Allgemein
22.12.2007 13:13, Julian Dasgupta

Ab 2008: Kulturpreis für Spiele

Ab 2008 soll in Deutschland jährlich der Staatliche Kulturpreis für Computerspiele vergeben werden. Das ließ Kulturstaatsminister Bernd Neumann laut Heise verlauten. Der so genannte Deutsche Computerspielpreis umfasst mehrere Kategorien, ist insgesamt mit 300.000 Euro dotiert und dient der Würdigung "qualitativ hochwertiger sowie kulturell und pädagogisch wertvoller" Spieleproduktionen.

So gesehen würden Spiele auch hierzulande endlich als Teil des Kulturguts angesehen werden und dementsprechend irgendwann auch derartig gefördert werden könnten. Ein Vorhaben, das nicht überall auf Zustimmung trifft:

Der Deutsche Musikrat kritisierte Überlegungen, "Computerspiele zum Kulturgut zu erheben", als "abstrus". Es sei ein einmaliger Vorgang, "eine neue Erscheinungsform kultureller Selbstäußerung per ordre de mufti zum Kulturgut zu erklären", meinte der Generalsekretär des Musikrates, Christian Höppner, in einer Presseerklärung.

Grundsätzlich würde man das Herausheben künstlerisch und pädagogisch wertvoller Produktionen begrüßen, allerdings würden immerhin sechs Prozent aller Spiele gewaltverherrlichende Inhalte bieten - eine Förderung aus Steuermitteln wäre deswegen "verfrüht"...

..., weil durch öffentliche Sparmaßnahmen "noch immer vielen Kindern und Jugendlichen der Zugang zu einer qualitätsgesicherten und kontinuierlichen musikalischen Bildung verwehrt" werde. Das Musizieren solle aber "immer noch erste Wahl bei der kulturellen Prägung von Kindern und Jugendlichen sein".

Etwas anders wird dies allerdings beim Deutschen Kulturrat gesehen. Dort hatte man sich schon Anfang des Jahres gegen ein Verbot der "Killerspiele" stark gemacht und darauf verwiesen, dass Spiele wie auch Filme als Teil des Kulturguts zu erachten seien.

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