The Banner Saga 2
10.01.2017 05:37, Benjamin Schmädig

Stoic über Kickstarter, schwache Verkaufszahlen und den dritten Teil

John Watson, Programmierer und Mitbegründer des Entwicklerstudios Stoic, hat in einem Interview mit GamesIndustry auf die Entwicklung von The Banner Saga und dessen Fortsetzung zurückgeblickt. Er ging dabei u.a. auf Ursachen der vergleichsweise schwachen Verkaufszahlen des zweiten Teils ein und erwähnt Veränderungen, die beim Abschluss der Trilogie eine Rolle spielen werden.

Das sechs Mann starke Team arbeitet außerdem an einem Update des ersten Teils, welches den finalen Kampf und damit auch den Übergang zu The Banner Saga 2 (ab 39,95€ bei kaufen) erleichtern soll. Der sei immerhin "absurd" schwer - fast drei Viertel aller Spieler der Fortsetzung würde allerdings einen Spielstand aus The Banner Saga importieren. Das Beenden des ersten Abenteuers soll Lust auf dessen Nachfolger machen, also wollen die Entwickler diesen Schritt erleichtern.

Ein Grund, aus dem Stoic großes Interesse an einer Steigerung der Absatzzahlen hat, ist der relativ geringe Absatz von The Banner Saga 2: In den ersten Monaten nach dessen Veröffentlichung wurde gerade mal ein Drittel der Menge verkauft wie vom Vorgänger in einem vergleichbaren Zeitraum.

Einen weiteren Grund für den geringeren Absatz sieht Watson in dessen Entstehungsgeschichte, denn während sich zahlreiche Spieler über eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne für den ersten Teil begeistern konnten und zudem einen Einblick in die Entwicklung erhielten, finanzierte Stoic den Nachfolger komplett aus eigener Tasche. Weil sich das Team darauf konzentrieren wollte, ein noch besseres Spiel abzuliefern, schränkte es dabei den zeitlichen Aufwand bei der Kommunikation mit den Fans ein, ging aber davon aus, dass sie ihnen treu bleiben würden. Immerhin würde die Kommunikation mit der Community viel Zeit, also Manpower kosten, und das Independent-Studio bestand gerade mal aus einer Hand voll Entwickler.

Inzwischen wissen Watson und seine Kollegen aber, wie wichtig der Austausch zwischen Entwicklern und Fans ist: Stoic hat einen Community Manager eingestellt, der sich während der Arbeit an einem neuen The Banner Saga genau darauf konzentrieren wird.

Ob die Finanzierung erneut mithilfe von Kickstarter gesichert werden soll, könne Watson jedoch noch nicht sagen. Ein dritter Teil werde etwa 2 Mio. Dollar kosten und das Team habe wohl mit dem Gedanken gespielt einen Investoren an Bord zu holen. Die Entwickler müssten dann weniger Eigenkapital in das Projekt stecken, nachdem Watson und Kollege Arnie Jorgensen bereits ihre Renten in ihr Studio investiert hätten. Einem Investor müssten sie allerdings nicht nur seinen Einsatz zurück-, sondern auch einen bedeutenden Teil des Gewinns auszahlen.

Watson: "Verkauft sich das Spiel mit dem Einsatz des Geldes eines Investors besser? Erhöht es den Gewinn um 1 Mio. Dollar? Nein. Es macht das Spiel ein kleines Bisschen besser. [...] Darüber hinaus wird es den Profit aber nicht beeinflussen. Es wäre vergebene Liebesmüh."

The Banner Saga 3 soll deshalb ohne derartige Unterstützung entstehen.

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