Mittelerde: Mordors Schatten
08.10.2014 06:21, Benjamin Schmädig

Drakonische Vertragsklauseln für YouTuber und LetsPlayer

In einem Video auf The Escapist hat Jim Sterling öffentlich gemacht, unter welchen Bedingungen u.a. YouTuber und LetsPlayer bereits vor der Veröffentlichung von Mittelerde: Mordors Schatten (ab 4,19€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) eine PC-Version erhielten.

Sterling ging Hinweisen von TotalBiscuit (WTF Is...) nach, denenzufolge die Muster nur zur Verfügung gestellt wurden, wenn sich die Videomacher dazu bereit erklärten hätten, das Spiel offiziell zu vermarkten. Eine solche Abmachung sei nicht ungewöhnlich - die Einzelheiten des Vertrags allerdings schon.

Weil Rock, Paper, Shotgun den Bedingungen nicht zustimmen wollte, hätte selbst der namhafte Blog kein frühes Muster erhalten. Die Agentur Plaid Social Labs kümmerte sich laut Sterling um die Abwicklung des Vertrags.

Den Einzelheiten der Vereinbarung nach sollten Zuschauer in den Videos ausdrücklich zum Kauf angehalten und durch einen Link auf die offizielle Webseite verwiesen werden: "Videos enthalten eine deutliche Aufforderung und einen klickbaren Link in der Beschreibung. [...] Twitch-Streams enthalten die Aufforderung fünfmal", zitiert Sterling das Dokument. Und weiter: "Videos stellen das Spiel in einem guten Licht dar. Videos dürfen keine eventuellen Fehler zeigen. Videos müssen auf die Handlung des Spiels eingehen."

Interessanterweise hätten aber weder Bücher, Filme noch Charaktere aus Der Herr der Ringe sowie Der kleine Hobbit erwähnt werden dürfen. Die Videos hätten sich zudem über weite Strecken dem Nemesis-System widmen müssen - der Vertrag schlage gleich vor, dass Videomacher auf die unterschiedlichen Orks sowie das Beschaffen von Informationen über deren Stärken und Schwächen eingehen.

Pikantes Detail: "Das Unternehmen muss das YouTube-Video absegnen... mindestens 48 Stunden, bevor es online gestellt wird." Vorgeschlagene Änderungen hätten umgesetzt werden müssen. Die Zusammenarbeit mit Plaid Social Labs hätte übrigens ganz offiziell in der Beschreibung des Videos erwähnt werden sollen - aber erst unter dem Link zur offiziellen Webseite sowie der Aufforderung zum Kauf.

Sterling merkt schließlich an, dass Plaid Social dafür bekannt sei, derartige Partnervereinbarungen zu forcieren anstatt unabhängige Berichterstattung zu fördern. TotalBiscuit würde aus diesem Grund nicht mehr mit Plaid Social zusammenarbeiten. Auf Hintergründe geht Sterling allerdings nicht ein.

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