Take-Two Interactive
05.04.2012 20:57, Julian Dasgupta

Zelnick: "THQ ist in sechs Monaten weg"

Dass THQ derzeit durch arg stürmische Gewässer schwimmt, ist bekannt. Einmal mehr wurde eine strategische Neuausrichtung verkündet, einmal mehr wurden diverse Projekte eingestampft und Studios geschlossen. Vor einigen Tagen verkündete man zudem, dass das vor geraumer Zeit angekündigte MMOG Warhammer 40.000: Dark Millennium aufgrund der unsicheren Finanzierung zu einem Singleplayer-Spiel mit Multiplayer-Modus umfunktioniert wird.

Nimmt man die an jenem Tag vorgenommenen Entlassungen und die Kürzungen aus dem Februar zusammen, so hat THQ innerhalb weniger Wochen knapp 360 Stellen gestrichen. Der Börsenwert des Unternehmens beträgt derzeit nur 34,9 Mio. Dollar; angesichts des derzeitigen Aktienkurses (0,51 Cent) droht gar der Ausschluss von der NASDAQ.

Das, was Strauss Zelnick jetzt im Rahmen der MIT Business in Gaming-Konferenz von sich gab, dürfte die Aktie kaum beflügeln. Laut Joystiq plauderte der Geschäftsführer der Rockstar-Mutter Take-Two dort nämlich über die Wichtigkeit eigener Marken.

"THQs Strategie basierte in erster Linie auf lizenzierten Marken. Lizenziere Kram von anderen Leuten, ob das nun UFC, WWE oder irgendeine Filmlizenz ist, und stricke dann ein Spiel darum herum. Seit wir die Firma [Take-Two] übernommen haben, setzt unser Ansatz vollständig auf Marken, die uns gehören."

Wohl mit Verweis auf Produktionen wie Darksiders oder Homefront merkte Zelnick an, dass THQ zwar einen Kurswechsel versucht - dieser sei aber nicht einfach.

"Der wichtigste Unterschied ist Qualität. Take-Two hat die höchsten Qualitätswertungen aller Dritthersteller laut Metacritic und der meisten Leute in der Branche. Qualität ist wirklich, wirklich, wirklich wichtig. THQ hatte vielleicht ein gutes Spiel, aber ihr Qualitätsniveau... ist nicht mal annähernd vergleichbar. Die Strategie hat nicht funktioniert und ihre Umsetzung war schlecht. Anders ausgedrückt: Das Essen war nicht gut, die Portionen waren klein."

Den Vergleich zwischen den beiden Publishern schloss Zelnick dann mit der folgenden Bemerkung ab:

"THQ wird es in sechs Monaten nicht mehr geben."

Update: Mittlerweile hat THQ die Äußerungen der Konkurrenz knapp kommentiert und ließ verlauten :

"Mr. Zelnicks Wahrnehmung von THQ ist offensichtlich veraltet und nicht korrekt. Seine Äußerungen sind unverantwortlich und falsch. Vielleicht wäre es besser, wenn er nur über sein eigenes Geschäfts redet."

Update 2: Gegenüber Game Informer ließ Zelnick jetzt mitteilen:

"Während ich über unsere Strategie gesprochen habe, habe ich eine unpassende Bemerkung über die Strategie von 'jemand anderem' gemacht. Das war unangemessen, und ich bedauere das."

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