von Benjamin Schmädig,

E3-Eindruck: Batman: Arkham City

Batman: Arkham City (Action-Adventure) von Warner Bros. Interactive Entertainment
Batman: Arkham City (Action-Adventure) von Warner Bros. Interactive Entertainment - Bildquelle: Warner Bros. Interactive Entertainment
Gleitender Wechsel

Auch Catwoman ist spielbar
Auch Catwoman ist spielbar.
Batman: Arkham City (ab 4,19€ bei kaufen) wird gleich zweimal auf der diesjährigen E3 vorgestellt: Zum einen ist die Mission spielbar, mit der das Spiel vor einigen Monaten zum ersten Mal präsentiert wurde und zum anderen zeigt Entwickler Rocksteady erstmals Spielszenen mit einem neuen spielbaren Charakter: Catwoman. Dabei wird man nicht jederzeit zwischen Katzendame und Fledermann wechseln können – vielmehr führt das Spiel den Dunklen Ritter immer dann zu einem Wechsel, wenn es die Geschichte verlangt. Denn erzählerisch sollen die Wege von Batman und seiner Flamme eng miteinander verbunden sein. Das freie Erkunden, optionale Missionen sowie den Großteil der Handlung erlebt man dabei wie gehabt aus der Sicht des Detektivs. Und so zeigen die Entwickler auch zunächst, wie der Superheld über Gothams Straßen gleitet, sich in die Tiefe stürzt und durch den so gewonnenen Schwung seinen Gleitflug verlängert. Mit seinem Greifhaken zieht er sich an hohe Mauern, lässt kurz vor dem Ankommen los und gleitet weiter – cool! Erst danach taucht seine Partnerin auf und Gothams Beschützer gönnt sich eine Pause.

Rrrrrrr!

Gleiten kann die Batcape-lose Katze natürlich nicht. Allerdings nutzt sie ihre Peitsche ähnlich wie Batman den Greifhaken. Außerdem klettert sie Häuserwände empor, was ein bisschen an die Attentäter aus Assassin's Creed erinnert. Und dann muss sich die Katze einer Bande Gegner erwehren – was sie auf ausgesprochen elegante Art und Weise tut. Ihre Bewegungen sind ebenso tödlich wie grazil; beinahe lasziv schmiegt sich die Lady um ihre Feinde.

Video
Der E3-Trailer zeigt Catwoman im Einsatz.

Spielerisch gleicht ihr Kämpfen dabei natürlich dem von Batman und auch sonst ähnelt sich das Spielen mit beiden Figuren scheinbar sehr, Catwoman beherrscht lediglich einige besondere Fähigkeiten. Für die Demo soll sie etwa in einen bewachten Raum eindringen. Dort befindet sich eine Tresortür, für die sie zunächst Zugangsschlüssel finden muss. Um nicht entdeckt zu werden, hängt sie sich deshalb an die Decke und schleicht so ungesehen zu zwei Wächtern, die jeweils einen Schlüssel besitzen. Dabei nutzt sie eine Instinktsicht ähnlich Batmans Detektiv-Blick, nur dass ihr Instinkt  jene Objekte hervorhebt, die sie stehlen kann. Kein Wunder: Die Lady ermittelt nicht – sie ist eine Diebin. Als sie die Schlüssel so schließlich entdeckt, lässt sie sich lautlos hinter den beiden Wachen von der Decke fallen, schnappt sich klammheimlich die Objekte der Begierde und macht sich wieder aus dem Staub.

Detektiv auf Automatik?

Der Rächer kommt von oben.
Der Rächer kommt von oben.
Am Ende der Präsentation zeigte Rocksteady noch, dass auch der Pinguin in Arkham City auftauchen wird: Sein breites Monokel scheint wie eingewachsen vor seinem linken Auge und auch sein markantes Lachen macht mehr als deutlich, dass die Fortsetzung das Comicvorbild ebenso Ernst nimmt wie ihr Vorgänger. Trotzdem bleibt auch nach dieser Vorstellung die wichtige Frage, ob der Ausflug in die Gefängnisstadt diesmal auch im späteren Verlauf spielerische Abwechslung bietet.

Eine Antwort liefert darauf liefert auch der spielbare Abschnitt nicht, weil er im Grunde genau das gleiche bietet, was man bereits aus Arkham Asylum kennt. Natürlich beherrscht Batman neue Angriffe bzw. leise Takedowns beim Schleichen. Allerdings scheinen Kampf und Schleichen z.B. weiterhin meist strikt getrennt – eine starke Weiterentwicklung wäre die nahtlose Verbindung beider Elemente. Im Kampf fällt zumindest positiv auf, dass die Angreifer zwar ebenso gefährlich wie ihre Vorgänger sind. Der Ablauf wirkt allerdings ruhiger, was ebenso taktisch, aber weniger hektisch ist. Höhepunkte wie Finisher wirken dadurch außerdem umso eindrucksvoller.

Und was holt Rocksteady diesmal aus der Detektivarbeit heraus? In der Demo muss Batman lediglich markierte Punkte finden und anschließend eine Taste gedrückt halten. Ist das alles oder darf man im zweiten Teil endlich aktiv kombinieren, um eine wichtige Spur überhaupt zu finden? Ich habe keinen Zweifel daran, dass auch Batman: Arkham City eine hervorragende Comicumsetzung sein wird – alleine die Darstellung des nächtlichen Gotham City mit seinen breiten Lichtsäulen zwischen schwarzem Mauerwerk ist eine Wucht! Spielerisch muss es allerdings beweisen, dass es vor allem im späteren Verlauf anspruchsvoll sein kann und auf die Wiederholung der immer gleichen Elemente verzichtet.

E3-Eindruck: gut

Kommentare

KingDingeLing87 schrieb am
Eines der Spiele in diesem Jahr, auf das ich mich sehr, sehr freue.
Ich hatte schon mit Arkham Asylum einen riesen Spaß.
Und langweilig, wurde es mir zur keiner Sekunde.
Das mich mit Arkham City jetzt ne ganze Stadt erwartet, ist einfach super. :D
Gino Felino schrieb am
Bitte kläre mich jemand auf, warum im ersten Teil spielerisch so'n ominöses "i-Tüpfelchen" fehlte. Vllt sollte der Autor das Spiel einem seiner Kollegen abgeben, er scheint es nicht zu mögen. Macht ja nichts, nicht jeder freundet sich mit allem an.
DSFreak schrieb am
White Wolf_1986 hat geschrieben:Es gibt dieses Jahr sehr viele gute Spiele aber auch total überbewertete Blender wo mal wieder mit der Rosa Mainstream-Hype-Brille betrachet die hälfte der Negativ Punkte Ignoriert wird.

So eine Brille hätt ich aber gerne, sonst find ich Arkham City womöglich nicht saugeil!
TheGame2493 schrieb am
Arkham Asylum ist eines meiner absoluten Lieblingsspiele! Und ich denke, dass sich Arkham City auch in dieser Kategorie einreihen wird. Ein paar Neuerungen reichen mir vollkommen, man muss ja das Rad nicht vollkommen neu erfinden wollen. Lieber nur ein paar Änderungen/Erweiterungen anstatt ein völlig neues Koncept, dass das Spiel vielleicht schlecht machen würde.
Und dieser Bash gegen 4Players muss auch nicht sein! Benjamin Schmädig, Michael Krosta, Paul Kautz usw. machen auch nur ihre Arbeit und müssen die Games objektiv bewerten. Auch wenn sie einem Game wie Batman Arkham Asylum "nur" eine 84 geben, heißt das ja nicht, dass sie das Game nicht gut finden und es nicht gerne spielen.
Damn good coffee schrieb am
@ Dexter
Das Wort Kritik würde ich nicht mit 4P in Verbindung bringen. Den Begriff Begründung vielleicht sogar noch weniger. ;)
schrieb am
Batman: Arkham City
ab 11,95€ bei