Oculus Rift
26.06.2014 00:20, Julian Dasgupta

Stellungnahme zur Klage von Zenimax

Nachdem Bethesdas und id Softwares Mutterunternehmen Zenimax vor einem Monat Oculus VR verklagt hatte, haben die Rift-Schöpfer jetzt eine Stellungnahme  (via Joystiq ) gegenüber dem Gericht abgegeben.


Zenimax hatte Oculus VR vorgeworfen, sich in Sachen Know-how insbesondere bei id Software bedient zu haben, ohne das Unternehmen angemessen zu entlohnen. Ohne die Arbeit der Mannen um John Carmack wäre das Rift-Headset nie das geworden, was es jetzt ist. Carmack habe entscheidende bauliche Modifikationen an einem frühen Prototypen vorgenommen, auch habe sich id Software quasi um das Software-Backend gekümmert.

Oculus eröffnet das eigene Statement mit einem Zitat von Carmack aus dem Jahr 2012: Er habe Palmer Luckey gewarnt, dass einige Medienvertreter Rift als Carmacks Werk beschreiben würden, auch wenn er selbst explizit etwas anderes erzählen würde.

Die Klage von Zenimax sei ein sehr durchschaubarer Zug, irgendwie an der Übernahme von Oculus durch Facebook mitzuverdienen. Der Kläger habe einige Tatsachen falsch dargestellt, andere komplett unterschlagen. Man wiederholt nochmal, was Carmack zuvor gesagt hatte: In Rift gebe es nicht eine einzige Codezeile oder Technologie von Zenimax. Das Unternehmen habe es nicht vermocht, den angeblich übernommenen Code zu identifizieren, obwohl  der Quellcode seit anderthalb Jahren zur Verfügung steht.

Mit Fotos verweist man darauf, dass Luckey schon vor dem Kontakt mit Carmack diverse Prototypen des Rift-Headset entworfen hatte - darunter auch welche mit Kopfhalterung. Laut Bethesdas Darstellung hingegen hatte es keine richtige Kopfhalterung gegeben, bis Carmack eine Skibrille und ein paar Gurte verwendete.

Laut der Stellungnahme gab es zwar eine Verschwiegenheitsvereinbarung zwischen Luckey und Zenimax - diese sei jedoch nie finalisiert worden. Zu jenem Zeitpunkt habe Oculus noch gar nicht als Firma existiert. Als Oculus später begründet wurde, sei nie ein NDA eingefordert worden. Ein wirklicher Grund für die Vereinbarung sei nie definiert worden - sie sei deswegen nicht gültig und durchsetzbar. 

Zenimax habe zuvor nie Besitzansprüche erhoben, weil man dort gewusst hätte, dass es eigentlich keine gibt. Das Unternehmen habe auch behauptet, hinsichtlich der Publicity geholfen zu haben. Zenimax würde wohl kaum behaupten, dass man einen Teil von Sonys Rechten und Technologie an der PlayStation besitzt, nur weil ein Bethesda-Spiel als Demo verwendet wurde.

Zenimax wisse genau, dass Rift von Luckey entwickelt worden sei - und Zenimax wisse genau, dass Carmack - als "einziger Zenimax-Angestellter", der je an VR-Spieletechnologie gearbeitet hatte - Luckey als Erfinder des Rift erachtete. Vor dem Facebook-Deal habe Zenimax kein Interesse mehr gehabt an VR-Anwendungen - erst danach sei man umtriebig geworden.

Oculus VR wirft dem Kläger auch in anderen Bereichen vor, falsche Behauptungen aufgestellt zu haben. Zenimax habe niemals im zweistelligen Millionenbereich in VR investiert, und außer Carmack habe niemand im Unternehmen je daran gearbeitet. Auch heißt es, Luckey habe Carmack den Rift-Prototypen ohne den eigenen Sensor und die Kopfhalterung zugeschickt, weil dieser sie explizit nicht haben wollte.

Auch hinterfragt man, wer letztendlich hinsichtlich der Publicity von wem profitiert hätte. Über Doom 3: BFG Edition sei mehr berichtet worden, da es Demos gab und Rift-Support in Aussicht gestellt worden war.

Man habe Zenimax die Möglichkeit gewährt, in einer frühen Phase zu investieren - dort habe man diese Riesenchance aber verstreichen lassen.

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