EA lässt nicht locker
Der Aufsichtsrat Take-Twos hatte den Aktionären des Publishers empfohlen, nicht auf das Angebot von Electronic Arts einzugehen - der Marktführer hat den Konkurrenten derzeit im Visier und hatte nach dem Scheitern inoffizieller Gespräche ein offenes Angebot an alle Anteilshaber des Unternehmens ausgesprochen, 26 Dollar pro Wertpapier bietend.
Die Offerte war bis zum 11. April gültig, die Geschäftsführung Take-Twos hatte aber gestern die ursprünglich für den 10. April anberaumte Jahreshauptversammlung der Anteilshaber auf den 17. April verlegt. EA reagierte nun seinerseits und teilte heute mit, dass man die Frist der Offerte bis zum 18. April verlängert.
Das Angebot ist aber nun an eine Bedingung verknüpft: Der Aufsichtrat muss das gestern ausgeprochene Stockholders Rights Agreement zurücknehmen. Mit dieser in Fachkreisen auch als Giftpille bezeichneten Maßnahmen versucht das Management des Übernahmekandidaten derzeit, den Aufkauf des Unternehmens zu erschweren - sollte eine Person oder Firma versuchen, mehr als 20 Prozent der Aktien an sich zu reißen, so hätten derzeitige Anteilhaber Anspruch auf weitere Aktien. Damit würde eine feindliche Übernahme spürbar teurer, muss der ambitionierte Möchtegern-Eigentümer doch tiefer in den Geldbeutel greifen, um die erforderliche Mehrheit zu erreichen.
Sollte die Giftpille bewilligt werden, könnte Take-Two bis zu 1,5 Mio. weitere Aktien an bisherige Anteilhaber ausgeben - in diesem Fall würde EA nur noch 25,74 Dollar pro Anteilschein bieten.
"Das Ansinnen des Take-Two-Aufsichtsrats, eine potenzielle Transaktion zu verzögern, stellt ein Risiko für die Anteilhaber dar," lässt EA verlauten und betont nochmals, dass das gebotene Preis 64 Prozent über dem damaligen Wert der Aktie liegt; auch würde ein Zusammenschluss der beiden Unternehmen strategisch wie auch finanziell Sinn machen für alle involvierten Parteien."
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