Oculus Rift
25.03.2014 22:01, Julian Dasgupta

Für zwei Mrd. Dollar Übernahme durch Facebook

Damit hat wohl kaum jemand gerechnet: Facebook wird Oculus VR übernehmen. Nach dem Kauf von WhatsApp greifen Mark Zuckerberg & Co. ein weiteres Mal in die Kriegskasse: Ganze zwei Mrd. Dollar wird sich das Unternehmen die VR-Spezialisten kosten lassen. Davon werden 400 Mio. Dollar direkt, 1,6 Mrd. Dollar in Form von Facebook-Aktien gezahlt. Sollten die Mannen um Palmer Luckey bestimmte Ziele erreichen, werden außerdem weitere 300 Mio. Dollar fällig.

Mit seinem Rift hatte die Firma einen neuen Hype um Virtual-Reality-Anwendungen losgetreten und kommt mittlerweile auf über 75.000 Bestellungen für Entwickler-Kits. Erst in der vergangenen Woche hatte man eine deutlich verbesserte zweite Version des Devkits vorgestellt, die ab Juli ausgeliefert wird.

Die Kommunikationsplattform der Zukunft?

Für Facebook und Oculus VR reicht das Potenzial für Virtual Reality deutlich über den Spielebereich. Jene Technologie sei einer der Kandidaten, die zur nächsten großen sozialen bzw. Kommunikationsplattform werden könnte, heißt es in der Mitteilung.


Mobile Plattformen seien heute die wichtigsten - mit der Übernahme der Firma mache man sich auch bereit für Plattformen der Zukunft, so Zuckerberg in einem Statement. Oculus VR habe die Chance, "die sozialste Plattform aller Zeiten zu entwickeln und die Art und Weise zu verändern, wie wir arbeiten, spielen und kommunizieren."

Der Facebook-Gründer merkt außerdem an : Durch die Übernahme werde sich nichts an den Plänen von Oculus für die Spielewelt ändern. Facebook wolle die Rift-Entwicklung weiter vorantreiben und noch mehr Partnerschaften mit anderen Hersteller aufbauen. 

Von Oculus VR ist zu hören: Man wolle die beste VR-Plattform abliefern und sei sich sicher, das Medium werde auch stark von sozialen Erlebnissen geprägt werden. Menschen könnten völlig neu vernetzt werden.


Auf seinem Blog blickt Oculus zurück: Vor 18 Monaten noch habe man grobe Prototypen in einer Garage zusammengebastelt, mittlerweile sei man bei über 75.000 bestellten Entwickler-Kits und mehreren Niederlassungen. Das Facebook-Team hätte schon vor einigen Monaten Kontakt aufgenommen und sich für die Technologie interessiert. Bei den Gesprächen habe sich herausgestellt, beide Unternehmen hätten die Vision von einer neuen Interaktionsplattform, über die man Milliarden von Leuten in völlig neuer Art verbinden kann.

Die Übernahme mute auf den ersten Blick vielleicht merkwürdig an - in Sachen Firmenkultur würden sich Facebook und Oculus aber sehr ähneln. Beiden gehe es um Innovation und darum, die besten Leute des jeweiligen Fachs zu verpflichten. Beide seien überzeugt davon, dass Kommunikation der Motor neuer Plattformen ist. Man wolle zu einer offenen, vernetzten Welt beitragen und Virtual Reality sei der nächste Schritt in diese Richtung. Die Partnerschaft sei vielleicht der wichtigste Moment für das Medium und gebe Oculus die Möglichkeit, die Welt zu verändern.

Nicht nur für Palmer Luckey und sein Kernteam, sondern auch für allerlei Investoren wird die Übernahme doch zum sehr schnell eingetroffenen Zahltag: Erst Anfang Dezember hatte sich Oculus VR im Rahmen einer weiteren Finanzierungsrunde 75 Mio. Dollar an Risikokapital besorgt. Jene Geldgeber dürften die dabei erworbenen Anteile jetzt mit deutlichem Gewinn wieder loswerden.

Aufmerksamkeit wird im Zuge der Übernahme einem Reddit-Eintrag zuteil, in dem ein Nutzer vor einem Monat schrieb: "Ich kann das nicht bestätigen, aber ein Freund von mir arbeitet im selben Gebäude wie Oculus und traf gerade Mark Zuckerberg, der mit den Fahrstuhl zum Stockwerk von Oculus fuhr..."

Die Übernahme soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden. 


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