von Marcel Kleffmann,

South Park Die rektakuläre Zerreißprobe: Schwierigkeitsgrad ist an die Hautfarbe des Hauptcharakters gekoppelt

South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe (Rollenspiel) von Ubisoft
South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe (Rollenspiel) von Ubisoft - Bildquelle: Ubisoft
Der Schwierigkeitsgrad in South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe (ab 11,94€ bei kaufen) ist an die Hautfarbe des Hauptcharakters gekoppelt. Wählt man einen höheren Schwierigkeitsgrad aus, wird die Hautfarbe des Charakters dunkler. Reduziert man die Schwierigkeitsstufe, hellt sich die Hautfarbe entsprechend auf - ein klarer Seitenhieb auf (latenten) Rassismus in unserer modernen Gesellschaft.

Während der Auswahl des Schwierigkeitsgrades sagt Cartman: "Mach dir keine Sorgen, das hat keinen Einfluss auf den Kampf. Nur auf jeden anderen Aspekt deines ganzen Lebens." Eurogamer hakte bei Ubisoft nach. Daraufhin sagten die Entwickler, dass der Schwierigkeitsgrad die Anzahl des Geldes beeinflusst, das man erhält und zugleich die Art und Weise beeinflusst, wie die anderen Charaktere mit dem Spieler-Charakter sprechen bzw. interagieren.


Wir konnten kürzlich ebenfalls einen ausführlichen Blick auf South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe werfen. Unsere Vorschau findet ihr hier. Das Rollenspiel wird hierzulande in ungeschnittener Form erscheinen.

Letztes aktuelles Video: Video-Vorschau

Quelle: Eurogamer

Kommentare

Mafuba schrieb am
DAS ist so geil xD
Spiel ist schon Vorbestellt. Wird (wie der Vorgänger) an einer Sitzung durchgespielt und danach kommt der 2. Durchgang mit allen Neben Quests.
billy coen 80 schrieb am
Sharkie hat geschrieben: ?08.09.2017 23:10 ...
OK, ist nen interessanter Interpretationsansatz, der auch die von dir angedeutete Rassismusimplikation begründet. Ob es jetzt tatsächlich derart von hinten durch die Brust ins Auge gemeint war, weiß man natürlich nicht, wäre aber nicht vollends abwegig.
Wobei natürlich, das habe ich selbst, obwohl viel simpler und direkter, noch gar nicht berücksichtigt, es natürlich tatsächlich für gerade diesbezüglich etwas sensibler eingestellte Personen ein als rassistisch empfundener Trigger sein kann, dass sie zwar, wenn gewünscht, einen Scharzen spielen können, dann aber auch automatisch die höchste Schwierigkeit damit auswählen, selbst wenn sie DAS eigentlich gar nicht wollen. Auch wenn gemäß der Aussagen von Leuenkönig die Unterschiede wohl tatsächlich eher gering ausfallen und den effektiven Schwierigkeitsgrad im Spiel nicht wirklich massiv beeinflussen.
Und da kommt dann ein vielleicht weniger hintersinniger aber meines Erachtens auch sehr gut zu der Serie passender Aspekt hinzu: Teils hat man ja das Gefühl, dass kaum noch ein Spiel oder Film erscheinen kann, der nicht direkt von einigen danach gescannt wird, wie "divers" die dort auftauchenden Charaktere sind. Hier könnte man schon fast vermuten, dass man gerade da nen Reizpunkt setzen möchte, dass man zwar die Wahl unterschiedlicher Hautfarben ermöglicht, aber diese, je dunkler sie ausfällt, für den Spieler mit einem Malus belegt. Und wenn dann die Beschwerden kommen kann man wunderbar sagen: "Hey, wir bieten euch Diversity und machen damit doch gleich noch genau die Art von Gesellschaftskritik die euch am besten schmeckt. Also jetzt fresst gefälligst."
Ist zwar natürlich nur gemutmaßt, würde aber durchaus ein Stück weit so eine latente "Fuck-you-Haltung" rüberbringen, die der Serie auch nicht prinzipiell wesensfremd ist. Und dass man da auch noch nie Angst davor hatte, Gruppen ans Bein zu pinkeln, die für ihre Outrage- und Shitstormattitüden berüchtigt sind, das deutet...
Kobba schrieb am
Die Rasse/Hautfarbe des Char wirkt sich also auf die Umwelt aus und NPC's reagieren entsprechend, klingt nach Rollenspiel. :Häschen:
Sharkie schrieb am
billy coen 80 hat geschrieben: ?08.09.2017 22:11 Wie oft muss ein Narrativ eigentlich rauf- und runtergebetet werden, bis man es nicht mehr als "Tabu" empfindet? Man wählt eine Hautfarbe, was zunächst nicht rassistisch ist, sondern schon in vielen Spielen mit Char-Editoren zum Standard gehört. Rassistische Implikation... nun ja, wohl nur wenn man wirklich in allem Rassismus sehen will. Und dann wird es einem im Spiel mutmaßlich schwerer gemacht, wenn man eine dunkle Hautfarbe wählt, was einem auch bei der Vergabe der Hautfarbe bereits angezeigt wird. Das ist kein Tabu, sondern ein dominierendes Narrativ in Politik und Medien (was die Hautfarbe betrifft eben speziell für die USA).
Moment, ich glaube hier missverstehen wir uns: Die so beabsichtigte wie vermeintliche (da fingierte) rassistische Implikation dieser Schwierigkeitsgradwahl besteht nicht darin, dass man zwischen Schwarz und Weiß wählen kann. Sondern darin, dass die Wahl der dunklen Hautfarbe (wie Du ja ebenfalls schreibst) pauschal einen spielerischen Nachteil bedingt - wohlgemerkt in deterministischer Weise, denn der Witz basiert ja gerade darauf, dass eben nur die Hautfarbe diesen Unterschied macht, was in so gut wie jedem anderen Spiel mit wählbarer Hautfarbe nicht der Fall ist. Willkürliches Beispiel: In einem Dragon Age kann Dein Charakter jegliche Hautfarbe mit jeglichem sozialen Status kombinieren, sowie Du als Spieler jeglichen Schwierigkeitsgrad wählen - weder zweitgenannte noch letztere Variable sind in irgendeiner Weise an die Hautfarbe geknüpft. Der Tabubruch von South Park besteht darin, eine solche Verknüpfung nonchalant als Selbstverständlichkeit darzustellen - wie gesagt, in deterministischer Weise. Die Rassismuskritik in Politik und Medien, welche Du ansprichst, impliziert dagegen keine deterministischen Unterschiede aufgrund von Biologie, sondern lediglich empirische. Es geht ja so gut wie nirgends um "den Schwarzen an sich" (außer vielleicht bei Gloria von Thurn und Taxis), sondern...
billy coen 80 schrieb am
Wigggenz hat geschrieben: ?08.09.2017 19:35
billy coen 80 hat geschrieben: ?08.09.2017 19:24 ...
Äh, dass innerhalb der selben wirtschaftlich-sozialen Schichten Schwarze gegenüber Weißen benachteiligt sind, ist meiner Meinung nach offensichtlich genug.
Aber darum geht's ja überhaupt nicht. Ich wundere mich schon die ganze Zeit was du hier für ein fettes Politikfass aufmachst. Wenn du einen so simplen Gag der lediglich halb im Ernst eine Message der beiden rüberbringen möchte dermaßen auf die Goldwaage legen möchtest, weil er deinen politischen Ansichten nicht entspricht und du dabei die arme vergessene weiße Unterschicht nicht repräsentiert siehst, solltest du überhaupt mal überlegen, ob das ein Spiel für dich ist oder ob du nicht alles etwas zu ernst nimmst.
Hmmm... Eingangs mutmaßte ich nur, dass vielleicht die Sache auch doppelbödig sein könnte. Das wäre nebenbei auch gar nicht mal so weit hergeholt vor dem Hintergrund dessen, wie sich die Serie über die letzten, ich würde sagen, fünf, sechs, sieben Staffeln konsequent entwickelt hat, von einer Serie, die in erster Linie auf bloßer Übersteigerung und dem gezielten Übertreten von Grenzen, nicht zuletzt mittels des inflationären Verwendens von Fäkalsprache, Lacher generieren wollte, hin zu einer inzwischen nach meiner Auffassung guten bis teils sehr guten Gesellschaftssatire.
Gegen den Gag habe ich per se gar nichts, habe ich auch nirgends behauptet.
Diese Mutmaßung versuchte ich auch zu begründen. Die Begründung habe ich auf deinen Kommentar, den ich als Nachfrage verstanden habe, konkretisiert. Und der kognitive Sprung von Gesellschaftssatire zu Gesellschaftspolitik ist nun auch nicht gerade von olympischem Niveau; nicht mal das Thema an sich war OT. Finde deine Reaktion nun doch ein wenig befremdlich und sie hat einen etwas bemühten Touch, weil wohl mein Kommentar das zusammentragen von etwas mehr Stroh erforderlich machte, um sie ins Lächerliche zu ziehen, als der diesbezüglich sehr dankbare Post von...
schrieb am
South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe
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