von Julian Dasgupta,

Broken Age: Finanzierung des zweiten Parts ist sicher

Broken Age (Adventure) von
Broken Age (Adventure) von - Bildquelle: Double Fine Productions
Im Interview mit GamesIndustry merkt Tim Schafer an, man sei erleichtert, den ersten Teil von Broken Age (ab 11,24€ bei kaufen) abgeliefert zu haben. Die Leute wüssten nun, dass man es auch wirklich ernst meint mit dem Projekt, jetzt, da es spielbar sei.

Wer ein Spiel mit einem Publisher entwickelt und gegen den Vertrag verstößt, werde verklagt. Bei Kickstarter gebe es hingegen einen moralischen Vertrag mit der Community, der deutlich stärker sei. Bei einem Vertrag mit einem Publisher könnte ein Entwickler vielleicht ein Schlupfloch finden und müsste deswegen nicht allzu viele Gewissensbisse haben. Bei Kickstarter hingegen gelte: Sind die Unterstützer zufrieden, war man erfolgreich. Sind sie es nicht, ist man gescheitert.

Mit der von 2 Player Productions angefertigten, produktionsbegleitenden Doku habe man so transparent wie möglich sein wollen. Diejenigen, die die Doku nicht gesehen hatten, hätten gedacht, das Studio sei zwischenzeitlich pleite und stehe vor dem Untergang. Das sei aber nicht wahr gewesen: Double Fine habe das Spiel erweitert und das auch selbst bezahlen wollen - niemand habe mehr Geld löhnen müssen. Der Unterschied zwischen den gut informierten Unterstützern und den wenig/nicht informierten anderen Nutzern sei augenscheinlich gewesen. Die folgende "Welle des Anti-Kickstarter-Hasses" sei der schwierigste Part der Entwicklung gewesen, so Schafer.

Zwei der Schlussfolgerungen: Man dürfe den "Hatern" auf Twitter & Co. nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken, sonst würde die persönliche Belastung durch die negativen Kommentare zu groß. Auch habe man sich vorgenommen, noch transparenter zu sein. Im Falle von Massive Chalice habe man ein offenes Forum und zeige man im Livestream stets den aktuellen Build, auch wenn dieser in seiner frühen Phase nicht wirklich hübsch sei.

Schafer teilt auch mit, dass der Verkauf des ersten Parts von Broken Age genug Geld eingebracht hat, sodass der zweite Part sicher finanziert ist. Die Zweiteilung des Spiels habe also funktioniert. Auch habe man natürlich noch die Mobile-Version des Spiels in Arbeit, auf die man ganz gespannt sei - iPad & Co. seien schließlich eine gute Plattform für Point&Click-Adventures.

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Kommentare

Kajetan schrieb am
Hahle hat geschrieben:Schade, hatte eigentlich gehofft, hier auch mal zu lesen, daß jemand positiv überrascht war, vom Spiel. Aber in diesem Fall sind sich wohl wirklich mal alle einig und arg enttäuscht.
Wovon redest Du? Ich bin zufrieden mit dem Spiel und das Art Design und seine nahtlose, pixelfreie Umsetzung finde ich phänomenal.
NeuerFreund schrieb am
Hahle hat geschrieben:Schade, hatte eigentlich gehofft, hier auch mal zu lesen, daß jemand positiv überrascht war, vom Spiel. Aber in diesem Fall sind sich wohl wirklich mal alle einig und arg enttäuscht.
Ach, es ist ein hübsches und auch ein gutes Spiel, den Erwartungen konnte es jedoch nicht gerecht werden. Wenn man mit der nötigen Distanz an das Spiel herantritt wird man denke ich nicht enttäuscht. Der Hype hat dem Spiel einfach nicht gut getan.
Hahle schrieb am
Schade, hatte eigentlich gehofft, hier auch mal zu lesen, daß jemand positiv überrascht war, vom Spiel. Aber in diesem Fall sind sich wohl wirklich mal alle einig und arg enttäuscht.
Kajetan schrieb am
Skabus hat geschrieben:Könnte jetzt bitte NOCHMAL klar erklärt werden, welche Begründung es für die Teilung in 2 Akten gab?
Angesichts der unerwarteten Geldspritze hat man das Spiel inhaltlich und technisch gewaltig aufblasen können. Was zuerst nur ein kleines Adventure'chen sein sollte, wo eine Handvoll Leute tätig sind, ohne Sprachaufnahmen, das konnte jetzt richtig groß werden. Weil viel Geld da war. Also fing man an eine solide technische Multiplattform-Grundlage zu erstellen, also fing man an einen Art Style zu wählen, der so noch nicht wirklich in einem Spiel umgesetzt wurde, also begann man mit Sprachaufnahmen zu planen.
Dieser Aufwand überstieg jedoch die Summe von 3 Mio. Dollar, die man via Kickstarter bekommen hatte. Also entschied man sich das Spiel zu splitten, um mit den Einnahmen aus Teil Eins die Fertigstellung von Teil 2 zu sichern. Alle Käufer von Teil Eins sollen Teil Zwei nach Fertigstellung kostenlos bekommen. Alle Backer sowieso. Wären nicht genug Einnahmen aus dem Kauf von Teil Eins zusammengekommen, hätte es eben länger gedauert, bis Teil Zwei erschienen wäre, aber er wäre erschienen. Von einem Projektabbruch war nie die Rede, man hätte den restlichen Aufwand dann selber gestemmt.
Mehr steckt da nicht dahinter. Wer als Backer die Videos der begleitenden Doku gesehen hat, der wusste früh Bescheid, was hier Sache war und bekam auch jede Menge guter Erklärungen geliefert, warum man sich bei DF so und nicht anders entschieden hat. Vornehmlich waren es kreative Gründe, um das Spiel SO und nicht anders zu machen. Diese Kommunikation fand aber leider nur zwischen DF und den Backern statt. Die offiziellen Pressemitteilungen und Tim Schafers manchmal etwas verschwurbelte Art Dinge auszudrücken, haben dann leider für ziemlich viel Mißverständnisse gesorgt. Diese Lektion hat er offenbar gelernt. Sich künftig klarer auszudrücken, für mehr und deutlichere Transparenz zu sorgen.
Es besteht aber weiterhin das Problem, dass nicht wenige Gamer auf Grund...
Skabus schrieb am
Könnte jetzt bitte NOCHMAL klar erklärt werden, welche Begründung es für die Teilung in 2 Akten gab? Im Im Allgemeinen wirkt es doch recht merkwürdig, dass Schaefer das Spiel zweiteilen und über Early Access finanzieren musste. Im Normalfall geht man davon aus(auch wenn es selten so ist!), dass die Entwickler ihr Buget im Griff haben. Da muss die Begründung nun schon sehr einleuchtend sein.
Als Fanboy lässt man sich ja eher überreden, als wenn man dem Ganzen eher kritisch gegenübersteht.(Oder für die Gehirnzwerge verständlich: "Für die Hater" ;D)
Interessant ist auch, dass auf die völlig neutrale Frage was passiert wäre, wenn sich Akt 1 nicht verkauft hätte, gar nicht erst eingegangen wird. Außer natürlich irgendwelchen "hätte, hätte Fahrradkette"-Aussagen, die nur von jenen kommen die eben die rosa Brille aufgesetzt haben.
Tut mir ja leid, aber das stinkt alles ein bisschen zu sehr danach, dass man als Fan nach irgendwelchen griffigen Ausreden sucht und jeden der das kritisiert, ist natürlich ein Hater ohne Argumente.
Auch komisch anmuten musste es ja, dass Massive Charlice und andere DF-Projekte angekündigt wurden, noch bevor Broken Age überhaupt fertig war. Sofern man das intern alles ordentlich organisiert, ist es natürlich durchaus machbar, vor allem weil versch. Mitarbeiter ja im Entwicklungsprozess auch wieder frei werden(Wie bei inXile erst jüngst der Fall). Das Ganze kam aber bei DF zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt und verstärkte den Eindruck nur noch mehr, denn man von DF gewinnen konnte, dass sie sich schnell verzetteln und mehr zu stämmen versuchen als sie können.
MfG Ska
schrieb am
Broken Age
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