Oculus Rift
23.09.2016 11:50, Jan Wöbbeking

Unternehmensgründer Palmer Luckey unterstützte Meme-Kampagne gegen Hillary Clinton

Das Magazin The Daily Beast berichtet, dass der Gründer von Oculus Rift (ab 0,99€ bei kaufen), Palmer Luckey, eine inoffizielle Donald-Trump-Gruppe unterstützt habe, die an einer Meme-Kampagne gegen Hillary Clinton arbeitet. Er habe einen "beachtliche Summe" in die Organisation Nimble America investiert, so Luckey. Die Organisation beschreibt sich als "social welfare 501(c)4 non-profit dedicated to shitposting in real life" und entstand offenbar im Umfeld des Subreddits r/The_Donald . Nimble America arbeite daran, Verballhornungen gegen die Präsidentschaftskandidatin aus dem Netz in die reale Welt zu bringen, z.B. in Form von bedruckten T-Shirts oder Plakaten. Luckey habe erklärt, dass er sich noch vor der Gründung von Nimble America per Facebook an die inoffizielle Gruppe gewandt habe, nachdem er einige Memes gegen Clinton entdeckt habe: "Es lief ungefähr so ab wie 'Hey, ich habe eine Menge Geld. Ich würde es lieben, mehr von diesen Kram zu sehen".

Lucky erläuterte, die Gruppe habe für öffentlichen Wirbel sorgen und Finanzmittel beschaffen wollen. Daher habe er ihnen angeboten, sie für einen erfolgreichen Start und für Anzeigen mit Finanzmitteln zu unterstützen. Des weiteren habe er sich bereit erklärt, innerhalb einer 48-Stunden-Periode für jeden gespendeten Dollar einen Dollar aus seinem eigenen Vermögen beizusteuern. "Ich dachte mir, das klingt nach einer Menge Spaß", so Luckey.

Luckey sei im besagten Trump-Subreddit unter dem Pseudonym "NimbleRichMan" aufgetreten und habe erklärt, dass er dessen Ambitionen für die Präsidentschaft bereits seit Jahren unterstützt habe und ihm bei der letzten Wahl vor vier Jahren sogar persönlich dazu ermutigt habe - also im gleichen Jahr, als die Kickstarter-Kampagne zu Oculus Rift startete. "Die Amerikanische Revolution wurde von wohlhabenden Individuen unterstützt (...) man kann die amerikanische Elite nicht ohne ernst zu nehmende Feuerkraft bekämpfen", schrieb Luckey unter seinem Pseudonym. Er habe schließlich die nötige finanzielle Feuerkraft: "Geld ist nicht mein Problem".

Mitglieder der Reddit-Gruppe seien allerdings zunächst misstrauisch ihm gegenüber aufgetreten. Manch einer lehnte den Plan des finanzstarken Gönners ab, da man schließlich auch gegen Methoden kämpfe, die von der in ihren Augen korrupten Clinton angewandt würden. Andere hätten sogar eine Falle der Gegenseite vermutet, die sich in ein PR-Desaster verwandeln könne. Erst nachdem der kontrovers diskutierte Trump-Unterstützer und "Breitbart Tech"-Redakteur Milo Yiannopolous für Luckeys Alter Ego bürgte, seien kritische Stimmen langsam verstummt. Der Oculus-Gründer habe bereits vorher in Kontakt zu Yiannopolous gestanden, der Luckeys wahre Identität kannte.

Der Mitgründer von Nimble America, Dustin Ward erklärte gegenüber The Daily Beast, die Gruppe habe vor ihrem Start mehr als 11.000 Dollar zusammenbekommen. Wie viel davon aus Luckeys Taschen stammen, sei unklar (Schätzungen zufolge habe Luckey bei Facebooks Übernahme seines Unternehmens rund 700 Millionen der insgesamt 2 Millarden Dollar hohen Verkaufssumme eingestrichen).

Laut Ward floss der Großteil des Startkapitals in die Taschen von Anwälten. Eine Finanzausftellung zeige allerdings einen Posten von 9.333 Dollar, der in Plakate, Facebook-Werbung sowie nebulös umschriebene "Website Ops" investiert wurde. Die letzte auf dem Dokument aufgeführte Transaktion habe am 21. August stattgefunden. Luckey gefiel die Idee der Plakat-Kampagne mit Memes offenbar: "Das ist etwas, das sonst keine Kampagne macht".

Gegenüber The Daily Beast habe Luckey lediglich bestätigt, dass er Kapital für den Start und die Entwicklung bereitgestellt habe. Auf der Webseite sei sein Name aber auch als Vizepräsident der Gruppe zu sehen gewesen. The Verge gibt zu bedenken, dass Luckey nach wie vor für Facebook arbeite und sich daher Fragen über seine Objektivität gefallen lassen müsse. Die Plattform besitze schließlich redaktionelle Teams und beeinflusse gezeigte Inhalte auch mit der Hilfe von Algorithmen. Luckey sei nicht die erste Facebook-Größe, die im Präsidentschfats-Wahlkampf öffentlich auf eine Seite schlägt: Bereits das Aufsichtsratsmitglied des sozialen Netzwerks Peter Thiel habe in bedenklicher Art und Weise öffentlich seine Unterstützung für Trump bekundet, z.B. bei einer Ansprache auf der Nationalversammlung der Republikaner.

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