Viacom konnte im vergangenen Quartal seinen Umsatz von 3,28 Mrd. auf 3,33 Mrd. Dollar steigern. Der Gewinn brach allerdings deutlich ein von 463 Mio. auf 189 Mio. Dollar.

Als einen der Hauptverantwortlichen dafür hat der Medienkonzern, zu dem u.a. MTV und Paramount gehören, Harmonix Music Systems ausgemacht. Das Studio, das mit Guitar Hero die Intialzündung für den Boom des Musikgenres im westlichen Markt gegeben hatte, leidet nun unter dem Umsatzeinbruch, den die Hersteller in jenem Bereich in den vergangenen zwei Jahren hinnehmen mussten. Das Mutterunternehmen habe in der Musikspielsparte Verluste in Höhe von 299 Mio. verbuchen müssen.

Laut WSJ zieht Viacom nun die Konsequenzen : Harmonix soll verkauft werden.

Das Studio hatte sich mit Amplitude und Frequency einen Namen gemacht und danach für RedOctane und Activision Guitar Hero , Guitar Hero II sowie Guitar Hero: Rocks the 80s produziert.

Durch den Erfolg der Gitarrenhelden wurde Viacom auf das in Boston ansässige Studio aufmerksam, übernahm das Team für 175 Mio. Dollar und gliederte es bei MTV Games ein. Für den neuen Eigentümer entwickelten die Musikspezialisten die Rock Band -Reihe samt ihren Ablegern. Zuletzt machte man sich auf zu neuen Bereiche: Das Tanzspiel Dance Central gehört zu den wenigen Lichtblicken im aktuellen Kinect-Portfolio.

Dass die Ehe, die einst äußerst sinnvoll erschien, schon etwas zerrüttet war, zeigte sich erstmals Anfang 2010: Da ließ der Konzern durchblicken, dass er doch gerne einen bereits ausgezahlten Bonus in Höhe von 150 Mio. Dollar von den Studiogründern zurückgezahlt bekommen würde.

Update: Im offiziellen Forum hat Harmonix einen Fragethread eröffnet und lässt verlauten: Viacoms Ankündigung habe keinen Einfluss auf den Tagesbetrieb im Studio. Man werde Marken Rock Band und Dance Central weiterhin unterstützen. Der Mutterkonzern befinde sich in Gesprächen mit mehreren Interessenten und wird Harmonix finanzieren, bis der endgültige Käufer feststeht.