Nintendo
30.08.2018 10:51, Michael Krosta

Geht wegen Copyright-Verstößen gegen Fan-Entwicklungs-Kit Pokemon Essentials vor

Nintendo geht offenbar gegen die weitere Verbreitung und Nutzung von Pokémon Essentials vor. Dabei handelt es sich um Werkzeuge, mit denen Fans bereits seit elf Jahren ihre eigenen Pokémon-Abenteuer in Kombination mit dem kostenpflichtigen Programm RPG Maker erschaffen können. Nach Angaben von Kotaku nutzte die Seite komplette Dateien, Karten, Musik und Sprites der offiziellen Spiele sowie klassische Spielmechaniken, wie man Pokémon fängt und sammelt. Entsprechend sah man bei Nintendo America die Grundlage, um gegen die Copyright-Verstöße vorzugehen. Bereits vor zwei Jahren gab es einen Vorboten, als Nintendo das Fanprojekt Pokémon Uranium einstampfen ließ, das mit den Tools entwickelt wurde.

Laut Eurogamer.net hat ein Mitglied des Community-Forums PokéCommunity namens Marin bereits mitgeteilt, dass er die Downloads und Pokémon Essentials Wikia nach dem Einschreiten von Nintendo America nicht länger anbieten könne. Der Nutzer Maruno, der nach Angaben von The Verge letzte verbliebene Anbieter der Pokémon Essentials, hat nach eigenem Bekunden ebenfalls sämtliche Datensätze gelöscht und stellt auf Druck von Nintendo keine Downloads mehr zur Verfügung.

Obwohl Marin die Fans auffordert, nach der Aktion Ruhe zu bewahren und nicht sauer auf Nintendo zu sein, sorgt das Vorgehen der Japaner in Foren wie ResetEra für Kritik. "Das tut niemandem weh, vor allem nicht ihnen", schreibt z.B. Nutzer Hydrus. Viele sind verwundert, warum Nintendo ausgerechnet ein elf Jahre altes Creation Kit anvisiert und werfen dem Unternehmen vor, so zu tun, als würden Fanprojekte ihre Marken beschädigen. Zudem wird angemerkt, dass die Nintendo Essentials kostenlos angeboten wurden und auch die daraus entstandenen Werke nicht auf Profit ausgelegt waren, sondern ebenfalls kostenlos bezogen werden konnten.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Verständnis dafür, dass Nintendo seine Marken und Inhalte gemäß des geltenden Urheberrechts schützen will. Wie erfolgreich die Aktion war, darf aber dennoch angezweifelt werden, denn auch wenn die Hauptquellen für die Downloads nicht länger zur Verfügung stehen, existieren die Dateien weiterhin und können folglich in den Weiten des Internets immer noch erfolgreich aufgestöbert werden, wenn man nur gründlich genug nach ihnen sucht.

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