Virtual Reality
30.12.2016 06:57, Benjamin Schmädig

Tim Sweeney (Epic Games) sieht VR auf dem richtigen Weg und nennt 2016 einen guten Start

Obwohl die erste Generation aktueller Virtual-Reality-Hardware mit vor allem Oculus Rift, HTC Vive und PlayStation VR nur bei einer relativ kleinen Zahl an Spielern Anklang fand, bezeichnet Tim Sweeney sowohl den Verkaufsstart als auch die Zukunftsaussichten als "gut". In einem Interview mit The Verge vergleicht der Geschäftsführer von Epic Games (ehem. Gears of War, Paragon, Unreal-Engine) die aktuelle Situation mit der Einführung der ersten PCs:

"Ich würde es mit dem ersten Jahr der Personal-Computer-Industrie vergleichen, in dem insgesamt 23.000 Personal Computer verkauft wurden. Virtual Reality ist ein komplett neuer Markt, etwas Vergleichbares hat es noch nicht gegeben. Deshalb haben wir das langsame Wachstum von Anfang an erwartet, ganz besonders zu diesem frühen Zeitpunkt, an dem die Entwickler erst noch lernen damit umzugehen."

Auf die Frage, ob VR in den Jahren vor dem Verkaufsstart falsch eingeschätzt wurde, sagt Sweeney: "Ich denke die einzige falsche Vorhersage mancher Experten war die, dass VR im ersten Jahr Millionen von Einheiten absetzen würde, aber das ist natürlich nicht passiert. Deshalb sagen manche Leute jetzt: 'Oh, VR ist gescheitert und wird sich nicht weiter entwickeln.'"

Erst vor kurzem hatte sich Dean Hall (DayZ) zudem mit der Behauptung zu Wort gemeldet, dass sich VR-Projekte finanziell noch nicht selbst tragen (wir berichteten), doch Sweeney erwartet, dass die Anzahl an Spielern und Entwicklern in den kommenden fünf bis sieben Jahren jeweils um das Drei- oder Vierfache steigen wird und dass auch kleine Studios dann von der Pionierarbeit profitieren, die sie derzeit leisten: "Ich glaube, alle Entwickler [...] etablieren momentan Produkte, Ideen, Namen und Marken, die unheimlich wertvoll sein werden, wenn VR größer wird."

Auf die Frage, wie zukünftige VR-Spiele aussehen könnten, erklärt Epics CEO und langjähriger federführender Entwickler der Unreal-Engine, dass aus den derzeit vor allem an Einzelspieler gerichteten Titeln womöglich mehr soziale Erlebnisse hervorgehen werden. Es seien Kameras in Arbeit, die das Gesicht samt seiner Mimik sowie die Körperbewegungen des Nutzers erfassen - dessen Abbild könne dadurch detaillierter in eine virtuelle Welt übertragen und zur Interaktion mit anderen Spielern genutzt werden.

Interessanterweise glaubt Sweeney dabei an ein verbessertes soziales Verhalten der Spieler untereinander, denn u.a. durch das Übertragen und Erkennen eigener und fremder Emotionen würden sie sich eher wie in der Wirklichkeit verhalten, anstatt im anonymen Raum gesellschaftlich anerkannte Grenzen zu überschreiten.

0
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.