Brink
21.08.2010 22:12, Benjamin Schmädig

gc-Eindruck: Cleverer Shooter?

Inhaltlich ist zum Shooter der Enemy Territory-Macher eigentlich alles Wichtige bekannt - unseren noch immer aktuellen E3-Eindruck findet ihr unter diesem Link. Anders als in Los Angeles war in Köln allerdings weder das Tutorial noch der Level auf einem großen Schiff spielbar. Stattdessen ging es als Mitglied der Gesetzeshüter in eine Containerstadt, aus dem die Gruppe Informationen exfiltrieren sollte. Dazu mussten wir nicht nur einfach ans Ziel vordringen, sondern u.a. eine Art Panzer beschützen, der das Zielobjekt aus seinem Container freischweißen konnte. Sprich: Wir durften in aller Ruhe einen kompletten Level spielen.

Die filmische Wartepause

Ein kurzer Einführungsfilm erzählt dabei zunächst die Handlung, die vor allem Einzelspieler während ihrer Solokampagne interessieren dürfte. Immerhin will Brink (ab 5,95€ bei kaufen) nicht nur Mehrspieler-Kampf sein, sondern auch Solisten mit einer guten Story packen. Falls sich alle Teilnehmer einer Online-Party dazu entscheiden, die Sequenz abzubrechen, wird sie einfach übersprungen. Ansonsten ist sie so kurz, dass sie den heute üblichen 30-sekündigen Countdown bis Spielbeginn ersetzt. Wer will, kann in dieser Zeit wie gewohnt seine Ausrüstung anpassen. Die Sequenz läuft übrigens in Echtzeit ab und zeigt neben den drei Protagonisten auch die Mitspieler des eigenen Teams als Statisten. Einen interessanten Anreiz hält Brink außerdem für eiserne Einzelspieler bereit: Das dürfen sie nämlich gerne bleiben! Allerdings soll das Spiel während der Solokampagne damit locken, andere Spieler in die eigene Partie einzuladen. Als Belohnung dafür winkt immerhin die doppelte Anzahl an Erfahrungspunkten...

Aber Geschichte hin, Lockmittel her: Hat das Landungsboot angedockt, geht es sofort los. Ich stecke zunächst in der Haut eines Soldaten - weil ich meine Rolle aber jederzeit und ohne Wartezeit an einem Kommandopunkt wechseln kann, lerne ich kurzerhand zum Mediziner um. Aus der zweiten Reihe lernt man eine neue Umgebung immerhin am sichersten kennen. Nun haben alle acht Teammitglieder das gleiche Ziel: Das Erledigen vorgegebener Aufgaben, welche die Mission voranbringen. Allerdings kann in unserem Fall z.B. nur ein Mechaniker den Kran bedienen, der den erwähnten Panzer zu Boden lässt. Sollte es keinen geben, müsste also mindestens ein Spieler am Kommandopunkt zum Mechaniker werden und die Aufgabe anpacken. Ziel seiner Kameraden ist es jetzt, ihn so lange zu beschützen. Klingt banal? Ist es natürlich auch. Allerdings verteilt Brink Erfahrungspunkte, wenn man sich in der Nähe des zu schützenden Kumpels befindet. Wer dagegen in sicherer Entfernung hofft, dass schon alles gut gehen wird oder frei Schnauze Gegner umnietet, erhält mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger Punkte.

Clever... nein: SMART!

Trotzdem muss man nicht wie ein Lemming der Gruppe folgen. Vielmehr gibt es jederzeit eine Handvoll oder mehr Ziele - ein einfaches Kreismenü wechselt die Aufgabe und schon zeigt ein Richtungspfeil den neuen Weg an. So kann man Kommandopunkte einnehmen, einen Kameraden begleiten oder man nimmt klassenspezifische Befehle wie etwa das Heilen eines gefallenen Kameraden an. Die haben nämlich die Wahl, auf das Zurücksetzen an einen Checkpunkt zu warten oder darauf, dass ihnen ein Sanitäter eine schmerzstillende Ampulle zuwirft. Der Soldat darf wiederum Sprengsätze platzieren, ein Mechaniker kann sie entschärfen und der Agent die Uniform eines gefallenen Gegners überstreifen. Mit einem einfachen Knopfdruck verleiht der Soldat seinem Ziel zudem mehr Munition, während ein Mediziner die Lebensleiste erhöht und Mechaniker den Waffen ihrer Kameraden mehr Durchschlagskraft verleihen. Man kann immer etwas tun, Zusammenarbeit wird immer belohnt. Ich bin immer noch begeistert davon, wie einfach Brink den gewöhnlichen Mehrspielerkampf zum abwechslungsreichen Gefecht macht! Die umfangreiche Charakterentwicklung samt Spezialfähigkeiten (siehe E3-Eindruck) dürfte der Motivation kaum schaden.

Klasse ist auch das Bewegungssystem mit dem sinnigen Namen S.M.A.R.T. (Smooth Movement Across Random Terrain). Denn anstatt manuell Abgründe oder Hindernisse zu überwinden, springt und klettert man automatisch dorthin wo eine Bewegung möglich ist. Man muss lediglich den entsprechenden Knopf gedrückt halten. So kann man sich auf das Geschehen konzentrieren, anstatt Sprünge einzustudieren oder über das Hängenbleiben an einem Zaum zu fluchen - die Action steht im Vordergrund. Nicht nur gut anzuschauen, sondern auch ausgesprochen sinnvoll ist das Über-den-Boden-Rutschen. Es ist nämlich nicht nur so lässig wie es etwa John McClane vormachen könnte. Vielmehr kann man sich während des Gleitens schon zur Seite drehen und quasi um die Ecke schießen - cool! Genau wie das Spiel.

gc-Eindruck: sehr gut

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