von Jan Wöbbeking,

Twitch: Entwickler der Lumberyard-Engine prophezeit der Konkurrenz ohne Streaming-Einbindung schwere Zeiten

Twitch (Unternehmen) von Twitch
Twitch (Unternehmen) von Twitch - Bildquelle: Twitch
Die Unterstützung für Live-Streamer wird künftig ein wichtiger Bestandteil von Game-Engines werden: So sieht es zumindest Garnett Lee, welcher für seine Arbeitgeber Amazon und Twitch an der Entwicklung der Lumberyard-Engine beteiligt ist. Lee leitet die Kommunikation mit Entwicklern und ist naturgemäß Feuer und Flamme für die neuen Möglichkeiten, welche sich in der Zukunft für Streamer und Zuschauer auftun könnten. Im Gespräch mit dem Branchen-Magazin Gamesindustry.biz geht er dem Thema näher auf den Grund. "Tools und Technologien, welche nicht die Cloud und die Existenz von Massen-Communities berücksichtigen, werden es schwer haben", prognostiziert er:

"wenn heutzutage eine Spiel-Engine ohne eine Physik-Engine oder ein Animationssystem ausgeliefert würde, wäre das undenkbar. Wir glauben fest daran, dass Community-Features und eine tiefe Cloud-Integration dem gleichen Muster folgen werden. Wir bekommen bereits diese Frustration von Entwicklern mit, welche das gleiche Backend oder fundamentale soziale Features wieder und wieder ganz von vorne entwickeln müssen."

Daher würden früher oder später alle wichtigen Engine-Entwickler das Thema berücksichtigen. Mehr als 80% der Top-Spiele böten momentan in der einen oder anderen Weise einen Multiplayer-Part und 90% der meistgesehenen Spiele auf Twitch seien Mehrspielertitel. Man könne die Zuschauer geschickt teilhaben lassen, z.B. indem sie Fallen oder Extras in der Welt erscheinen lassen. Auch andere Perspektiven des laufenden Spiels, spezielle Zuschauer-HUDs oder Statistiken seien reizvolle Exras für das Publikum. Als Vorbild sollten sich die Entwickler nicht so sehr an der Spielwelt orientieren, sondern an der des Profi-Sports, welcher bereits auf sehr geschickte Weise Matches analysiere und für Zuschauer aufbereite.

"Einen Ego-Shooter zu spielen ist aufregend, aber das zuschauende Publikum will mehr sehen als nur die Perspektive einer Person. Sie wollen den Gegner von hinten für einen Stealth-Kill um die Ecke kommen sehen, oder sogar eine cineastische Wiederholung der besten Momente des Spiels. Designer müssen dem Publikum auch das Tempo und die Chancen präsentieren, so dass Zuschauer klar erkennen, wer führt, wenn ein Team hinterher hängt oder wenn ein Superstar-Spieler einen unglaublich glücklichen Lauf hat."

Heutzutage gehörten MOBAs, von Nutzern beeinflussbare "Crowd-Control-Games" und "Twitch Plays" zu den beliebtesten Genres, das könne sich in der Zukunft aber ändern. Der verbindende Faktor sei nicht das Genre, sondern, dass alle Erfahrungen miteinander verbunden seien: "Crowd und Cloud sind tief verwobene Themen", resümiert Lee.


Quelle: Gamesindustry.biz

Kommentare

mindfaQ schrieb am
Twitchintegration: kann man haben, muss man aber nicht. In den meisten Spielen ist mir Twitch eh egal - ich schaue eigentlich nur Dota 2 bei Twitc.
sourcOr schrieb am
Seishiroa hat geschrieben:Der mann hat schon mal irgendwann in den letzten... hm... Jahren. Einen blick in einen Nvidea treiber geworfen, oder? Shadowplay. oder heute auch "Teilen" genannt.
Wozu engine unterstützung wenn es die Hardware schon besser und universell einsetzbar kann?
Es geht net darum, das Spiel überhaupt streamen zu können. Lies doch mal, was er überhaupt dazu sagt :wink:
manu! schrieb am
Egalo....
Einen Kill aus unterschiedlichen Ansichten zu sehen,finde ich schon ganz ok.Auch direkte Interaktion mit dem Zocker hört sich gut an.Wobei das natürlich auch ablenken kann ,aber warum nicht.
Die Lösung von Blizzard funzt bei mir nichtmal in 720p,liegt aber vielleicht auch an meinen 5Mbit upload,hatte es aber auch nur aus reiner Neugier mal probiert,weder streame ich,noch gucke ich streams.
Seishiroa schrieb am
Der mann hat schon mal irgendwann in den letzten... hm... Jahren. Einen blick in einen Nvidea treiber geworfen, oder? Shadowplay. oder heute auch "Teilen" genannt.
Wozu engine unterstützung wenn es die Hardware schon besser und universell einsetzbar kann?
johndoe1740845 schrieb am
Ob es zwingend erforderlich sein wird um erfolgreich zu sein? Wer weiß. Das Amazons Engine-Entwickler aber die Einbindung zu Amazons eigenem Streamingdienst als essentiell sehen, verwundert mich jedoch nicht.
Klar, es macht Sinn, doch die Community hat sich bereits mit Programmen wie OBS sehr gut selbst geholfen und behält sich somit auch noch ein Maß an Kontrolle über den eigenen Stream. Auf die Lösung der Lumberyard-Engine bin ich trotzdem gespannt.
schrieb am