von Marcel Kleffmann,

Gearbox Software über den Erfolg von Call of Duty

Gearbox Software (Unternehmen) von Gearbox Software
Gearbox Software (Unternehmen) von Gearbox Software - Bildquelle: Gearbox Software
In einem Interview mit Randy Pitchford verriet der Chef von Gearbox Software (Brothers in Arms, Borderlands etc.), dass sie vor einiger Zeit ein Angebot von Activision bekommen hätten, Spiele für die Call of Duty-Serie zu entwickeln. Dieses Angebot habe er aber ausgeschlagen: "Ich sah einfach nicht, was es da noch zu erreichen gab. Für mich gibt es zwei Szenarien, in denen ein Projekt für Gearbox Sinn macht: Erstens, wenn es das Spiel ohne uns einfach nie gegeben hätte. Oder zweitens, wenn wir zu einer existierenden Marke etwas Neues beitragen können, eine Art einzigartige Perspektive oder einen neuen Ansatz. Aber das war hier nicht der Fall. Ich denke, um den Leuten das 'Call of Duty' zu liefern, das sie wollen, muss man nach den Regeln der Serie spielen. Man muss tun, was von einem 'Call of Duty' erwartet wird. Darin sehe ich aber keine echte Herausforderung für uns. Es würde unseren Ruf als Studio nicht weiter ausbauen, es wäre nicht wirklich motivierend für unser Team."

Ebenfalls sprach Pitchford über die Gründe für den Erfolg der Call of Duty-Spiele und erklärte, dass sie für Gelegenheitsspieler (Spieler, die höchstens einen Shooter pro Jahr spielen) gut geeignet wären und sehr einsteigerfreundlich seien. Viele erfolgreiche Spiele-Serien wie Borderlands (Gearbox Software), Halo oder Gears of War würden sich ebenfalls durch diese Einsteigerfreundlichkeit auszeichnen.

Doch auch die Berechenbarkeit des Erfolges macht Call of Duty so einzigartig für die Händler bzw. Verkäufer von Spielen: "Wir können zum Beispiel inzwischen unsere Uhren danach stellen, dass im November ein neues 'Call of Duty' erscheint. Das mag dem einzelnen Spieler völlig egal sein, aber die ganze Verkaufsmaschinerie liebt diese Zuverlässigkeit, diese Berechenbarkeit. (...) Als Händler hängt deine Existenz davon ab, dass du Spiele einkaufst, die sich dann weiterverkaufen lassen. Doch viele neue Spiele sind einfach nur große Fragezeichen in dieser Hinsicht. Du gehst ein Risiko ein, wenn du sie kaufst. Eine Reihe wie 'Call of Duty' hingegen, die dermaßen zuverlässig einschlägt wie eine Bombe, das ist eine deiner seltenen Gewissheiten. Hier kannst du drauf wetten, dass sich die Spiele verkaufen und lange ihren vollen Preis beibehalten. Das bedeutet, die Händler machen viel mehr Werbung, viel mehr Verkaufsaktionen, kaufen viel mehr Ware ein, und, und, und. So wird das mit der Zeit fast zur selbsterfüllenden Prophezeiung, weil für 'Call of Duty' macht jeder die dicke Vorverkaufsaktion, hängt jeder die Poster ins Fenster. Weil es keine andere Marke gibt, die so erfolgreich ist, wird auch für kein anderes Spiel dieser Aufwand getrieben, und mittlerweile läuft diese Maschinerie fast von allein. Womit ich nicht die Leistungen auf der Publishing-Seite schmälern will."
Quelle: Krawall

Kommentare

Basso schrieb am
Das Problem an der ganzen Geschichte ist im Grunde ganz einfach. Zunächst muss man sich anschauen, welches Klientel von wem bedient wird bzw. werden soll. Hier Falle von Gearbox finde ich es löblich, dass das Klientel eben nicht der extreme Massenmarkt ist. Das kann man ganz gut an der Brothers in Arms Reihe oder auch an Borderlands sehen, welche für heutige Verhältnisse im Sumpf von Call of Duty, Battlefield und Medal of Honor doch recht eindeutig herausstechen.
Bei Activision sieht es anders aus, denn hier wird einzig und allein Gewinnmaximierung betrieben und ich schäme mich überhaupt nicht zu behaupten, dass ich es an deren Stelle wahrscheinlich nicht anders tun würde. Letztlich geht es einfach nur darum Geld zu verdienen und das Franchise Call of Duty scheint ja noch wunderbar zu laufen, also warum etwas daran ändern? Nur weil eine Minderheit von Spielern der Meinung ist, man müsse Innovation bringen? Ich will damit nicht sagen, dass ich dieses Verhalten gut finde, aber so funktioniert nun mal eben die wirtschaftliche Welt und daran wird sich in naher Zukunft auch nicht allzu viel ändern.
Aber auch mal Abseits davon finde ich diese ganze Diskussion über Call of Duty mittlerweile ziemlich lästig, da sie im Grunde ziemlich obsolet ist. Diese Spiele sind zu 99% einzig und allein auf den US Markt zugeschnitten, in dem diese große Nachfrage nach pseudo militärischen Spielen einfach am größten ist. Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass es sich hierbei um ein kulturelles Ding der Amerikaner handelt, denn in kaum einem anderen Land gibt es eine so stark ausgeprägte Waffen-Lobby oder einen so starken Patriotismus und Militarismus. Dass Activision sich das zu Nutze macht und das liefert, was die breite Masse haben will, ist demzufolge absolut verständlich und wahrscheinlich gibt es auch kaum jemanden hier im Forum oder auch woanders, der es anders tun würde.
Solange diese Nachfrage vorhanden ist, wird es immer Spiele wie Call of Duty geben, aber es ist...
greenelve schrieb am
datendieb hat geschrieben:
Randum hat geschrieben:
hagend1986 hat geschrieben:jetzt ist schon werbung zwischen den kommis?4players wird immer abgebrühter.das haben wir bestimmt einem experten von compudreck zu verdanken... :evil:
Wie kann man eigentlich heutzutage noch ohne Popup-Blocker surfen? Ich hab vor kurzem erst bei nem Freund gesehen das sogar bei Youtube vor den Videos teilweise Werbung kommt...Seit Firefox und Adblock Plus hab ich keine Probleme mehr.
ich kanns auch nicht nachvollziehen...
Ein wenig Nächstenliebe mit 4players...irgendwie bekommen sie ja durch die Werbung schon Geld und das mindert die Wahrscheinlichkeit das sie aufgekauft/verkauft werden und die gewohnte 4players Qualität verloren geht. :oops:
Am schlimmsten ist wenn diese Werbung Ton von sich gibt und das in einer Endlossschleife...bei 6+ geöffneten Tabs das reinste Vergnügen. :evil:
datendieb schrieb am
Randum hat geschrieben:
hagend1986 hat geschrieben:jetzt ist schon werbung zwischen den kommis?4players wird immer abgebrühter.das haben wir bestimmt einem experten von compudreck zu verdanken... :evil:
Wie kann man eigentlich heutzutage noch ohne Popup-Blocker surfen? Ich hab vor kurzem erst bei nem Freund gesehen das sogar bei Youtube vor den Videos teilweise Werbung kommt...Seit Firefox und Adblock Plus hab ich keine Probleme mehr.
ich kanns auch nicht nachvollziehen...
Knarfe1000 schrieb am
mr archer hat geschrieben:
The Chosen Pessimist hat geschrieben:
mr archer hat geschrieben:Call of Duty - Das Münchener Oktoberfest unter den Videospielen.
Was willst du damit sagen? Bitte erleuchte mich.
Es ist jedes Mal dasselbe, wird nur von Mal zu Mal im Verhältnis zum Gebotenen teurer. Es ist völlig überfüllt mit Leuten, die man nur im Vollsuff ertragen kann. Unterdessen wird es auf jeder Dorfklitsche überall im Land bis zum Erbrechen (im wahrsten Sinne des Wortes) kopiert. Es steht bei Außenstehenden (Nicht-Deutschen) für die Gesamtheit des Festgeschmacks und der Feierkultur hierzulande. Und es entert mit seinem mehr als fragwürdigen Dresscode andere Lebensbereiche.
Sehr treffender Vergleich. Wobei mir das Oktoberfest dann noch 10mal lieber ist als jedes Jahr COD.
gracjanski schrieb am
jaja Kommerz ist toll und so. Ausserdem besticht CoD ja auch durch seine Kreativität, dem super abwehcslungsreichen Gameplay, der wirren Story, dem hohen Anspruch usw. Einfach eine Kunstform, eine Geniestreicht, da es so was noch nie vorher dagewesen ist, jaja *g*
schrieb am