von Julian Dasgupta,

Xbox 720: Weitere Hinweise auf Online-Pflicht

Microsoft (Unternehmen) von Microsoft
Microsoft (Unternehmen) von Microsoft - Bildquelle: Microsoft
Schon mehrfach hatte es Gerüchte gegeben, dass der Nachfolger der Xbox 360 möglicherweise eine dauerhafte Online-Verbindung voraussetzt. Ähnliches ist jetzt von VGLeaks zu hören. Dort hat man einen mutmaßlichen Blick in die Entwicklungsumgebung für das mit dem Codenamen Durango versehene Gerät werfen können. Das Magazin hatte schon im Vorfeld der PS4-Ankündigung diverse Daten zur Konsole nennen können, die sich später als richtig erwiesen.

Die Angaben in der XDK-Dokumentation scheinen das zu bestätigen, was schon häufig gemunkelt wurde: Wie auch Sonys kommende Konsole setzt Durango auf einen x64-basierten Prozessor, aller Wahrscheinlichkeit nach sogar die 8-Core-CPU, die auch in der Konkurrenz zum Einsatz kommt. Laut der Dokumente verspricht Microsoft eine deutliche einfachere Softwareentwicklung als bei der Xbox 360.

Die Konsole beherrscht verschiedene Power-Zustände, darunter auch einen Ruhezustand, aus dem sie deutlich fixer erwachen kann als bei einem echten Neustart. Auch heißt es: Die Konsole sei durchgehend an das Internet angebunden. Zusätzlich wird angemerkt: "Mit diesem 'Always on, always connected'-Design werden die Nutzer schnell und einfach ihr vernetztes Entertainmenterlebnis genießen, ohne darauf warten zu müssen, dass die Konsole neustartet oder Updates installiert."

Basierend auf den uns vorliegenden Informationen stimmen jene Dokumente und vergleichbare frühere Gerüchte. Quellen aus dem Umfeld dreier großer Hersteller - einige davon hatten uns auch Details zur PS4 verraten - haben uns gegenüber in den vergangenen Wochen unabhängig von einander durchblicken lassen, dass Durango im Gegensatz zu Sonys System wohl eine dauerhafte Internet-Verbindung benötigt. Ob das Gerät wie mancherorts gemutmaßt Gebraucht-Spiele blockt bzw. eine kostenpflichtige Neuaktivierung verlangt, konnte uns niemand endgültig bestätigen: Die softwaretechnischen Grundlagen seien vorhanden - ob Microsoft sie auch zwingend durchsetzt, war den Quellen aber unklar bzw. nicht bekannt.

Die VGLeaks-Dokumente erwähnen auch noch andere Infos, die bereits früher (teilweise auch von VGLeaks) durch die Gerüchteküche schwirrten: Durango wird standardmäßig mit einer neuen Version von Kinect ausgeliefert, die auch zwingend an das Gerät angeschlossen werden muss, damit die Konsole ihren Dienst verrichtet. Der Controller der Xbox 720 sei in jeder Hinsicht eine Verbesserung des 360-Gamepads, und wird per Funk mit der Konsole verbunden sein und sich durch eine niedrige Latenzzeit auszeichnen. Frühere Gerüchte hatten nahegelegt, dass Microsoft ein neues Funkprotokoll verwendet - die alten Controller würden sich demnach nicht an der neuen Konsole nutzen lassen. Last but not least: Auch in jenem Dokument ist von einem Blu-ray-Laufwerk die Rede. Spiele werden allerdings stets unausweichlich komplett auf der Festplatte installiert - die Disk würde danach nicht mehr benötigt. Was natürlich auch für eine Kontobindung der Software sprechen würde, da man die Disk ja sonst schließlich einfach weiterverkaufen, das Spiel aber weiter nutzen könnte. Bei The Verge hat man von eigenen Quellen ähnliche Infos gehört und sinniert: Die Frage sei nicht mehr, ob Microsoft über ein System gegen Gebraucht-Spiele nachdenkt - sondern, ob die Daten noch aktuell sind und Microsoft sich nicht mittlerweile umentschieden hat.

Spätestens auf der E3, vielleicht aber auch schon am 26. April wird Klarheit über einige der derzeit nur inoffiziell kursierenden Daten geschaffen werden: Dann dürfte Microsoft sein jüngstes System wohl vorstellen.
Quelle: via MCV

Kommentare

Wigggenz schrieb am
Freakstyles hat geschrieben:Hab ich Dich dabei angesprochen? Aber Du fühlst Dich ja anscheinend angesprochen, gehörst also auch zu den Leuten die gerne mal den Tellerrand Spruch loswerden, aber dann bei anderen Themen wo man über den Tellerrand blicken könnte gerne kuschen?
Man muss sich über alles aufregen, was nicht in Ordnung ist.
Dieser Satz spricht eigentlich nicht dafür, weshalb ich wiederrum nicht verstehe das Dich von dem anderem gesagten angegriffen fühlst.
Sag mal, meinst du diesen absolut dilettantischen Versuch von Sachverdrehung gerade ernst? "Du fühlst dich anscheinend angesprochen" ist noch ein dümmeres Argument, als "Man muss es ja nicht kaufen." Ich fass es nicht.
Die Situation ist folgende: Ich rege mich über ein in der Spielebranche wichtiges, aber insgesamt fürs Leben unwichtiges Problem auf. Du kommst an und erzählst was von wegen "warum sich über Onlinezwang aufregen, wenn man sich auch gegen Wasserprivatisierung aufregen kann?", völlig am bisherigen Thema vorbei, stellst du die Sachen exklusivistisch gegenüber, eine direkte Unterstellung an alle, die sich hier über Onlinezwang aufregen. Dann sage ich, dass beides auch nebeneinander stehen kann, und du meinst "aha, du fühlst dich angesprochen, also gehörst du zu denen, die gene an einer Stelle laut sind und anderswo kuschen".
Haargenau so als wenn man sagen würde: "Ihrjenigen, die ihr euch über DRM aufregt, ihr fühlt euch wohl angesprochen? Seid alle Raubkopierer, sonst würdet ihr euch nicht so aufregen!"
So in etwa muss sich David Silverman gefühlt haben, als Obertrottel Bill O'Reilly meinte "Tide goes in, tide goes out. You can't explain that!"
Sorry, ich fürchte, angesichts so viel platter Denke, würde ich, falls ich noch mehr solcher Beiträge lesen muss, in einem Verwarnungen rechtfertigenden Stil antworten, das möchte ich nicht riskieren, daher lasse ich das ab jetzt und nutze die Ignorierfunktion. Wenn es so etwas auch im echten Leben geben würde, wäre es um Einiges erträglicher (heute...
Freakstyles schrieb am
Hab ich Dich dabei angesprochen? Aber Du fühlst Dich ja anscheinend angesprochen, gehörst also auch zu den Leuten die gerne mal den Tellerrand Spruch loswerden, aber dann bei anderen Themen wo man über den Tellerrand blicken könnte gerne kuschen?
Man muss sich über alles aufregen, was nicht in Ordnung ist.
Dieser Satz spricht eigentlich nicht dafür, weshalb ich wiederrum nicht verstehe das Dich von dem anderem gesagten angegriffen fühlst.
Wigggenz schrieb am
Freakstyles hat geschrieben:Es gibt auch wichtigere Themen als Online-Pflicht bei Games. Aber da wird der Tellerrand Spruch dann gerne mal vergessen oder ignoriert.
Was ich damit sagen will: Wie willst Du jemanden von so einem kleinem Furzthema überzeugen, wenn die Menschen es nicht mal schaffen dagegen zu protestieren das Wasser bald privatisiert werden soll?! Das hat nichts mit Gamern oder Fanboys zu tun, das sind einfach die menschlichen Werte hier in Deutschland, man könnte auch sagen die Menschen sind einfach zu blöd. Zum Glück haben es wenigstens 1,4 Millionen Menschen in Deutschland mitbekommen (von 81 Millionen) und haben Unterschriften abgegeben gegen Wasserprivatisierung, sonst hätten hier einige bald ganz schön blöd aus der Wäsche geguckt. Wenn die soviel überhaupt noch mitkriegen sollten.
Ah so...
Weil ich mich über Onlinezwang aufrege und dagegen im Rahmen meiner Möglichkeiten vorgehe, kann ich nicht gleichzeitig auch bei wichtigeren Dingen aktiv werden?
Wo hast du bitte diese "Logik" ausgegraben?
Man muss sich über alles aufregen, was nicht in Ordnung ist.
Freakstyles schrieb am
Es gibt auch wichtigere Themen als Online-Pflicht bei Games. Aber da wird der Tellerrand Spruch dann gerne mal vergessen oder ignoriert.
Was ich damit sagen will: Wie willst Du jemanden von so einem kleinem Furzthema überzeugen, wenn die Menschen es nicht mal schaffen dagegen zu protestieren das Wasser bald privatisiert werden soll?! Das hat nichts mit Gamern oder Fanboys zu tun, das sind einfach die menschlichen Werte hier in Deutschland, man könnte auch sagen die Menschen sind einfach zu blöd. Zum Glück haben es wenigstens 1,4 Millionen Menschen in Deutschland mitbekommen (von 81 Millionen) und haben Unterschriften abgegeben gegen Wasserprivatisierung, sonst hätten hier einige bald ganz schön blöd aus der Wäsche geguckt. Wenn die soviel überhaupt noch mitkriegen sollten.
Wigggenz schrieb am
datendieb hat geschrieben:naja so wie die entwicklung aussieht, wirst du eines tages gar nichts aktuelles mehr zocken. ich will ja auch keinen angreifen der onlinezwang ablehnt. nur mir ist es ehrlich gesagt egal. mein handy ist immer online, das modem bzw. der router 365 tage im jahr an. ich bin ja schon immer on. und wenn spiele durch diesen zwang, mal nicht laufen, dann gibts nen dicken shitstorm richtung publisher. allerdings müsste das dann wohl ein nationales oder globales ereignis sein. serverausfälle seitens der publisher könnten natürlich auch ein auslöser sein. jedoch werden die wohl alles daran setzen das die dinger laufen. ich für mich kann jedenfalls sagen, das ich aufgehört habe mich darüber aufzuregen. denn es bringt einfach nichts. es wird sich in zukunft schlicht nichts ändern.
Ich zocke jetzt schon nichts aktuelles :D
DRM sorgt dafür, dass ich Spiele nur zum Spottpreis kaufe, sodass die Publisher letzten Endes nichts davon haben.
Aber da ist es wieder: Mein PC ist immer on, mein Handy ist immer on, etc. Das meinte ich mit dem Tellerrand.
schrieb am