiden Parteien gegenseitig verklagt. Einige Zeit später erweiterte Activision die Klage und knöpfte sich auch Electronic Arts vor: Die Konkurrenz habe versucht, das Unternehmen aktiv zu sabotieren.

EA habe die beiden per Privatjet zu Treffen mit John Riccitiello eingeflogen. Auch habe es z.B. Emails gegeben, in denen ein EA-Mitarbeiter West und Zampella fragte, ob es nicht möglich sei, ein DLC-Paket für Call of Duty: Modern Warfare 2 etwas später zu veröffentlichen, damit der Termin nicht mit dem Stapellauf des hauseigenen Battlefield: Bad Company 2 kollidiert. Bei EA verwies man auf die Tonart des Textes: Es habe sich doch eindeutig um einen privaten Scherz gehandelt.

Activision fordert von der Gegenseite Schadenersatz in Höhe von knapp 400 Mio. Dollar und verweist auf die durch jene Aktion verursachten Kosten. In den Wochen nach der Kündigung hatten über 30 Angestellte von Infinity Ward das Weite gesucht und waren den ehemaligen Chefs zu deren neuem Studio, Respawn Entertainment, gefolgt. Um den üblichen Zweijahres-Rhythmus einhalten zu können hatte Activision nicht nur neues Personal suchen müssen - der Publisher zog auch sein jüngstes Studio, Sledgehammer Games, von dessen ursprünglichen Projekt - ein CoD-Ableger- ab, damit das Team bei der Produktion von Call of Duty: Modern Warfare 3 aushelfen konnte.

EA hatte erwartungsgemäß einen Antrag auf Abweisung der Klage eingereicht. Jenes Ansinnen wurde jetzt allerdings abgelehnt: Nach einer vorläufigen Einschätzung des vorliegenden Beweismaterials entschied das Kammergericht von Los Angeles jetzt, dass die Klage zulässig ist.

Riccitiello & Co. hatten darauf verwiesen, dass Zampella und West doch das Recht hätten, Gespräche mit anderen Parteien zu führen, um den weiteren Werdegang zu planen. Es sei schon ein etwas anderes Szenario, falls der Hersteller schon über zwei Jahre vor Ablauf des damaligen Arbeitsvertrags an die beiden herangetreten sein sollte, so der zuständige Richter . Activision behauptet, EA habe die beiden Gründer des Studios mit einem äußerst lukrativen Angebot gelockt und diese dazu animiert, das damals aktuelle Arbeitsverhältnis schon vorzeitig zu beenden, indem sie selbst kündigen oder durch ihr Verhalten eine Kündigung provizieren.

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