Die Kollegen von
PC Gamer hatten die Gelegenheit, Richard Garriott einen Besuch abzustatten. Der ist dieser Tage bekanntermaßen auf Kickstarter umtriebig und konnte mit seinem Rollenspiel
Shroud of the Avatar vorgestern immerhin das Mindestziel von einer Million Dollar erreichen.
Dabei erinnert sich der Branchenveteran zurück an seine ersten Schritte und holt gleich reichlich selbstbewusst aus:
"Wisst ihr, damals war ich Programmierer, Grafiker, der Textautor etc. Jeder Grafiker, den ich danach verpflichtet habe, war immens besser als ich jemals war. Ich war nie ein guter Grafiker, Soundtechniker oder Komponist. Ich war ein ziemlich guter Programmierer, aber alle unsere jetzigen Programmierer hier sind besser als ich - aber wenn ich mich anstrengen würde, könnte ich wahrscheinlich mithalten.
Aber von ein paar Ausnahmen wie Chris Roberts abgesehen habe ich im Prinzip in dieser Branche noch niemanden getroffen, der als Game-Designer auch nur annähernd so gut ist wie ich. Ich sage das nicht, weil ich mich für ach so brillant halte. Ich glaube die meisten Game-Designer sind einfach wirklich schlecht, und dafür gibt es auch einen Grund."
Wer Spiele machen will und ein guter Grafiker oder Programmierer ist, könne seine Fähigkeiten trainieren und ein Portfolio erstellen, privat programmiereren und sich weiterbilden und eigene Werke als Beispiel vorzeigen. Wer aber weder ein guter Grafiker noch ein guter Programmierer sei, der werde eben Designer oder gehe in die Qualitätssicherung.
Garriott ist überzeugt davon, dass Grafiker und Programmierer schließlich genauso Spieler seien wie Designer, und basierend auf seiner Erfahrung seien sie in Sachen Design genauso bewandert wie der hauptamtliche Spieldesigner. Meist seien sie sogar besser, weil sie im Gegensatz zu diesem ein Verständnis für die Technologie oder die Kunst hätten.
Letztendlich verlasse sich die Branche oft auf Leute, die jene Posten nur besetzen würden, weil sie nicht qualifiziert genug für andere Jobs seien.
"Ich glaube, es gibt nur einige wenige wirklich großartige Game-Designer. Ich denke, Chris Roberts ist einer von denen, Will Wright ist auch einer und Peter Molyneux auch. Es gibt sie, aber ich glaube, dass das Niveau insgesamt deutlich niedriger ist, als wir als Branche eigentlich nötig hätten. Das ist eine Fähigkeit, die sich sehr schwer lernen lässt."
Letztes aktuelles Video: Online Offline