Nintendo
16.06.2011 02:07, Julian Dasgupta

Iwata über Free-to-Play & Spielewert

Wie schon andere Vertreter des Unternehmens zuvor hatte Nintendo-Präsident Satoru Iwata auf der GDC 2011 betont, man müsse die Wertigkeit von Spielen bewahren. Indirekt hatte sich das Unternehmen dabei oft auch auf die Preise in Apples AppStore oder im Android Markt bezogen, ohne das Kind jedoch beim Namen zu nennen.

Im Rahmen der jüngsten Fragerunde blickt Iwata nochmal zurück und merkt an :

Nach der Rede könnte es leider das Missverständnis gegeben haben, dass es darum ging, dass Qualität wichtiger als Quantität ist, oder dass ich möglicherweise Social- und Mobile-Plattformen und die dafür verfügbaren Spiele kritisiert habe, was nicht meine Intention war. Meine Intention war es, den Entwicklern die Botschaft zu vermitteln, dass die Frage des Wertes, den ein Kunde einem Spiel beimisst, etwas ist, mit dem wir als Entwickler sehr vorsichtig umgehen sollten. Sollten wir das nicht, dann wird es sehr schwierig werden, die Branche weiterhin aufrechtzuerhalten.


Das Thema greift Iwata auch in einem anderen Interview auf:

Nintendo ist eine Firma, die versucht, den Gesamtwert von Spielen zu bewahren. Wenn Nintendo von den Kunden verlangt, mehr Geld zu zahlen als bei anderen Plattformen, dann ist es Nintendos Aufgabe, einen Gegenwert zu liefern, für den die Leute zu zahlen bereit sind. Um das zu machen, müssen wir einzigartig und unnachahmbar bleiben. Etwas Neues, etwas Spaßiges, etwas Überraschung.

Wenn wir einfach sagen würden, dass wir nur mehr Produkte verkaufen können, indem wir den Preis senken, dann sähe die Zukunft nicht sehr rosig aus und die gesamte Branche bricht zusammen. Wenn wir uns das gesamte Freemium-Prinzip [Free-to-play - Anm. d. Red.] anschauen, dann ist nicht immer so, dass alle damit glücklich sind. Nur manche wollen zahlen, während viele überhaupt nichts für Spiele zahlen. Nintendo ist daran nicht interessiert.


Sollte der Hersteller jemals etwas Vergleichbares anbieten wollen, dann würde man sich einen völlig neuen und einzigartigen Kontext ausdenken.  Nintendo wolle aber keine kostenlose Spiele anbieten, da der Wert von Software von den Kunden weiterhin geschätzt werden soll. Es gehe um die Wahrnehmung der Produkte durch den Kunden. Wenn man den Wert von Software zerstöre, dann könne sich die Branche davon nur schwerlich erholen. Natürlich gebe es einige erfolgreiche Beispiele für Werbung und Mikrotransaktionen - die Frage, ob das auch langfristig tragbar sei, könne er aber nicht beantworten. Er sei nicht willens, in jene Richtung zu gehen. NFree-to-play werde jetzt oft propagiert - nur weil viele Leute jetzt so denken würden, müsse das bei Nintendo aber noch lange nicht der Fall sein.

Zumindest bei Ubisoft dürfte man jene Anmerkungen etwas aufmerksamer verfolgen als anderswo: Der Publisher hatte auf der E3 auch eine Wii U-Version des einst für PC angekündigten Ghost Recon Online gezeigt und hofft eigentlich darauf , das dem Shooter zu Grunde liegende Free-to-play-Konzept auch in die Konsolenfassung hieven zu können. Man wisse, dass Nintendo modern sein will hinsichtlich verfügbarer Geschäftsmodelle. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man aber noch nicht sagen, ob kostenlose Applikationen mit In-Game-Inhalten berücksichtigt werden.

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